Alpha-KommunikationAuftreten wie ein Leader
In Meetings, bei Verhandlungen oder in der Zusammenarbeit von Teams gibt es Menschen, die das Sagen haben. Dies müssen aber nicht automatisch die ranghöchsten Personen sein. Häufig prägen auch informelle Leader den Verlauf von Diskussionen oder Entscheidungen durch ihr Auftreten und Verhalten. Diese Personen kennzeichnen gemeinsamen Merkmale:
Selbstbewusste Ausstrahlung
Für fast alle offiziellen und informellen Leader gilt: Sie wissen, was sie können und zu welchen Leistungen sie bereit und fähig sind. Sie wissen auch, was sie in der Vergangenheit geleistet haben und sind stolz darauf. Entsprechend selbstbewusst agieren sie, was sich auch bei ihrer Körpersprache zeigt (zum Beispiel aufrechte Körperhaltung). Ihr Händedruck ist zupackend und sie sehen ihren Gesprächspartnern selbstsicher in die Augen.
Klare und kraftvolle Sprache
Leader sind leistungs- und ergebnisorientiert. Sie reden deshalb nicht in langen Schachtelsätzen um den heißen Brei herum, sondern bevorzugen kurze, knackige Sätze mit einer klaren Botschaft. Sie sagen nicht „Man könnte …“, sondern „Wir sollten ….“ oder „Ich werde …“. In ihren Aussagen kommen auch keine Begriffe vor, die für ein Zögern beziehungsweise für Relativieren stehen, also etwa Begriffe wie „eigentlich“ oder „vielleicht“.
Sich selbst motivieren
Leader können und wollen etwas bewegen, sie haben Ziele. Entsprechend viel Energie strahlen sie aus und motivieren sich selbst für die anstehenden Aufgaben. Sie beeinflussen ihre Stimmung bewusst positiv, um an eine Herausforderung entsprechend herantreten zu können.
Position beziehen
Leader gehen, wenn es brenzlig wird, nicht auf Tauchstation. Sie analysieren vielmehr für sich die Situation, um zum passenden Zeitpunkt Position zu beziehen. Gerade wenn Mitarbeiter beginnen den Kopf einzuziehen oder zu resignieren, geben sie ihnen Orientierung und Halt. Entsprechend klar und pointiert ist in solchen Situationen ihre Sprache. Konkret heißt das: Sie flüchten sich nicht in vage Konjunktiv-Aussagen wie „Wir könnten erwägen ...“. Stattdessen formulieren sie aktiv: „Meiner Ansicht nach haben wir zwei Möglichkeiten ...“ Oder: „Ich plädiere dafür, dass wir …“. Dabei nehmen sie auch Widerspruch in Kauf, wobei die meisten Kollegen in der Regel froh darüber sind, dass jemand die Führung übernimmt und die Entscheidung vorantreibt.
Verantwortung übernehmen
Leader sind Tat-Menschen. Sie scheuen sich nicht, Verantwortung auch dann zu übernehmen, wenn eine Entscheidung oder Aufgabe risikobehaftet ist. Dann sagen sie zum Beispiel: „Ich kümmere mich darum, dass ...“. Sie nennen jedoch gleichzeitig Bedingungen, die hierfür erfüllt sein müssen. „Dafür benötige ich ...“ oder: „Im Gegenzug erwarte ich ...“.
Fokussiert sein
Leader sind keine Hasardeure. Bevor sie das Wort ergreifen, analysieren sie die Situation und wägen Pro und Contra ab. Erst dann beziehen sie Position. Entsprechend fundiert und begründet sind in der Regel ihre Aussagen, weshalb die anderen ihnen gerne folgen. Leader gehen auch nur in absoluten Notfällen unvorbereitet in Meetings oder Verhandlungen. Sie fragen sich im Vorfeld:
- Um welches Thema geht es?
- Welche Möglichkeiten gibt es?
- Was spricht dafür und was dagegen?
- Was ist folglich meine Position?
Deshalb hinterlassen sie stets einen besseren Eindruck als jene, die sich nicht vorbereiten.
Andere „verführen“
Echte Leader haben, wenn sie mit anderen Menschen beruflich kommunizieren, stets das übergeordnete Ziel vor Augen. Weil sie gut vorbereitet sind, können sie ihre Aufmerksamkeit darauf konzentrieren:
- Was sagt mein Gegenüber?
- Welche Bedürfnisse artikuliert er?
- Welche Signale sendet er aus?
Entsprechend sensibel nehmen sie Stimmungen wahr und können ihre Aussagen deshalb so formulieren, dass Andere ihnen vertrauen und sich von ihnen gerne führen lassen. Zudem können sie bei Bedarf Andere motivieren: „Stellen Sie sich einmal vor, unser Gewinn würde sich verdoppeln. Dann ...“. Oder: „Stellen Sie sich vor, wir würden dieses innovative Produkt auf den Markt bringen ...“.
(Körper-)Sprache nutzen
Leader wissen: Ob ein Ziel erreicht wird, hängt oft davon ab, wie man etwas sagt. Entsprechend gezielt wählen sie ihre Worte, abhängig vom Gegenüber oder der Gesprächssituation, bewusst oder intuitiv. Auch ihre Körpersprache setzen sie gezielt ein. Sei es, um Aufmerksamkeit und Zustimmung zu signalisieren oder um zu zeigen, dass nun endlich Taten folgen müssen.
Dinge auf den Punkt bringen
Leader wollen etwas bewegen, deshalb werden sie unruhig, wenn Dinge zerredet werden. In einer solchen Situation ergreifen sie meist die Initiative, vertreten Ihren Standpunkt, wägen ab, machen Vorschläge und benennen die Vorzüge. Beispiel: „Ich habe unsere Diskussion verfolgt. Aus meiner Sicht haben wir drei Möglichkeiten: ... Für Variante eins spricht ... Dagegen spricht ... Für Variante zwei spricht … Dagegen spricht ... Deshalb schlage ich Möglichkeit drei vor, denn diese hat folgende Vorzüge: ...“.
Revier markieren
Leader wissen, was sie wollen – und was sie nicht wollen. Entsprechend klar bringen sie zum Ausdruck, wenn ihnen (potenzielle) Entscheidungen missfallen. Da sie in der Regel gut vorbereitet sind, lässt sich ihre Argumentation meist schwer widerlegen. Das wissen auch die Mitarbeiter, die regelmäßig mit ihnen zu tun haben, weshalb sie schon im Vorfeld von Entscheidungen die Position des Leaders in ihre Argumentation beziehungsweise Planungen einbeziehen. Auch deshalb haben Leader in Unternehmen meist ein sehr starkes Standing.