Heiße SommertageSieben Tipps gegen Hitze im Büro

Gegen Hitze im Büro können verantwortungsvolle Arbeitgeber einiges tun. Unternehmen sind sogar verpflichtet, Mitarbeitende vor hohen Temperaturen zu schützen. Wie werden sie diesem Anspruch gerecht? Tipps für Vorgesetzte und Arbeitnehmer – von der Arbeitskleidung bis zum Sonnenschutz.
Von Dagmar Pohland

Hitze im Büro beeinträchtigt zur Sommerzeit nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Leistungsfähigkeit. Besonders davon betroffen sind Beschäftigte in Gebäuden, in denen sich keine Klimaanlage befindet.

Dabei klettern hauptsächlich in Gebäudekomplexen mit Glasfassaden die Innentemperaturen schnell auf ein unangenehmes Niveau. Befinden sich viele Mitarbeiter in einem Großraumbüro, begünstigt das ebenfalls einen Temperaturanstieg. Wärmeabstrahlende Bürogeräte wie Computer und Drucker verschärfen das Problem.

Für Arbeitgeber ist gemäß der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) jedoch vorgeschrieben, dafür Sorge zu tragen, dass die Bedingungen am Arbeitsplatz zumutbar bleiben und die Raumtemperatur 26 Grad nicht überschreitet. So gibt es unterschiedliche Vorkehrungen, die sich in der Alltagspraxis recht gut umsetzen lassen.

Diese 7 Tipps sorgen für Abkühlung bei der Arbeit.

1. Jalousien, Rollos oder Plissees installieren

Der Arbeitgeber ist grundsätzlich dazu verpflichtet, für ausreichenden Sonnenschutz am Fenster zu sorgen. Sind keine außenliegenden Rollladen vorhanden, muss das Büro mit innenliegenden Beschattungssystemen wie Jalousien, Lamellenvorhängen oder stark verdunkelnden Rollos ausgestattet werden, um ausreichenden Licht- und Wärmeschutz herzustellen.

Tendiert der Raum zu starker Wärmeentwicklung, tragen dämmende Hitzeschutzrollos zu einem deutlich angenehmeren Klima bei. Wärmeabweisende Plissees wie Wabenplissees mit isolierenden Stoffkammern minimieren ebenfalls den Eintritt von Hitze.

Zu beachten ist, dass der Sonnenschutz rechtzeitig zugezogen wird, bevor das Sonnenlicht hereinscheint. Eine Teilbeschattung ist ideal, da so noch ausreichend augenfreundliches Tageslicht gegeben ist.

2. Büros richtig lüften

Ein wesentlich besseres Raumklima wird zudem auch durch die Zufuhr von frischer Luft gewährleistet. Dabei ist allerdings der richtige Zeitpunkt des Lüftens entscheidend. Am besten geeignet ist der frühe Morgen oder der späte Abend, da hier die Außentemperaturen geringer ausfallen.

Gegen Mittag oder am Nachmittag sollten die Fenster zubleiben, da sich der Büroraum sonst durch weitere Hitzeeinträge noch mehr aufheizt.

3. Bürogeräte nachts ausschalten

Eine oft unterschätzte Wärmequelle sind technische Geräte jeglicher Art, die aus Büros nicht mehr wegzudenken sind. Drucker, Computer oder Kopiergeräte strahlen bei Inbetriebnahme immer Wärme ab.

Diese sollten – ebenso wie jegliche künstliche Beleuchtung – nachts immer ausgeschaltet sein. Außerdem empfiehlt es sich, die Geräte auch tagsüber zu deaktivieren, wenn sie nicht genutzt werden.

4. Dresscode-Vorschriften während heißer Tage lockern

In vielen Branchen verschlimmern Bekleidungsvorschriften die Situation der Mitarbeiter – gerade bei mehrtägigen Hitzewellen. Dunkle Kostüme, Sakkos oder auch eng sitzende Krawatten sorgen nicht nur für vermehrtes Schwitzen, sondern beeinträchtigen maßgeblich das Wohlbefinden bei den ohnehin schon hohen Temperaturen.

Kann auf den Dresscode partout nicht verzichtet werden, sollte Arbeitnehmern zumindest ausnahmsweise gestattet werden, möglichst helle, leichte, luftige und kurzärmelige Bürobekleidung sowie atmungsaktives Schuhwerk zu tragen.

5. Kostenlose Getränke und wasserhaltiges Obst anbieten

Dehydrierung kann zu gravierenden Kreislaufproblemen führen und stellt somit immer eine ernst zu nehmenden Gesundheitsgefahr dar. Bei Hitzeperioden sollte den Mitarbeitern stets Mineralwasser zur Verfügung gestellt werden.

Auch Obst und Gemüse mit hohem Wasseranteil gleicht den Flüssigkeitsverlust des Körpers wieder aus. Beim täglichen Gang in die Kantine gilt wiederum: Ein voller Magen belastet den Körper zusätzlich. Eine leichte, fettarme Ernährung in Form von Salaten und Suppen hingegen ist optimal.

6. Ventilatoren aufstellen

Für etwas Erfrischung sorgen Deckenventilatoren oder auch Tischventilatoren am Arbeitsplatz. Wichtig ist, dass die Arbeitnehmer dem Luftzug nicht frontal ausgesetzt sind, da es zu Erkältungen und Muskelverspannungen kommen kann.

Das Gerät sollte daher vom Körper weggedreht sein und idealerweise zur Decke zeigen. Noch mehr Kühlung entsteht, wenn ein Standventilator mit seiner Rückseite vor der geöffneten Tür eines kälteren Nachbarraums positioniert wird.

7. Flexible Arbeitszeiten gewähren

In den Mittags- und Nachmittagsstunden sind die Temperaturen am höchsten. Ist eine mehrtägige Hitzewelle zu erwarten, bei der auch während der Nacht die Temperaturen über 20 Grad liegen, ist es sinnvoll, kurzzeitig eine flexible Arbeitszeitgestaltung anzuberaumen.

So haben Arbeitnehmer die Möglichkeit, anstehende Aufgaben unter besser temperierten Bedingungen in den Morgen- oder späteren Abendstunden zu erledigen. Gesprächstermine oder Projekte, die gerade nicht höchste Priorität haben, können zudem auch auf einen späteren Zeitpunkt im kühleren Herbst verlegt werden.

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