BerichtswesenUnternehmen sollen ins Trainingslager

Kennzahlen sollten das Geschehen im gesamten Unternehmen abbilden. Gerade wenn sich Banken im Zuge des Rating-Prozesses ein Bild zur Bewertung des Unternehmens machen wollen, sollten die richtigen Kennzahlen sowohl harte als auch weiche Erfolgsfaktoren und die Leistungsfähigkeit des Unternehmens beschreiben.

Gastbeitrag von Christof Seeger, Gäufelden*

Wer kennt sie nicht, die Schweißperlen, die jedem Unternehmer und Manager urplötzlich auf der Stirn stehen, wenn sich der Mitarbeiter der Hausbank zum Rating-Gespräch ankündigt? Fast wäre einem noch die Außenprüfung durch das Finanzamt lieber, denn hier weiß man zumindest nach was gesucht und gestöbert wird.

Viele Unternehmen sehen die Rating-Gespräche als Bedrohung. Nur wenige begreifen auch die sich daraus ergebenden Chancen das eigene Unternehmen als ganzheitlichen, dynamischen Organismus, bestehend aus Menschen, Kunden, Märkten, Gesetzen, Zahlen usw. zu begreifen. Und Hand aufs Herz: Wieviel Prozent der Unternehmen werden tatsächlich systematisch mit Informationen, die über die reine Betriebswirtschaft hinausgehen, geführt? Die Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren gewaltig geändert und nicht wenige mittelständische Unternehmen stehen in den nächsten Jahren nicht deshalb vor dem Aus, weil sich Märkte radikal verändert haben, sondern weil nicht rechtzeitig über eine Regelung der Nachfolge nachgedacht, oder bei der Personalauswahl schwerwiegende Fehler gemacht worden sind. Deshalb ist die logische Konsequenz von Kapitalgebern, und das sind eben in den meisten Fällen Banken, genau solche Fragen den Unternehmen zu stellen, um ihr eigenes Risiko einschätzen zu können.

Nachvollziehbar für die meisten Unternehmen sind noch die von den Banken gewünschte Informationen über „Planung und Steuerung“. Hierbei handelt es sich um harte Fakten, wie Planung und Controlling. Man will von Ihnen geeignete Unterlagen, die regelmäßig und zeitnah über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens informieren. Leider reichen aber Planungsrechnungen, GuV oder Bilanzen nicht aus, um das gewünschte Triple A (AAA)-Rating zu erhalten. Man will in ihrem Unternehmen weiche Faktoren untersuchen. Was bedeutet dies aber? Grundsätzlich sind damit alle Einflussgrößen gemeint, die nicht unmittelbar zu beziffern, aber für das Unternehmen und für seine Entwicklung von elementarer Bedeutung sind.

Für die Bewertung dieser weichen Faktoren existieren eine Vielzahl von Werkzeugen, die aber gerade auch im Mittelstand selten regelmäßig Anwendung finden, da ihr Einsatz einen nicht zu vernachlässigenden zeitlichen und monetären Aufwand erfordern. Diese Zeit haben Sie als Unternehmer oder als Manager in vielen Fällen nicht. Trotzdem wäre eine Konkretisierung von Problemfeldern oft hilfreich. Spätestens beim Rating-Gespräch werden Sie gefragt, wie Sie Themen wie Personal, Marktstellung, Organisation und Kunden für Ihr Unternehmen einschätzen. Aus diesem Grund wurde von der Fa. Media & Management, Christof Seeger der Total-Integrated-Management-Ansatz (TIM) entwickelt.

Der Autor war selbst mehrere Jahre lang Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens und hatte die Aufgabe eine Sanierung durchzuführen. – Im Endeffekt gelang es, mit den oben beschriebenen Schweißperlen, weil man sich mehr als einmal nur auf seinen Bauch verlassen musste. Man hätte sich sicherlich mit konkreteren Aussagen wohler gefühlt. Also ist aus dieser Praxiserfahrung der TIM-Ansatz geboren. „Wie kann man schnell und einfach überschaubar einem Manager Informationen für seine Führungsaufgabe liefern?“

Folgende Erfolgsfaktoren wurden dabei als besonders wichtig erachtet und werden mit dem TIM-Ansatz genauer untersucht und analysiert:

  • Strategie: Unternehmensphilosophie, Vision, Strategieentwicklung, Kooperation, Nachfolge
  • Führung: Führungskompetenz, Organisation, Motivation, Zielvereinbarung, Teamentwicklung, Feedback
  • Controlling: Reporting, Finanzierung, Rentabilität, Liquidität, Cash-flow
  • Marketing: Strategisches Marketing, Marktforschung, Personalmarketing, Werbung, Qualität
  • Kundenorientierung: Verkaufsphilosophie, Kundenwünsche, Kundennähe, Serviceleistungen, Verkaufsmotivation, Kundenpflege

Mit Hilfe eines Ampelsystems werden Ergebnisse visualisiert und das Unternehmen erhält sehr schnell einen Überblick über notwendig werdende Maßnahmen oder unerwünschte Abweichungen.


Wenn Sie so wollen, ist es quasi ein Trainingslager für Ihr Unternehmen. Alle wichtigen Faktoren einer Organisation werden untersucht und Sie als Trainer entscheiden, welche Fähigkeiten verbessert werden sollen, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen. Damit erreichen Sie, dass „weiche Faktoren“ harte Fakten werden.

Der TIM-Ansatz wurde mehreren Banken vorgestellt, mit einer durchweg sehr positiven Resonanz. Man würde es sehr begrüßen, wenn sich Unternehmen bereits im Vorfeld mit den oben beschriebenen Punkten beschäftigen würden. Wenn Sie als Unternehmer oder Manager Bescheid wissen, erhalten Sie im Bankengespräch darüber hinaus eine bessere Diskussionsposition. Auf alle Fälle werden Sie beim Rating-Gespräch mit Ihrer Hausbank nicht so schnell ins Schwitzen geraten.

Christof Seeger
MEDIA & MANAGEMENT
Meisenweg 44
77126 Gäufelden
Telefon 07032/911761
Telefax 07032/910151
E-Mail: info@seeger-media-management.de
www.seeger-media-management.de

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