Business IntelligenceRegeln für die Auswahl der Software

Viele Anwender von Business-Intelligence-Software sind mit ihrer Produktentscheidung unzufrieden. Damit das nicht passiert, sollten sie bestimmte Regeln im Auswahlprozess beachten.

Wer bei der Auswahl einer Software für Business Intelligence (BI) nicht alle relevanten Erfolgsparameter berücksichtigt, riskiert, dass sich die Entscheidung langfristig zum Bremsklotz im Unternehmen entwickelt. Deshalb sollten Anwender folgende Regeln berücksichtigen:

Klare BI-Strategie aufstellen

BI-Projekte sind aufgrund ihrer Komplexität keine triviale Angelegenheit. Entsprechend vielfältig sind die potenziellen Fallstricke, weil fachliche, technische und organisatorische Bedingungen zusammengeführt werden müssen. Fehlt es aber an einer klaren strategischen Zielbestimmung, kommt es in der Folge zu unzureichenden Planungen, die den Nutzen der BI-Implementierungen deutlich beschränken.

Tool-Anforderungen aus der BI-Strategie ableiten

Ausgangsüberlegung muss immer sein, eine technisch dominierte BI-Ausrichtung zu vermeiden und stattdessen das Anforderungsprofil für die Tools aus einer strategischen Gesamtsicht abzuleiten. Denn sonst erzeugen die Werkzeuge erhebliche Fesseln, verhindern die Entfaltung der potenziellen Nutzeneffekte und begrenzen stattdessen den ROI der BI-Investitionen.

Elementare Leistungsmerkmale herausarbeiten

BI-Software muss in funktionaler, technischer und wirtschaftlicher Hinsicht bestmöglich zu den betrieblichen Anforderungen des Unternehmens passen. Aus den grundsätzlich vielfältigen Auswahlkriterien gilt es die Leistungsmerkmale herauszuarbeiten, die elementar und zielführend für die geplante Anforderung sind. Die bedarfsgerecht definierten Kriterien sollten zudem nach ihrer Relevanz für die erfolgreiche Realisierung des ausgeschriebenen Projekts gewichtet werden, damit beim Blick auf die verschiedenen Tool-Alternativen eine vergleichende Gesamtbewertung möglich ist.

Unternehmensspezifische Merkmale berücksichtigen

BI-Tools sind Standardprodukte. Da aber jede BI-Ausrichtung typischerweise eine Reihe unternehmensspezifischer Merkmale aufweist, müssen sich die relevanten Besonderheiten auch im Anforderungskatalog wiederfinden. Sie sind gerade auch in der Phase des Machbarkeitsnachweises (Proof of Concept) wichtig.

Features und Services kritisch prüfen

Eine der wesentlichen Ursachen für häufige Fehlentscheidungen bei der Auswahl von BI-Software besteht darin, dass die Hersteller oft nicht die Praxis in den Vordergrund stellen, sondern mit interessanten Features, schnellen Einführungszyklen oder Integrationsargumenten locken. Viele Unternehmen stellen dann während der Realisierung des Projekts jedoch fest, dass deutliche Diskrepanzen zwischen ihren Bedürfnissen und den Möglichkeiten der BI-Software bestehen.

Angebote prominenter Software-Anbieter kritisch analysieren

Viele Anwender konzentrieren sich bei der Software-Evaluierung auf die Marktführer. Diese Praxis suggeriert ihnen eine hohe Entscheidungssicherheit. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass erhebliche Diskrepanzen zwischen dem einem Markennamen vorauseilenden Leistungsprofil und dem tatsächlichen Anforderungsprofil entstehen können. Deshalb sollten die Produkte der großen Software-Anbieter im Evaluierungsprozess mit der gleichen kritischen Distanz wie die Tools alternativer Anbieter analysiert werden.

Benutzerakzeptanz im Blick haben

Akzeptanzschwächen bei den Benutzern sind seit jeher ein zentrales Thema der BI-Geschichte. Doch dieses Problem ist nicht unabhängig von den BI-Tools zu sehen. Das legt die Notwendigkeit nahe, bei der Auswahl die erforderliche Benutzerorientierung nicht aus den Augen zu verlieren. Ihr sollte sogar ein großes Augenmerk geschenkt werden, um zu vermeiden, dass Vorbehalte bei den BI-Nutzern den potenziellen Nutzen der Lösung reduzieren.

Quelle: denkfabrik groupcom GmbH

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