Dienstleistungen und Green Services
Neue Dienstleistungen sollen Ressourcen und Kosten sparen, Emissionen vermeiden und soziale Bedürfnisse besser als bisher befriedigen. Vorreiter in der grünen Servicebranche zeigen bereits heute, wie Geschäftsmodelle mit ökologischem Kern funktionieren können: Beispiele dafür sind Energieeffizienz-Services, CO2-reduzierte Transport- und Logistikdienstleistungen und Car-Sharing-Angebote bis hin zu Lösungen wie Green IT oder Green Technology Services. Die Anbieter solcher Services reagieren damit nicht nur auf Bedürfnisse ihrer Kunden, sondern vermeiden gleichzeitig Risiken für Mensch, Umwelt und Gesundheit.
Green Services systematisch entwickeln
Wirtschaftlich erfolgreiche Green Services entstehen jedoch nicht per Zufallsprinzip, sondern müssen systematisch entwickelt werden. Unternehmen müssen erkennen, was der Kunde benötigt. Sie müssen zudem Anforderungen und Eigenschaften der Dienstleistung beschreiben und Marktchancen bewerten. Um Ideen für neue Services erfolgreich am Markt umzusetzen, muss außerdem klar sein, welche konkreten Aufgaben in der Entwicklungsphase zu erledigen sind und welche Hilfsmittel hierfür zur Verfügung stehen. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Ermittlung von Nachhaltigkeitsanforderungen, die sukzessiv in eine grüne Dienstleistung umgesetzt werden müssen.
Mittels verschiedener methodischer Ansätze zu Service-Innovationen werden derzeit in vielen Unternehmen Konzepte erarbeitet, die dazu beitragen, innovative Formen des nachhaltigen Konsums zu entwickeln. Es werden Services geplant und entwickelt, die neben verbesserten ökologischen Eigenschaften bei Herstellung und Nutzung auch ökonomische Vorteile gegenüber herkömmlichen Dienstleistungen besitzen und sich somit auch wirtschaftlich rechnen. Durch neue Methoden der Servicegestaltung können neue, ökologisch verbesserte Dienstleistungen entwickelt und bereitgestellt werden:
Beispiel „Service Cases“
Sie bündeln Innovationsideen in möglichst konkreten Konzeptbeschreibungen, die inhaltliche, prozessuale sowie finanzielle Aspekte der vorgeschlagenen Service-Innovation als Mini-Businessplan beschreiben.
Beispiel „Service-Prototyping“
„Service-Prototyping“ geht noch einen Schritt weiter und versucht, die vorgeschlagene Service-Innovation sichtbar und greifbar zu machen, um ein besseres und gemeinsames Verständnis für alle Beteiligten zu schaffen. Notwendigerweise müssen bei solchen Veränderungen der betrieblichen Abläufe die betrieblichen Managementmethoden ebenfalls angepasst werden.
Die Entwicklung von nachhaltigen Services umfasst andere Anforderungen an die betriebliche Organisation und deren Abläufe als es bei der Bereitstellung traditioneller Dienstleistungen der Fall ist. Verlangt sind ein strategisches Management für innovative Servicenutzung sowie eine Umstellung der Geschäftsmodelle.
So müssen auf verschiedene Art und Weise unterschiedliche Nutzungsformen im Sinne eines nachhaltigen Konsums geprüft werden. Im Fokus stehen dabei Wieder- und Weiterverwendung von Dienstleistungen, Gemeinschaftsnutzungen, Aufbau von Dienstleistungszentren und die Prüfung von alternativen Lebensstilen auf ihre Nachhaltigkeit.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Einbindung ökologischer Nachhaltigkeit in neue Serviceangebote kann nicht nur dem Image der Unternehmen nützen, sondern auch ganz neue Geschäftsfelder erschließen. Eine frühzeitige Sensibilisierung und Einbindung der Kunden für den Markterfolg nachhaltiger Services ist allerdings von entscheidender Bedeutung: Es bedarf hier spezifischer Techniken – zum Beispiel „Lead-User-Konzepte“ oder „Co-Manufactoring“ – und Strategien, um den Prozess der Implementierung von Service-Innovationen gezielt zu unterstützen.
Erfolgreiche Anbieter von Green Services haben darüber hinaus bereits erkannt, dass eine ganzheitliche Betrachtung ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit essenziell ist und organisatorische Strukturen sowie personelle Ressourcen frühzeitig aufgebaut werden müssen.