Adaptive ComputingMittelstand braucht bedarfsgerechte IT-Infrastrukturen

In den letzten Jahren wird auch im Mittelstand zunehmend in moderne Infrastrukturen investiert. Allerdings gestaltet sich der Prozess einer Neuimplementierung nicht immer einfach. Ausschlaggebender Faktor dafür ist gerade in kleinen Unternehmen oftmals fehlendes IT-Know-how, da die Ressourcen nicht für eine eigene IT-Abteilung reichen. Nebenbei ist das auch ein entscheidender Aspekt in puncto Wettbewerbsfähigkeit.

Denn nicht vom Einsatz der teuersten und innovativsten Lösung hängt der Erfolg ab. Er liegt in der sehr arbeitsintensiven, fast akribischen Eruierung des für das jeweilige Unternehmen passenden Systems. Dazu ist zum einen ein tiefes Branchenverständnis Voraussetzung, zum anderen eine hohe IT-Expertise. Das zeigt auch die IT21-Analyse, die belegt, dass die Leistungsfähigkeit einer Lösung nicht notwendigerweise von ihrem Preis abhängt. Die fünf Prozent der Unternehmen, die im Test am besten abgeschnitten haben, geben nur wenig mehr für Informationstechnologie aus als die schlechtesten fünf Prozent (1,6 Prozent gegenüber 1,31 Prozent des Umsatzes).

Entscheiderwissen zählt

Zudem muss genau da investiert werden, wo das Unternehmen es braucht. Besitzen Entscheider das nötige Wissen um die Zusammenhänge von IT-Kosten und -Nutzen, dann ist der Weg zu einem kurzen Return on Investment (ROI) frei. Das allerdings ist selten der Fall. Hinzu kommt auch, dass in mehr als der Hälfte der Firmen die Fachabteilungen unstrukturiert mit der IT-Mannschaft zusammenarbeiten. Grund: Es sind keine Prozesse definiert. So kann die IT ihren Nutzen für das Unternehmen nur schwer nachweisen und kommt immer mehr unter Rechtfertigungsdruck. Denn: Nur fünf Prozent der Unternehmen nutzen Informationen aus Data Mining für Geschäftsentscheidungen, obwohl 90 Prozent Daten statistisch auswerten und 34 Prozent Formen von Data Warehouse nutzen. Wird IT im Unternehmen als Investitionsmotor gesehen, werden Informationen sechsmal häufiger für Geschäftsentscheidungen genutzt.

Adaptive IT-Struktur = bessere Ressourcenoptimierung

So wäre es eigentlich ganz einfach, die IT zum einen für Entscheidungen gezielter einzusetzen. Andererseits könnten auch diese Ergebnisse dazu führen, eine zunehmend auf das Unternehmen angepasste IT-Infrastruktur zu entwickeln. Zumal gerade mittelständische Firmen stärker von Außeneinflüssen, wie veränderten Marktbedingungen, neuen Trends oder Technologien, abhängig sind. Allerdings kommen diese Veränderungen heute in einer viel höheren Frequenz als noch vor mehreren Jahren vor.

Viele Unternehmen sind jedoch nicht auf diese Schnelllebigkeit vorbereitet. Viele mittelständische Unternehmen sind auch nicht in der Lage, hohe Summen in die Entwicklung ihrer IT-Infrastruktur zu stecken. Um hohe Fixkosten zu vermeiden, sind daher skalierbare Lösungen gefragt, die sich an den Bedarf anpassen lassen. Vielfach schöpfen Firmen die vorhandenen IT-Kapazitäten nur zu einem relativ geringen Teil aus, was unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten keineswegs zufriedenstellend ist. Einen Ausweg bietet der Aufbau einer adaptiven IT-Struktur, um einen höheren ROI und eine bessere Ressourcenoptimierung sowie -nutzung zu erreichen.

Statische Architekturen aufbrechen

In vielen Unternehmen wird eine Vielzahl von Servern betrieben, denen bestimmte Anwendungen zugewiesen sind. Das liegt unter anderem daran, dass die Anwendungen unterschiedliche Anforderungen stellen und sie für unterschiedliche Systeme – Produktion oder Entwicklung – ausgelegt sind. Diese statischen Architekturen gilt es aufzubrechen, da sie die Administration erschweren und Lastspitzen nicht so einfach verteilt werden können. Überdies sind diese Systeme für das Tagesgeschäft überdimensioniert, denn Lastspitzen sollen jederzeit abgedeckt werden können.

Mehr Flexibilität bietet Adaptive Computing. Hier werden Ressourcen neu verteilt beziehungsweise gepoolt, um die Auslastung zu optimieren und die Ressourcen entsprechend der Geschäftsanforderungen bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen. So können beispielsweise zum Monatsende, wenn die Gehaltsabrechnungen anfallen, mit Adaptive Computing Kapazitäten auf zusätzlichen Servern geschaffen werden. Ist die Arbeit erledigt, lassen sich die Server wieder für andere Aufgaben nutzen. Solche Aufgaben können auch automatisiert durchgeführt werden. Dadurch wird eine sehr dynamische Auslastung der Hardware erreicht. Möglich wird dies durch eine virtualisierte Infrastruktur. Zudem kann bei Adaptive Computing in kürzerer Zeit ein zusätzliches Anwendungssystem installiert werden, beispielsweise um eine Testumgebung zu schaffen, ohne dass hierfür eigens Hardware beschafft werden muss. Ohne größere Auswirkungen auf laufende Anwendungen lassen sich so die benötigen Ressourcen kurzfristig bereitstellen.

Kosteneinsparungen

Es ist natürlich nicht nur die erhöhte Flexibilität, die für Adaptive Computing spricht, sondern auch das beträchtliche Einsparpotenzial. Durch die optimiertere Nutzung von Rechen- und Speicherleistung müssen weniger Reservesysteme vorgehalten werden, wodurch die Hardwarekosten sinken, aber auch Einsparungen im Energieverbrauch erzielt werden. Der einfachere Betrieb führt zudem zu besseren Service Level Agreements (SLA) und einer höheren Verfügbarkeit und damit zu zufriedeneren und produktiveren Anwendern, da weniger ungeplante Systemstillstände auftreten. In welchen Bereichen sich die Total Cost of Ownership (TCO) bei adaptive IT letztendlich bewegt, ist von verschiedenen Umständen abhängig. Fest steht jedenfalls, dass der geringere Administrationsaufwand, gekoppelt mit einer optimierten Auslastung der Infrastruktur, bei den Betriebskosten dauerhaft positiv zu Buche schlägt. In Einzelfällen sollen sich Einsparungen von 30 bis 40 Prozent erzielen lassen.

Dieser Artikel wurde von der nextbusiness-IT Redaktion erstellt. „nextbusiness-IT – Exzellenz im Mittelstand“ ist eine bundesweite Leitthemenkampagne für den Mittelstand, die unter anderem die „Bibliothek des modernen IT-Wissens“ für den Mittelstand herausgibt. Diese Bibliothek können Sie hier kostenlos anfordern.

[Bild: Fotolia.com]

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