EinsparpotenzialSo senken Sie Ihre Materialkosten

Materialkosten können durch eine Vielzahl von Maßnahmen gesenkt werden. Manche Aktionen zeigen aber nur kurzfristig Wirkung, weil zu wenig auf die Vernetzung der Prozesse geachtet wird. Versuchen Sie deshalb, eine nachhaltig wirksame Wirkung zu erzielen.

Kostenverlagerung verhindern

Vor allem im Einkauf (Werkstoffpreis) zu sparen, ist zwar ein nahe liegender Ansatz, häufig aber zu kurz gedacht. Problematisch wird es insbesondere dann, wenn dadurch die Bearbeitung aufwändiger oder die Lagerung kostenintensiver wird. Nicht die Einkaufspreise allein, sondern die Herstell-, Material-. Lager- und Lohneinzelkosten in der Summe sollen also sinken. Um alle Kostenbestandteile im Auge zu behalten, müssen Sie Einkaufs- und Fertigungsmengen, Transportkosten, Lohn- und Lohngemeinkosten sowie Maschinenkosten möglichst detailliert erfassen.

Wertverluste vermeiden

Schädlinge, Rost, Kälte und Hitze können teuer eingekaufte Werkstoffe beschädigen oder vernichten. Eine Möglichkeit, solche Schäden zu vermindern, ist die Verringerung der Durchlaufzeiten, was zusätzlich Lager- und Kapitalkosten spart. Sprechen Sie mit Ihren Lieferanten über eine häufigere Lieferfrequenz oder suchen Sie Lager-Dienstleister, die Ihnen das Lagerrisiko abnehmen. Behalten Sie aber bei allen Maßnahmen die Transportkosten im Blick.

Wertschwankungen nutzen

Beobachten Sie den Markt für Ihre Werkstoffe genau und kaufen Sie dann in größeren Mengen ein, wenn der Trend nach oben geht. Um die Lagerkosten und das Wertverlust-Risiko niedrig zu halten, können Sie größere bereits gekaufte Mengen weiterhin beim Lieferanten lagern. In manchen Branchen können Sie auch mit Optionen, in Zukunft bestimmte Mengen für einen bestimmten Preis abzunehmen, arbeiten. Häufig lohnt es sich, über Preisentwicklungen längere Zeit Buch zu führen; so können Sie immer wiederkehrende Preistrends (zum Beispiel durch saisonale Einflüsse oder in Verbindung mit bestimmten Ereignissen) leichter vorhersagen und für sich nutzen.

Übernahmeverluste verhindern

In vielen Unternehmen wird die Eingangskontrolle der Werkstoffe nicht streng genug gehandhabt. Damit Ihre Mitarbeiter überhaupt den Werkstoffeingang sinnvoll kontrollieren können, müssen sie nicht nur über Mengen und Teile, sondern auch über zugesicherte Qualitätsmerkmale informiert werden. Hier sind Schulungen gut investiertes Geld.

Wenn sich eine Eingangskontrolle aus organisatorischen oder sachlichen Gründen nicht sinnvoll durchführen lässt, sollten Sie dafür Sorge tragen, dass gelieferte Werkstoffe sich auch nach der Verarbeitung noch bis zur konkreten Lieferung und bis zu dem Lieferanten zurückverfolgen lassen, um festzustellen, wem Qualitätsmängel anzulasten sind.

Komplexität reduzieren

Viele Kosten entstehen bereits in der Konstruktion, weil zu komplex geplant wird. Ein hoher Komplexitätsgrad führt jedoch fast immer zu einem höheren organisatorischen Aufwand und zu mehr Fehlern. Ihr Ziel muss konsequente Vereinfachung sein: Wenn Teile einfacher zu beschaffen, einfacher zu lagern und einfacher zu montieren sind, spart dies wesentlich mehr Geld als ein preisgünstig zu beschaffendes, aber kompliziert zu behandelndes Teil.

5 Tipps, wie Ihre Materialkosten gering bleiben

  1. Die Materialkosten müssen schon in der Produktentwicklung ein wichtiges Kriterium sein.
  2. Sorgen Sie dafür, dass die richtigen Werkzeuge eingesetzt werden, um Verschnitt etc. zu minimieren.
  3. Sparen Sie nicht an der Schulung Ihrer Mitarbeiter - denn wer ungelernt mit hochwertigen Materialien umgeht, macht auch leichter einmal etwas kaputt.
  4. Beobachten Sie den Markt und probieren Sie immer wieder innovative Werkstoffe aus.
  5. Verwerten Sie den Ausschuss selbst oder verkaufen Sie diesen an Dritte, die damit etwas anfangen können.

Dazu im Management-Handbuch

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