Effizienz verbessernPotenziale nutzen statt rationalisieren

Viele Unternehmen haben jetzt das Problem, dass die Umsätze sinken und neue Kunden ausbleiben. In diesen Fällen wird schnell über Kündigungen nachgedacht. Was aber tun, wenn Sie befürchten, dass Sie die jetzt überflüssigen Kapazitäten bald wieder benötigen? Versuchen Sie in diesem Fall, vorhandene Einrichtungen oder Personal nicht abzubauen, sondern besser auszulasten.

Arbeiten intern verlagern

Prüfen Sie, ob bestimmte Tätigkeiten von einer eventuell überlasteten Einheit in eine andere, deren Potenzial nicht ausgeschöpft ist, verlagert werden können. Dabei sollten Sie nur Arbeiten umverteilen, die nicht das spezifische Fachwissen der entlasteten Abteilung erfordern. So kann der Leerlauf von Angestellten der Telefonzentrale mit zeitunkritischen Verwaltungstätigkeiten (Ablage, Rechnungskontrolle) gefüllt werden oder reisende Mitarbeiter können ihre Spesenabrechnung selbst erstellen und damit die Fachkräfte im Rechnungswesen entlasten.

Maschinen und Anlagen besser nutzen

Überflüssige Kapazitäten erhöhen den Fixkostenanteil von Produkten und Dienstleistungen. Meist ist es nur mit großem Aufwand möglich, diese Kosten zu reduzieren. Deshalb sollten Sie stattdessen versuchen, die Auslastung zu erhöhen, beispielsweise indem Sie Maschinen und Anlagen an andere Unternehmer vermieten. Überlegen Sie auch, ob es nicht Firmen gibt, die bestimmte Teilbereiche oder Abteilungen Ihres Betriebs mit in Anspruch nehmen können. In Frage kommen dafür zum Beispiel Leistungen Ihres Rechnungswesens, indem Ihre Angestellten für kleinere Firmen die Buchhaltung mit übernehmen.

Fuhrpark kreativ einsetzen

Haben Sie zu viele Fahrzeuge und Fahrer? Dann prüfen Sie, ob Sie diese nicht vermieten können. So können Sie zum Beispiel Speditionen anbieten, deren Arbeitsspitzen abzudecken und Fahrten zu übernehmen. Eine andere Möglichkeit ist, mit dem Fuhrpark zusätzliche Services anzubieten und damit mehr Abschlüsse zu erzielen. So könnten Sie mit Angeboten „frei Haus“ zu liefern die Auslastung erhöhen und Ihrem Verkauf ein zusätzliches Argument an die Hand geben.

Ausgelagerte Bereiche zurückholen

Dienstleister und Lieferanten haben häufig großen Anteil am Unternehmenserfolg. Dennoch sollten Sie im Einzelfall prüfen, ob Sie ausgelagerte Tätigkeiten nicht wieder hereinholen und damit Ihre Kapazitäten besser auslasten. Damit die Geschäftsverbindung nicht abreißt, empfiehlt sich - wenn dies von der Sache her möglich ist - das Insourcing von einzelnen Teilbereichen. Auf diese Weise bleiben Ihnen Ihre externen Partner erhalten, und sie können, wenn sie wieder benötigt werden, ohne organisatorische Probleme wieder verstärkt eingesetzt werden.

Pläne umsetzen

In den meisten Marketingabteilungen schlummern durchaus Erfolg versprechende Pläne, wie die Umsätze erhöht werden könnten. Wenn die Realisierung in der Vergangenheit daran scheiterte, dass nicht genügend Kapazitäten zur Verfügung standen, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen: Prüfen Sie, ob Sie schlecht ausgelastetes Personal oder Einrichtungen dafür einsetzen können.

Checkliste: So sammeln Sie gute Umsetzungs-Ideen

Haben Sie gute Ideen, wie Sie Kosten senken und Potenziale besser nutzen können? Dann sollten Sie dafür sorgen, dass sie auch umgesetzt werden.

  1. Berufen Sie eine Teambesprechung ein mit dem Ziel, gute Lösungen zur Umsetzung der vorhandenen Ideen zu finden. Daran teilnehmen sollten maximal 12 Mitarbeiter.
  2. Schreiben Sie alle vorhandenen Ideen auf ein Blatt und versehen Sie jede Idee mit einer eigenen Nummer. 
  3. Zunächst lesen Sie alle Ideen vor und geben erläuternde Hinweise, welche Bedeutung die einzelnen Ideen für Ihr Unternehmen haben. Dann erst teilen Sie die Blätter aus.
  4. Jeder Teilnehmer hat nun zehn Minuten Zeit, auf die Rückseite mindestens einen Vorschlag zur Umsetzung einer Idee zu notieren (in Stichworten). Anschließend gibt jeder sein Blatt an den linken Nachbarn weiter.
  5. Der ergänzt das Geschriebene nun um neue Umsetzungsvorschläge oder spinnt die Idee des Vorgängers weiter. Nach jeweils fünf Minuten gibt jeder sein Blatt wieder an den nächsten weiter.
  6. Das „Spiel“ geht solange weiter, bis jeder die Blätter aller anderen Teilnehmer einmal vor sich liegen hatte. (Pro Durchgang jeweils 5 Minuten, der erste Durchgang kann länger dauern).
  7. Danach sammeln Sie die Blätter ein und werten die notierten Ideen gemeinsam aus.

Dazu im Management-Handbuch

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