DiversitätAufgaben einer Führungskraft in interkulturellen Teams
Führungskräfte können den Erfolg interkultureller Teams beeinflussen, wenn sie folgende Aspekte beachten:
Auf eine ausgewogene Zusammensetzung der Teammitglieder achten
Je mehr Nationalitäten und Kulturen ein Team vereint, desto besser arbeiten interkulturelle Teams zusammen. Eine ausgewogene Zusammensetzung verhindert die Dominanz einer Kultur und wirkt damit Gruppenbildungen zugunsten einer Kultur oder Nationalität entgegen. Diese Teams sind stärker egalitär strukturiert und arbeiten kreativer. Schon bei der Einstellung und Beförderung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollten Ungleichgewichte vermieden werden. Außerdem sollten die Mitglieder eines interkulturellen Teams Werte wie Toleranz und Neugierde gegenüber Menschen mit einem anderem Kulturhintergrund vertreten.
Sensibilität statt Vorurteile sowie Respekt statt Ablehnung sollte die Zusammenarbeit in einem interkulturellen Team prägen. Neben Fachkompetenz sollte die Führungskraft soziale und interkulturelle Kompetenzen bei der Mitarbeiterauswahl berücksichtigen. Hilfreich ist auch, das Auswahlgremium vielfältig zu besetzten beziehungsweise informelle Besetzungskriterien kritisch zu beleuchten.
Konkrete Aufgaben und Ziele vorgeben
Multikulturelle Teams sind vor allem dann erfolgreich, wenn sie komplexe, Kreativität erfordernde und nicht strukturierte Aufgaben bewältigen müssen. Denn genau in der Kreativität und Flexibilität liegt ihre Stärke. Einen weiteren Vorteil, ihre Perspektivenvielfalt, können sie am besten bündeln, wenn die Führungskraft ein konkretes Ziel vorgibt. Andernfalls bewegen sich die Lösungswege in verschiedene Richtungen. Außerdem bildet ein gemeinsamen Ziel ein vereinendes Element für das Team. Dabei ist zu beachten, dass die Formulierung des Ziels das Team in seiner Kreativität nicht einschränkt.
Bewusstsein für Unterschiedlichkeiten schaffen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben unterschiedliche Erwartungen, Wahrnehmungen und Vorstellungen. Diese betreffen den Führungsstil, die Rolle der Führungskraft sowie den eigenen Denk- und Arbeitsstil. Zu Beginn der interkulturellen Zusammenarbeit sollte daher eine Abfrage der Erwartungen stehen, zum Beispiel im Rahmen der Teamentwicklung. So kann ein Verständnis für die verschiedenen Sichtweisen der Teammitglieder entstehen, Vorurteile abgebaut und eine Basis in Form gemeinsamer Regeln für die Zusammenarbeit geschaffen werden.
Führungskraft des interkulturellen Teams muss motivieren und integrieren
Wer ein Team führt, muss kommunizieren, integrieren und motivieren können. Gerade in Gesprächen bekommen Führungskräfte eine Vorstellung von den Erwartungen und Einstellungen der Teammitglieder. Auf diese Art und Weise können sie ihr Gegenüber besser verstehen und Verständnis für das Anderssein entwickeln.
Außerdem muss die Führungskraft dem interkulturellen Team vor allem zu Beginn der Arbeit mehr Zeit zur Verfügung stellen als einem monokulturellen Team. Dabei sollte sie die kulturellen Unterschiede thematisieren, gemeinsam Konsequenzen daraus ableiten und sich über für das Team verbindliche Normen verständigen. Während der Teamarbeit muss sich die Führungskraft um ein Gleichgewicht zwischen den Teammitgliedern bemühen, neue Mitarbeiter integrieren und bei Problemen eingreifen.
Verständnis für religiöse Gepflogenheiten zeigen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlicher Kulturen halten Feiertage verschiedener Religionen ein. Das sollten Führungskräfte bei den Arbeitszeiten und der Aufgabenverteilung berücksichtigen und respektieren. Das setzt voraus, diese hohen Feiertage zu kennen und die gleichen Maßstäbe an christlich und nicht-christlich geprägte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzulegen. So sollten Führungskräfte Zeit für das Beten beziehungsweise für die Einhaltung religiöser Gebote zulassen. Das betrifft auch das Speisenangebot bei Besprechungen, das entsprechend der religiösen Gepflogenheiten berücksichtigt werden sollte.
Gemeinsamkeiten im interkulturellen Team herstellen
Durch Gemeinsamkeiten unter den Teammitgliedern erwächst gegenseitiges Vertrauen und Verständnis. Verbindende Erlebnisse, ein gemeinsamer Arbeitsplatz oder regelmäßige Treffen fördern ein für die Teamarbeit wichtiges Wir-Gefühl und bauen Vorurteile ab.
Sprachkenntnisse durch Kurse und Mentorenprogramme fördern
In interkulturellen Teams sprechen nicht alle Teammitglieder die gleiche Arbeitssprache beziehungsweise beherrschen sie gleich gut. Probleme bereitet oft die wörtliche Übersetzung von Begriffen, die nicht deren Bedeutung transportiert. Weil Emotionen nicht richtig ausgedrückt werden können, kann das Vertrauen untereinander gestört werden oder Missverständnisse tauchen auf. Diejenigen, deren Arbeitssprache gleichzeitig die Muttersprache ist, dominieren Gespräche. Dadurch erscheinen sie kompetenter als diejenigen, die die Sprache nicht so gut beherrschen. Die Perspektivenvielfalt des Teams geht verloren. Sprachförderung durch Kurse und Metorenprogramme, bei denen Kollegen ähnlicher Kultur- und Sprachprägung ihre Kolleginnen und Kollegen unterstützen, können diesen Tendenzen entgegenwirken.