Abonnenten für Newsletter durch Social Media

Über soziale Medien lassen sich wertvolle Business-Kontakte gewinnen. Fünf Tipps zeigen, wie das in der Praxis funktionieren kann.

In den letzten Jahren gab es eigentlich nur ein Thema in den Köpfen der meisten Marketer: Social Media Marketing. Alles andere wurde zu Gunsten der sozialen Netzwerke zurückgestellt. Natürlich bieten die sozialen Medien viele Chancen für Unternehmen, die eine größere Reichweite aufbauen und ihre Marken stärken möchten, doch mittlerweile erkennen viele Marketingleiter, dass auch Social Media nicht die eierlegende Wollmilchsau ist, für die man sie gehalten hat. Vielmehr stellen Facebook und Co. ein wichtiges Werkzeug im Marketing-Koffer dar. Der Erfolg kostet Zeit und Geld und steht oft auf wackeligen Beinen. Wirkliche Mehrumsätze lassen sich, wenn überhaupt, erst nach längerer Zeit erreichen. Und was, wenn Facebook oder Twitter die Regeln ändern und den Account aufgrund eines Regelverstoßes sperren? Dann sind alle Fans, die über längere Zeit mühsam aufgebaut wurden, auf einen Schlag verloren.

Unternehmen gehen daher wieder verstärkt dazu über, zusätzlich zu Fans und Followern eigene Kontakte zu sammeln. Schließlich stellt eine E-Mail-Adresse im Verteiler des Unternehmens einen Teil des Unternehmenskapitals dar, lässt sich jederzeit nachfassen und bringt in der Regel eine höhere Kaufwahrscheinlichkeit als ein bloßer Fan oder Follower. Beides ist wichtig. Warum also nicht die sozialen Medien dafür nutzen, E-Mail-Adressen einzusammeln, die dann mit speziellen Kampagnen oder Newslettern beliefert werden? So bekommt das Unternehmen das Beste aus beiden Welten: virale Effekte und wertvolle Leads. Um Social Media zur Adressgenerierung zu nutzen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Gewinnspiele über Facebook

Ein probates Mittel, über Facebook Leads einzusammeln, sind Gewinnspiele. Tatsächlich zwingt Facebook Sie geradezu, Adressen zu sammeln, denn Sie dürfen Gewinnspiele nur auf eigenen Tabs Ihrer Fanpage durchführen. Außerdem ist es verboten, die Gewinner über Facebook zu benachrichtigen. Das bedeutet, Sie müssen im Laufe des Gewinnspiels die E-Mail-Adresse der Teilnehmer abfragen. Fügen Sie doch dabei direkt noch ein Kästchen hinzu, in dem Sie die Newsletter-Anmeldung ermöglichen. Dann haben Sie zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Teaser-Postings

Warum nicht einen Tag vor der Aussendung des Newsletters über die Social-Media-Kanäle neugierig auf den Versand machen? Sie könnten zum Beispiel darauf hinweisen, dass morgen wieder ein Newsletter verschickt wird, der unter anderem ein spannendes Thema behandelt und zwei Mehrwerte mitbringt, die nur für Newsletter-Abonnenten erhältlich sind. Dazu setzen Sie noch den Link zum Anmeldeformular. Für diese Strategie eignen sich besonders Facebook und Twitter, da Sie hier hohe Reichweiten erzielen und kurze, knackige Postings ohnehin am besten funktionieren.

Blogbeiträge

Auch der Blog bietet eine gute Gelegenheit, an mehr Abonnenten zu kommen. Wenn Sie zum Beispiel einen Beitrag über ein Thema schreiben, können Sie darunter einen Hinweis einbauen, dass es im Newsletter auch zu diesem Thema regelmäßig Checklisten und weitere Informationen gibt. Damit machen Sie den Blogbeitrag direkt zum Lead-Generator.

Noch einfacher geht es mit einem zusätzlichen Feld im Kommentarbereich. Wer kommentieren will, muss ohnehin seine E-Mail-Adresse eintragen. Es gibt Blog-Plugins, die darüber hinaus das Abonnieren der Kommentare und gleichzeitig auch die Anmeldung zum Newsletter ermöglichen. Auch hierbei sollten Sie darauf achten, dass Sie immer das Double-Opt-In-Verfahren verwenden.

YouTube-Videos

Wenn Sie regelmäßig YouTube-Videos veröffentlichen, können Sie auch die Info-Fläche unter dem Video nutzen, um dort einen Link zum Newsletter-Formular einzubauen. Wenn Ihre Videos wirklich interessant sind und einen Mehrwert bieten, ist die Chance groß, darüber neue Abonnenten zu gewinnen. Stellen Sie in diesem Fall den Link ganz nach vorne, so dass er direkt unter dem Video, ohne das Textfeld aufklappen zu müssen, sichtbar ist.

Gleiches gilt für einen kurzen Nachspann im Video, der auf den Newsletter hinweist. Wichtig ist dabei, dass Sie einen kurzen, leicht zu merkenden Link verwenden, da der Zuschauer ihn von Hand abtippen muss. Eine dritte Möglichkeit: Sie können in Ihrem Video eine Google-AdWords-Anzeige schalten, die auf Ihre Newsletter-Landingpage verweist. Dann bezahlen Sie zwar Geld für jeden Klick und damit auch für jeden Abonnenten, die Klickpreise sind aber (noch) äußerst gering, so dass sich diese Methode in den meisten Fällen ebenfalls auszahlt.

Xing-Kontakte

Besondere Vorsicht ist bei Xing-Kontakten angebracht. Diese Kontakte lassen sich in eine Excel-Datei exportieren – mit allen Kontaktdaten, die der jeweilige Kontakt freigegeben hat. Das bedeutet: Verfügen Sie zum Beispiel über 1.000 Kontakte, können Sie auf einen Schlag auch 1.000 E-Mail-Adressen aus Xing in Ihren Newsletter übertragen. Tatsächlich nutzen viele vertriebslastige Unternehmen diese Möglichkeit. Doch Vorsicht: Die Bestätigung als Xing-Kontakt stellt noch keine Einwilligung zum Zusenden eines Newsletters außerhalb von Xing dar! Wenn Sie trotzdem so vorgehen, verstoßen Sie gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG).

Rechtlich möglich, aber dafür mit etwas Aufwand verbunden, ist ein anderer Weg: Sie können Ihre Xing-Kontakte nach der Kontaktbestätigung über Xing-Mail auf Ihren Newsletter hinweisen. Hierfür müssen Sie allerdings jeden Kontakt von Hand anschreiben. Das ist zwar etwas Arbeit, dafür aber erfolgversprechend und vor allem legal.

Ein anderer Weg besteht darin, in Xing-Gruppenpostings auf Ihren Newsletter hinzuweisen und einen kurzen Link einzufügen. Der Vorteil dabei: die Beiträge sind auch für Xing-Nutzer zu sehen, die nicht zu Ihren direkten Kontakten zählen und teilweise sogar via Google für Nicht-Xing-Mitglieder. Achten Sie dabei aber darauf, nicht zu werblich vorzugehen, sonst machen Sie sich in den Gruppen schnell unbeliebt.

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