MarketingDigitale Marketingstrategie entwickeln in 7 Schritten

Wie entwickelt man eine digitale Marketingstrategie? Welche Ziele sollte Ihr Unternehmen anstreben? Und mit welchen Maßnahmen erreichen Sie Ihre Ziele? Wie Sie den Einsatz geeigneter Marketingkanäle planen, um Ihre Kunden gezielt anzusprechen – Schritt für Schritt erklärt.
Von Uli Zimmermann und Omid Rahimi

Digitalisierungsdruck und Fachkräftemangel im digitalen Sektor haben zur Folge, dass Unternehmen häufig auf einzelne, teure Maßnahmen zurückgreifen, wenn es um digitales Marketing geht. Besser wäre, nach einer effizienten Gesamtstrategie zu handeln.

Erfahren Sie, wie Sie eine auf Ihr Unternehmen zugeschnittene Strategie für digitales Marketing entwickeln. Wir zeigen Ihnen außerdem, welche Voraussetzungen Sie schaffen müssen, um Ihre Strategie umzusetzen.

Was ist digitales Marketing?

In der digitalen Marketingstrategie definieren Unternehmen ihre Geschäftsziele in Bezug auf digitale Kanäle. Die Strategieplanung geht detailliert auf die Nutzung von Marketingkanälen ein und umfasst die Planung der nötigen Ressourcen für die Umsetzung. Sie hilft Ihnen dabei, Ihre Ziele effizient, nachhaltig und konsistent zu erreichen. Um keine Ressourcen zu verschwenden, empfiehlt sich eine strukturierte Schritt-für-Schritt-Vorgehensweise.

Wie planen Sie Ihre digitale Marketingstrategie sorgfältig und zielgerichtet?

Schritt 1: Buyer-Persona entwickeln

Damit Ihre Strategie zielgerichtet und effektiv funktioniert, müssen Sie festlegen, wen Sie ansprechen möchten. Die Definition Ihrer Buyer-Persona bildet das Fundament, auf die weitere Schritte aufbauen.

Als Weiterentwicklung der klassischen Zielgruppe bilden Buyer-Personas einen typischen Kunden ab – basierend auf echten Daten. Die Informationen über diese fiktive Person erhalten Sie im besten Fall über Interviews mit bisherigen Kunden oder Interessenten.

Scheuen Sie sich nicht, Ihren Vertrieb und andere Abteilungen bei der Erstellung einer Buyer-Persona einzubinden. Schließlich treten die entsprechenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tagtäglich in Kontakt mit Kunden und erhalten dadurch viele Einblicke in deren Bedürfnisse und Wünsche.

Versetzen Sie sich bei diesem Schritt in die Kundenperspektive und entwickeln Sie eine konkrete und ideale Beispielperson auf Basis folgender Daten:

  • soziodemografische Merkmale
  • persönliche Bedürfnisse
  • Pain Points und Herausforderungen
  • typische Verhaltensweisen
  • Kaufverhalten

Buyer-Personas helfen dabei, einen präzisen Einblick in die Gefühlswelt und den Entscheidungsprozess Ihrer Kunden zu erhalten und diese dadurch gezielter anzusprechen.

Schritt 2: Ziele für Marketingaktivitäten setzen

Nachdem Sie die relevanten Personas festgelegt haben, beschäftigen Sie sich mit Ihren Marketingzielen. Prüfen Sie hierfür Ihre übergeordneten Unternehmensziele und stimmen Sie anschließend die konkreten Zielsetzungen für Ihre Marketingaktivitäten darauf ab.

Ist Ihr Unternehmensziel etwa eine Umsatzsteigerung von 20 Prozent, kann Ihr Marketingziel eine Steigerung der Leads über die Website von 40 Prozent sein. Steht hingegen eine höhere Reichweite im Fokus, setzen Sie sich die strategische Erweiterung Ihrer Präsenz im Web als Marketingziel.

Sie möchten Ihren Bekanntheitsgrad steigern und somit zum Branding beitragen? Dann kann die Distribution von Gastbeiträgen oder PR-Meldungen im Namen Ihres Unternehmens eines Ihrer Ziele darstellen. Zur Steigerung der Sichtbarkeit in den Suchmaschinenergebnissen ist es insbesondere förderlich, ein besseres Ranking Ihrer Unternehmenswebseite zu erzielen.

Nutzen Sie bei der Definition Ihrer Marketingziele in jedem Fall das Framework der smarten Ziele für sich. Das bedeutet, dass Ihre Ziele

  • spezifisch,
  • messbar,
  • attraktiv,
  • realistisch und
  • terminiert sind.

Schritt 3: Aktuelle Marketingkanäle prüfen

Neben Personas und Zielen ist ein dritter Baustein entscheidend für Ihre digitale Marketingstrategie: Ihre Kanäle.

Eine Bestandsaufnahme sorgt für mehr Überblick:

  • Welche Marketingkanäle verwenden Sie aktuell?
  • Wie nutzen Sie die Marketingkanäle?
  • Wie viele Ressourcen wenden Sie aktuell für die Marketingkanäle auf?

Clustern Sie Ihre Kanäle dabei in Owned-, Earned-, Shared- und Paid-Media, um eine Struktur zu haben, mit der Sie mögliche Stellschrauben und Potenziale identifizieren.

Owned-Media sind unternehmenseigene Medien. Earned-Media bezeichnet die Verbreitung von Inhalten durch Dritte – das sind meist bestehende Kunden, die vom Produkt oder dem Unternehmen überzeugt sind und es entsprechend weiterempfehlen.

Paid-Media sind Kanäle, die Unternehmen gegen Bezahlung zu Werbezwecken nutzen dürfen. Hierbei handelt es sich schlicht um Werbung, etwa in Form von Kampagnen via Social Media. Zu Shared-Media gehören viraler Content oder externe Verlinkungen. Als „viraler“ Content werden Inhalte bezeichnet, die so unterhaltsam oder interessant sind, dass sie sich über die sozialen Medien gewissermaßen von selbst verbreiten.

Schritt 4: Für priorisierte Kanäle entscheiden

Nach einer intensiven Bestandsaufnahme verknüpfen Sie die gewonnenen Erkenntnisse nun miteinander. Legen Sie fest, welche Kanäle am besten zur Erreichung Ihrer Ziele beitragen.

Je nach Ziel eignen sich folgende Kanäle für Ihre digitale Marketingstrategie:

  • Markenbekanntheit: Wenn dies Ihr Ziel ist, sollten Sie auf den digitalen Kanälen aktiv sein, die eine Fokussierung auf die eigene Marke und ein Verbessern der Bekanntheit ermöglichen. Hierfür eignen sich etwa Social-Media-Kanäle wie LinkedIn (hauptsächlich im B2B-Bereich), Instagram, YouTube und TikTok.
  • Trafficgenerierung: Ihr wichtigstes Ziel ist es, möglichst viele Besucherströme auf Ihre Onlinepräsenz zu lenken? Dann bieten sich SEO, Content-Marketing und Social-Media-Marketing an.
  • Umsatzsteigerung: Sie verfügen bereits über eine Webseite und bieten Ihre Produkte oder Dienstleistungen online an? Dann können Sie insbesondere Suchmaschinenmarketing mit SEO und SEA sowie Social Advertising als Kanäle in Ihre Digital-Marketing-Strategie aufnehmen. So lenken Sie qualifizierten Datenverkehr direkt auf Ihre Landingpages und optimalerweise zu Conversions.
  • Leadgenerierung: Um Ihr Sales-Team zu unterstützen, bietet es sich an SEO, SEA, Content-Marketing, E-Mail-Marketing und Social-Media-Marketing in Ihre Marketingaktivitäten zu integrieren.

Ergänzen Sie gegebenenfalls Kanäle, die Sie bisher noch nicht berücksichtigt haben und Potenzial mit sich bringen. Beschäftigen Sie sich zudem mit den Synergieeffekten der verschiedenen Kanäle untereinander und nutzen Sie diese für sich.

Schritt 5: Voraussetzungen und benötigte Ressourcen identifizieren

Sobald Sie geeignete Kanäle festgelegt haben, sollten Sie sich Gedanken über die Ressourcenverteilung machen. Überlegen Sie sich, welche Voraussetzungen Sie schaffen müssen, um die Kanäle wie geplant implementieren zu können.

Welche Kompetenzen sind dafür nötig? Können Sie alle Kanäle intern abdecken? Legen Sie Budgets fest, damit die wichtigsten Kanäle auch finanziell priorisiert werden.

Schritt 6: Roadmap zur Umsetzung der Strategie erstellen

Damit Sie Ihre Digital-Marketing-Strategie strukturiert umsetzen können, führen Sie alle Ergebnisse aus den ersten fünf Schritten zusammen. Darauf aufbauend können Sie bereits weitere Schritte festlegen und terminieren.

Geben Sie Ihrer Strategie auch mittel- und langfristig eine Struktur, indem Sie Meilensteine formulieren, die Ihnen zu jeder Zeit Orientierung bieten.

Zusätzlich ist es wichtig, agil zu bleiben. Das digitale Umfeld ist schnelllebig und dynamisch. Bleiben Sie anpassungsfähig, um aufkommende Chancen und Potenziale für sich nutzen zu können. Behalten trotzdem Ihren Plan im Blick, damit Sie nicht vom Weg abkommen.

Schritt 7: Strategie für digitales Marketing umsetzen

Sie glauben, Sie haben alle nötigen Kompetenzen für eine erfolgreiche Umsetzung? Dann helfen die folgenden Tipps, die digitale Marketingstrategie mit Ihrem Inhouse-Team umzusetzen:

  • Sorgen Sie stets für eine eindeutige Aufgabenverteilung.
  • Verinnerlichen Sie die übergeordneten Unternehmensziele und die daraus abgeleiteten Ziele Ihrer digitalen Marketingstrategie.
  • Ermöglichen Sie eine enge Abstimmung zwischen den verschiedenen beteiligten Akteuren.
  • Kommunizieren Sie sowohl einzelne Erfolge als auch auftretende Probleme bei den einzelnen Schritten, damit ein kontinuierlicher Lernprozess entsteht.
  • Überprüfen Sie stetig Ihre Performance und die dazugehörigen Ergebnisse, um anschließend Optimierungen in die Wege zu leiten.

Sie haben das Gefühl, dass Ihre Ressourcen nicht ausreichen, um den gesamten Prozess intern abzubilden? Suchen und nutzen Sie einen strategischen Partner für sich. Diese Kriterien sollten Sie bei der Auswahl einer Online-Marketing-Agentur beachten:

  • Kompetenz und Know-how
  • Referenzen und Kundenstimmen
  • Corporate Blog
  • transparente Kommunikation
  • professionelle Beratung und persönlicher Kontakt
  • passende Leistungs-Schwerpunkte der Agentur

Ob sich Ihre digitale Marketingstrategie besser mit dem Inhouse-Team oder mit einem externen Partner umsetzen lässt, hängt von den personellen und finanziellen Ressourcen sowie den Kenntnissen Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab.

Neben der Frage der Finanzierung spielt der Faktor Zeit eine wichtige Rolle. Werden digitale Marketingstrategien zeitnah umgesetzt, kommen Sie Mitbewerbern eventuell zuvor.

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