AuswahlverfahrenWie Sie sich auf ein Online-Assessment vorbereiten
Eigenschaftsorientierte Verfahren
Bei den eigenschaftsorientierten Verfahren handelt es sich um Persönlichkeitstests mit deren Hilfe die Passung für bestimmte Stellen ermittelt werden soll. Manche Unternehmen versuchen durch sogenannte „Lügenskalen“ oder aber mit besonders geschickt formulierten Items zu verhindern, dass sich Bewerber bewusst positiver darstellen können, als dies der Fall ist.
Tipp an Bewerber: Solange man bei der Wahrheit bleibt, kann nicht viel passieren. Selbst wenn man durch geschickte Überlegung wirklich die Antworten gibt, die das Unternehmen wünschenswert findet, ist einem mit einer Stelle, die nicht passt auch nicht geholfen.
Leistungstests
Zu den Leistungstests gehören zum Beispiel die Wissenstests. Hier werden beispielsweise das Allgemeinwissen, Deutsch- oder Mathekenntnisse abgefragt.
Tipp: Hierfür lohnt sich eine sorgfältige Vorbereitung – und zwar je mehr desto besser. Viele Aufgaben wiederholen sich und können mit Büchern zum Thema geübt werden.
Eine andere Form der Leistungstests sind Intelligenztests.
Tipp: Grundsätzlich kann man durch Übung eine Verbesserung erzielen. Die Effekte werden jedoch mit der Zeit geringer.
Simulationsorientierte Verfahren
Ein Beispiel für ein solches Verfahren ist das Instrument CASA SI. Hierbei muss der Kandidat den Verkehrsbetrieb einer mittelgroßen Stadt organisieren. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Planung des Fahrbetriebs, die Tätigung von Investitionen und die Planung des Personaleinsatzes. Es werden zahlreiche Informationen in interaktiven Ansichten dargeboten. Das übergeordnete Ziel besteht darin, so viele zahlende Fahrgäste wie möglich zu gewinnen. Dies kann nur indirekt über die Beeinflussung verschiedener Parameter erreicht werden.
Insgesamt dienen simulationsorientierte Verfahren dem Erfassen der Fähigkeit zum Lösen komplexer Probleme.
Tipp: Wenn sich die Gelegenheit bietet, ein solches Verfahren durchzuführen, sollte diese ergriffen werden. Es gibt jedoch leider kaum die Möglichkeit solche Verfahren unentgeltlich durchzuführen, da die Entwicklung sehr aufwendig und teuer ist. Wichtig ist, dass man sich genug Zeit lässt, alle Informationen anzuschauen. Auch sollten die Übungsdurchgänge sehr intensiv genutzt werden. So sollte man schauen, welche Auswirkungen getätigte Veränderungen hatten und versuchen Zusammenhänge zu erkennen. Man kann sich also bei den Übungsdurchgängen so richtig „austoben“. Übrigens wird dies registriert und auch wertgeschätzt – ein Teilnehmer, der im Verlauf der Simulation dazu lernt und Kontingenzen erkennt, wird mitunter besser bewertet, als ein Teilnehmer, der zwar insgesamt sehr gut abschneidet, jedoch immer auf einem gleichen Level bleibt. Wichtig ist also nicht, von vorneherein gut zu sein, sondern aus Fehlern zu lernen.
Recruitainment
Eine besondere Form des Online-Assessments ist das Recruitainment. Es verbindet Recruiting und Entertainment. Hierbei werden potenzielle Bewerber durch eine interaktive und spielerische Art für das Unternehmen gewonnen. Es wird ein „virtuelles“ Erleben des Unternehmens erreicht, wobei sowohl Komponenten eingebaut werden, die der Unternehmenspräsentation dienen, als auch Komponenten, die der Vorauswahl der Bewerber dienen.
Tipp: Auch wenn es sehr spielerisch anmutet hat das Recruitainment einen ernsten Hintergrund: Teilnehmer, die sich hier hervortun, werden gerne von Unternehmen kontaktiert.
Weitere Überlegungen
Zusätzlich zu inhaltlichen Aspekten sind bei Online-Assessments auch Überlegungen zu den Rahmenbedingungen wichtig: Wenn man den Test zu Hause durchführt, sollte man auf eine ruhige und angenehme Atmosphäre achten. Die Internetverbindung sollte stabil sein und der Browser sollte zum Anzeigen der Instrumente geeignet sein.
Fazit
Im Grunde gilt für Online-Assessments eine ähnliche Vorbereitungsstrategie wie für Papier-und-Bleistift-Tests: Übung macht den Meister. Dennoch sollte man sich auf besondere Anforderungen, wie es zum Beispiel bei simulationsorientierten Verfahren der Fall ist, einstellen. Das bedeutet dann zum Beispiel auch, sich um Feedback zu bemühen, wenn man an einem solchen Verfahren teilgenommen hat – ob erfolgreich oder nicht. Im letzteren Falle hat man nämlich beim nächsten Versuch bessere Chancen.