Anti Fraud ManagementVorsicht vor Betrügereien im Unternehmen
Der BVBC empfiehlt, die Prävention und Aufklärung von Betrugsfällen durch so genannte "Anti Fraud"-Maßnahmen zu verstärken. BVBC-Experte Jörgen Erichsen betont aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im Anti Fraud Management und Controlling:
"Wichtig ist die Sensibilisierung aller Mitarbeiter. Schon vergleichsweise simple Maßnahmen können eine große Wirkung erzielen."
Ein einfaches wie eingängiges System ist das Vier-Augen-Prinzip, das sich vor allem bei Finanztransaktionen bewährt. Auch systematische Präventivkontrollen sind eine wirksame Form der Vorbeugung. Zudem können Unternehmen Anreize schaffen, um Sicherheitslücken aufzudecken. Mitarbeiter erhalten eine Prämienzahlung, wenn sie Risikopotenziale offenlegen und Lösungsvorschläge entwickeln.
Kontrolle allein jedoch ist der falsche Weg. Entscheidend ist ein Arbeitsklima zu schaffen, das kriminelle Energien nicht fördert, sondern gar nicht erst entstehen lässt. Die Prävention hat beim Anti Fraud Management eine herausragende Bedeutung. Ethische Normen sollten definiert und vom Management im Unternehmen durchgesetzt werden. Ziel ist es, einen Umgang zu schaffen, der auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt basiert. Der Verhaltenskodex muss dabei von den Führungskräften vorgelebt werden.
Mitarbeiter, die sich schlecht behandelt oder ausgenutzt fühlen, können zu Handlungen gegen das eigene Unternehmen motiviert werden. Wer hingegen die Motivation und Leistungsbereitschaft seiner Mitarbeiter fördert, kann das Missbrauchsrisiko eindämmen. Dies erreichen Führungskräfte durch Lob und Anerkennung, aber auch durch Übertragen von mehr Verantwortung.
"Ethische Normen sind wichtige Eckpfeiler des Anti Fraud Managements und ergänzen klassische Controlling-Maßnahmen",
sagt BVBC-Experte Erichsen. Mitarbeiter, die sich mit ihrem Unternehmen identifizieren, neigen weniger zu Betrügereien.
[Quelle: Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller e.V. (BVBC); Bild: yulka - Fotolia.com]