ArbeitsplatzNeun Tipps für einen ergonomischen PC-Arbeitsplatz

Wie lassen sich gesundheitliche Risiken beim Arbeiten am Bildschirm minimieren? Welches Licht eignet sich? Sollten Sie regelmäßig im Stehen arbeiten? Und welche Anforderungen müssen Rechner erfüllen?
Von Redaktion business-wissen.de

1. Geräte und Möbel individuell positionieren

Wie ein ergonomisch korrekter PC-Arbeitsplatz aussehen sollte, wird meist an Schaubildern verandeutlicht, die eine in einer korrekten, aufrechten Position vor einem Schreibtisch sitzende Person zeigen:

  • Der Schreibtisch hat die richtige Höhe, um die Eingabegeräte gut zu erreichen.

  • Der Bildschirm steht in der richtigen Entfernung und Höhe, sodass bei aufrechter Sitzposition der obere Bildschirmrand knapp unter der waagerechten Sehachse liegt.

Abbildung: Optimale Sitzposition für ergonomisches Arbeiten

2. Ab und zu im Stehen arbeiten

Allerdings bemängeln viele Ergonomie-Experten, dass selbst derart optimierte PC-Arbeitsplätze einige der grundlegenden Übel nicht beseitigen und die Folgen der einseitigen Dauerbelastung bestenfalls abmildern, nicht aber verhindern können.

Insbesondere für Rückenleiden, eine der größten Volkskrankheiten, sind PC-Arbeitsplätze ein erheblicher Risikofaktor. Denn auch an einem ansonsten vorbildlich ausgestatten PC-Arbeitsplatz bleibt das dauerhafte Sitzen in derselben Position und die einseitige Belastung der Rücken- und Armmuskulatur erhalten. Die Experten empfehlen daher regelmäßige Unterbrechungen der Bildschirm-Arbeit als wichtigste gesundheitserhaltende Maßnahme.

Ist dies nicht möglich, kann ein höhenverstellbarer Schreibtisch für die notwendige Abwechslung sorgen. Reine Stehpulte oder Stehtische sind dagegen ähnlich problematisch wie ein konventioneller Schreibtisch: Wie beim Sitzen drohen auch beim Stehen einseitige Dauerbelastungen, wenn Sie stundenlang nur im Stehen arbeiten.

3. An einem höhenverstellbaren Schreibtisch arbeiten

Ein höhenverstellbarer Schreibtisch, an dem Sie sowohl im Sitzen als auch im Stehen arbeiten können, verhindert die einseitige Belastung weitgehend. Geben Sie daher bei einer Neuanschaffung einer solchen Schreibtischart den Vorzug gegenüber einer konventionellen Ausführung.

Da Sie im Arbeitsalltag die Höhenverstellung vermutlich regelmäßig und mehrmals am Tag nutzen, entscheiden Sie sich in jedem Fall für ein Schreibtischmodell mit Elektromotor, soll nicht die Höhenverstellung selbst schon für Rückenprobleme sorgen.

Das Angebot an höhenverstellbaren Schreibtischen ist aber immer noch überschaubar. Hinzu kommt, dass diese Büromöbel häufig deutlich teurer sind als konventionelle Ausführungen. Vor allem bei ohnehin schon etwas teureren exklusiven Modellreihen von Profi-Ausstattern und Designermodellen ist der Aufpreis für die elektrische Höhenverstellung oftmals beachtlich.

4. Höhenverstellbare Aufsätze nutzen

Ist bereits ein Schreibtisch vorhanden, müssen Sie diesen nicht gleich ausmustern, sondern können die Funktion über höhenverstellbare Aufsätze nachrüsten. Derartige Aufsätze gibt es in verschiedenen Ausführungen, meist bieten sie ausreichend Platz für Monitor, Tastatur und Maus. Es gibt aber auch Varianten, bei denen sogar zwei Displays genutzt werden können.

Auf einen bequemen elektrischen Antrieb müssen Sie bei den Nachrüstsets allerdings meist verzichten. Dafür lassen sich die meisten Modelle dank ausgeklügelter mechanischer Lösungen ohne großen Kraftaufwand relativ einfach in der Höhe verstellen.

Beachten Sie die maximal erreichbare Höhe der Aufsätze, wenn große Personen an dem Arbeitsplatz tätig sind. Für Personen bis zu 1,95 Meter Körpergröße benötigen Sie eine Gesamthöhe (Schreibtisch plus Aufsatz) von 120 cm – also etwa 70 cm Schreibtisch plus 50 cm Aufsatz.

Achten Sie auch auf die Funktionsweise der Höhenverstellung. Bei einigen Modellen verschiebt sich die Arbeitsfläche beim Hochstellen automatisch nach vorn, sodass der Nutzer etwas zurücktreten muss und zusätzlicher Platz vor dem Schreibtisch benötigt wird.

5. Mit Notebook-Halterungen die Arbeit erleichtern

Ein einfaches Notebook ohne externen Bildschirm und vor allem ohne zusätzliche Tastatur ist als Dauerlösung für einen PC-Arbeitsplatz nicht geeignet und entspricht wegen der fehlenden Trennung dieser Komponenten auch nicht den Vorgaben.

Verfügen Sie über einen externer Monitor und eine Tastatur, können Sie natürlich auch ein Notebook anstelle eines Desktop-PCs verwenden. Eine Dockingstation verhindert das lästige Ein- und Ausstöpseln von Kabeln.

Als Notlösung für die Arbeit am Notebook ohne externen Bildschirm können Sie eine Notebook-Halterungen beziehungsweise einen Notebook-Ständer verwenden. So ist das Notebook-Display in der Höhe anpassbar. Zusätzlich benötigen Sie aber auch trotz der Halterung noch eine externe Tastatur und eine externe Maus.

6. Ergonomische Anforderungen an Büro-Rechner beachten

Bei den Rechnern selbst sind aus ergonomischer Sicht eigentlich nur wenige Aspekte zu beachten. Wichtig ist, dass etwa alle häufiger benötigten Schnittstellen und Bedienelemente schnell und bequem erreichbar sind.

Ausreichende Rechnerleistung

In jedem Fall sollte der Rechner eine ausreichend Leistung für die jeweiligen Aufgaben an diesem Arbeitsplatz erreichen. Ist dies nicht der Fall, und laufen etwa Programme nicht einwandfrei oder reagiert der PC nur mit Verzögerungen auf Eingaben, verhindert dies einen reibungslosen Arbeitsablauf. Selbst PCs der Einsteigerklasse genügen heute den Anforderungen der meisten Büro-Anwendungen.

Leiser Rechnerlüfter

Eine der wichtigsten ergonomischen Anforderungen an den Arbeitsplatzrechner betrifft die Geräuschentwicklung. Je leiser der Rechner vor sich hin arbeitet, desto besser ist dies. Lärmende Lüfter können dagegen schnell stören. Empfehlungen zu den Schallpegeln gibt es nicht. Arbeitsschützer sehen bei konzentrierter Arbeit einen Pegel von etwa 35 bis 45 dB (A) als Obergrenze an, als optimal gelten Pegel bis maximal 30 dB (A).

Je leiser der PC im Betrieb arbeitet, umso angenehmer ist dies für die Beschäftigten. Idealerweise kann der Rechner komplett auf eine aktive Kühlung durch einen Lüfter verzichten und arbeitet somit weitgehend geräuschlos.

7. Ergonomische Tastaturen und Mäuse nutzen

Ein großes Angebot an ergonomisch optimierten Geräten gibt es bei Tastaturen und Mäusen beziehungsweise Maus-Ersatzlösungen. Diese Eingabegeräte stehen im Mittelpunkt, da an den PC-Arbeitsplätzen neben den Rückenleiden die Erkrankungen im Bereich von Händen und Armen durch die einseitigen Belastungen besonders weitverbreitet sind.

Auch die ergonomischen Tastaturen und Mäuse können diese einseitige Dauerbelastung letztlich nicht verhindern, sondern sie bestenfalls etwas reduzieren oder die Folgen abmildern. Ideal ist es auch hier, wenn Sie die Dauerbelastung durch viele kleine Pausen aufheben können.

Wunderdinge sollten Sie sich daher auch von diesen ergonomisch optimierten Eingabegeräten nicht erwarten. Mitunter braucht es recht lange Umgewöhnungszeiten. Haben Sie mit der Handhabung Probleme, testen Sie die Eingabegeräte zunächst ausführlich.

Ergonomische Tastaturen

Bei den ergonomischen Tastaturen gibt es eine ganze Reihe von Designs, die von dem der Standardtastaturen abweichen: Mal sind die Tastenreihen leicht geschwungen, mal wird durch kleine Variationen bei der Höhe der Tasten oder auch durch eine Wölbung der Tastatur versucht, die Erreichbarkeit der Tasten zu verbessern, indem die Tastatur der Form der Hände angepasst wird. Noch deutlicher vom Standard heben sich zweigeteilte Tastaturen ab. Allerdings sind diese Tastaturen gewöhnungsbedürftig.

Ergonomische Mäuse

Viele der ergonomischen Mäuse sind sogenannte vertikale Mäuse. Hier wird die Hand nicht oben auf die Maus gelegt, sondern die Maus wird seitlich umfasst. Die Maustasten befinden sich an der Seite. Dieses Mausdesign kommt der natürlichen Haltung der Hand entgegen und führt zu einer deutlich geringeren Belastung der Handmuskulatur.

Aber auch konventionelle Mäuse können schon zu deutlich geringeren Belastungen beitragen, wenn sie der Handgröße des Nutzers angepasst sind. Kleine, stark gewölbte Mäuse werden häufig als besonders ergonomisch angepriesen. Sie sind nur für Anwender mit eher kleinen Händen zu empfehlen. Menschen mit großen Händen und langen Fingern entlasten ihre Hände mit einer konventionellen länglichen Maus.

8. Höhenverstellbare und hochauflösende Monitore nutzen

Moderne Flachbildschirme haben die Ergonomie am PC-Arbeitsplatz in den letzten Jahren deutlich verbessert. Das Bild ist scharf, hell und kontrastreich. Dank der hohen Auflösung können Sie nah vor dem Gerät sitzen, ohne dass Sie einzelne Pixel erkennen.

Die alte Faustregel „je größer die Bildschirmdiagonale, desto weiter weg soll der Anwender vom Display sitzen“ gilt heute nicht mehr. Auf Bildschirmen im 28-Zoll-Format und mit Full-HD-Auflösung können Sie sich beispielsweise zwei DIN-A4-Seiten nebeneinander anzeigen lassen, ohne dass die Schrift dabei zu klein wird.

Wichtige Eigenschaften für einen Arbeitsplatz-Monitor, der ergonomischen Ansprüchen genügt:

  • Möglichkeit zur Höhenverstellung
  • Drehbarkeit und Neigbarkeit
  • ausreichende Helligkeit (mindestens 250 cd/m², besser 300 cd/m²) und ausreichender Kontrast
  • mattes Display zur Vermeidung von Spiegelungen
  • bei Bedarf: Pivot-Funktion zur Nutzung im Hochformat

9. Arbeitsplatz optimal beleuchten

Handelt es sich um einen Raum mit Fenstern, sollte der Schreibtisch seitlich zum Fenster stehen. Die Gründe:

  • Tageslicht im Rücken der Person erzeugt Reflexion auf dem Bildschirm.
  • Sonnenlicht direkt von vorn blendet und strengt unnötig an.
  • Die Helligkeit führt je nach Intensität zu Verspannungen im Augenbereich.

Künstliche Beleuchtung sollte möglichst natürlich sein haben. Eine neutrale Lichtfarbe eignet sich am besten. Zudem sollte das Licht so installiert sein, dass Reflexionen auf Oberflächen und auf dem Bildschirm minimiert werden.

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