Beruf mit ZukunftAlten- und Krankenpfleger werden am häufigsten gesucht
Auch im August wurden am ersten Arbeitsmarkt trotz konjunkturellen Abschwungs und der üblichen Sommerpause zahlreiche Fachkräfte gesucht, wenngleich bei den meisten Berufen die Nachfrage unter dem Vorjahresniveau liegt. Alten- und Krankenpfleger gehören zu den meist gesuchten Arbeitnehmern in Deutschland. Das geht aus dem Ranking "TOP TEN" der Stellen im August 2009 der Bundesagentur für Arbeit hervor.
Während die Nachfrage bei allen anderen Branchen, wie dem Handwerk, der Datenverarbeitung oder dem Warenverkauf deutlich unter dem Vorjahresniveau liegt, wurde für das Gesundheits- und Sozialwesen eine deutliche Nachfragesteigerung festgestellt: 22.000 freie Stellen für Altenpfleger, Sozialarbeiter und Erzieher sowie 19.000 freie Stellen für Krankenpfleger, Sprechstundenhilfen und Masseure.
Dazu Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa):
"Hier bestätigt sich ein ausgesprochen positiver Entwicklungstrend: Die Pflege ist ein Jobmotor, denn der Bedarf an Pflegeleistungen wächst rasant. Aktuellen Studien zufolge wird sich die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2050 auf rund 5 Millionen verdoppeln. Entsprechend hoch wird das Beschäftigungspotenzial eingeschätzt: 300.000 neue Jobs in der Kranken- und Altenpflege sollen den wachsenden Bedarf auffangen. Damit wird eine große Herausforderung an die aktuelle und künftige Pflegepolitik deutlich: der hohe Bedarf an Fachkräften in den Pflegeeinrichtungen. Nur wenn langfristig deutlich mehr gut ausgebildete Menschen in diesem Beruf arbeiten und die erforderlichen Rahmenbedingungen hierfür geschaffen werden, hat eine qualitativ hochwertige Pflege in Deutschland eine reelle Chance."
Die größte Herausforderung sieht der bpa-Präsident darin, den Altenpflegeberuf attraktiver zu machen und sein Image zu verbessern:
"Pflege ist ein nachgefragter Berufszweig. Die Pflegeeinrichtungen stellen die Ausbildungsplätze für eine qualifizierte Ausbildung in diesem Bereich. Diese ist das Fundament für eine verlässliche Berufstätigkeit. Hier gibt es die festen Arbeitsplätze, heute und in Zukunft!"
Aber selbst wenn es gelinge, deutlich mehr Menschen für eine Pflegeausbildung oder Umschulung zu gewinnen, weist der bpa-Präsident darauf hin, dass eine vollständige Deckung des Pflegebedarfs allein durch den eigenen beruflichen Nachwuchs aus Deutschland nicht zu bewältigen sei. In diesem Zusammenhang begrüßt der bpa die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit für die neuen EU-Staaten ab dem Jahr 2011:
"Der bpa hat sich von Anfang an für eine Greencard für ausländische Pflegekräfte eingesetzt. Dieser Vorschlag gilt nach wie vor."
[po; Quelle: bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.; Bild: photoCD - Fotolia.com]