EntlassungVorteile von Outplacement
Umstrukturierungen, Fusionen oder eine kritische Marktentwicklung: Es gibt viele Gründe, warum Unternehmen sich auch von leistungsfähigen Mitarbeitern trennen müssen. Outplacement ist dabei ein Instrument, das Reibungsverluste, juristische Auseinandersetzungen und Imageschäden im Trennungsprozess vermeidet. Bisher war Outplacement vor allem ein Thema für Großunternehmen und Top-Manager. Doch professionelles Trennungsmanagement wird im Zuge des demografischen Wandels auch für mittelständische Unternehmen ein entscheidender Erfolgsfaktor.
Wer es schafft, in der schwierigen Phase einer notwendigen Trennung zwischen Unternehmen und Mitarbeiter eine Win-Win-Situation herzustellen, gewinnt Vertrauen und Glaubwürdigkeit in der verbleibenden Belegschaft – und stärkt seine Marke als attraktiver Arbeitgeber im Wettbewerb um die besten Köpfe. Eine zentrale Überlebensfrage für Unternehmen, und damit eine Investition in die eigene Zukunft. Gleichzeitig ermöglicht Outplacement scheidenden Mitarbeitern sowie Fach- und Führungskräften die Chance auf einen beruflichen Neustart.
Wie Outplacement abläuft
Outplacement bietet professionelle Hilfe zur beruflichen Neuorientierung von Mitarbeitern, die entlassen werden müssen. In der Regel passiert dies über externe Outplacementberater, die dabei den Nutzen für beide Seiten im Auge haben: den des Arbeitgebers und den des zu entlassenden Mitarbeiters, der jetzt auf der Suche nach einer neuen Stelle ist. Idealerweise bringen diese Berater deshalb sowohl eigene Berufserfahrung als Führungskraft oder Arbeitgeber mit als auch Know-how im Bereich Vermarktung, um die scheidenden Mitarbeiter erfolgreich zu vermitteln.
Outplacementberater moderieren den Trennungsprozess zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter und suchen dabei einen fairen Weg für beide Seiten. Dazu gehört auch, dass sie schon im Vorfeld einer Trennung den Arbeitgeber unterstützen und zum Beispiel das Kündigungsgespräch und – gemeinsam mit internen oder externen Arbeitsrechtlern – faire Trennungsvereinbarungen vorbereiten.
Klärung der Erwartungshaltungen
Das Outplacement beginnt für den Mitarbeiter mit der Klärung der Erwartungshaltungen und signalisiert ihm, dass er geschätzt wird. Hier erfüllt der Outplacementberater auch die Funktion eines emotionalen Stabilisators, denn gewöhnlich hat kaum jemand Routine in der Selbstvermarktung bei der Suche nach neuen Jobs. In dieser Situation wird der Mitarbeiter erst einmal aufgefangen und unterstützt, seine neuen Perspektiven werden mit ihm professionell und realistisch entwickelt.
In einem zweiten Schritt werden die Motivation und die Fähigkeiten des Mitarbeiters analysiert und präzise ermittelt, wo seine Stärken und Schwächen liegen. In der Phase der Umorientierung kann eine solche Beratung auch zu neuen Berufs- und Karrierezielen führen – und dem Mitarbeiter ganz neue Perspektiven eröffnen.
Begleitung des Bewerbungsprozesses
Der begleitete Bewerbungsprozess bereitet schließlich den Übergang zu einem neuen Arbeitgeber vor. Dabei werden vorhandene Selbstvermarktungsimpulse ebenso genutzt wie das vollständige Screenen des offenen Arbeitsmarktes und die Aktivierung des eigenen Netzwerks. Von der Recherche von Stellenangeboten über die Überprüfung von Bewerbungsunterlagen bis zum Vorbereiten von Vorstellungsgesprächen kann ein Outplacementberater unterstützend zur Seite stehen.
Erstkontakte mit potenziellen neuen Arbeitgebern sollten zum Angebot entsprechender Dienstleister gehören. Hilfreich ist es, wenn die Berater die Passgenauigkeit zwischen Stellengesuch und Bewerber schon vorab in einem Telefonat klären. Das erspart den scheidenden Mitarbeitern überflüssige Bewerbungen und einen frustrierenden Bewerbungsprozess. Vor allem Mitarbeiter, die aufgrund ihres Alters oder einer langen Betriebszugehörigkeit normalerweise Schwierigkeiten beim Wiedereinstieg haben, profitieren von dieser Unterstützung bei ihren Aktivitäten.
Outplacement verringert juristische Streitigkeiten
Arbeitgeber profitieren davon, wenn ihre ehemaligen Mitarbeiter einen Jobwechsel abgefedert und konstruktiv erleben. Der Schock über einen Arbeitsplatzverlust fällt deutlich weniger schmerzhaft aus, wenn begleitend zur Kündigung eine Outplacementberatung eingeschaltet wird, die eine Chance auf einen guten neuen Job bringt. Das gilt besonders für Mitarbeiter im Mittelstand, da die persönliche Enttäuschung über eine Kündigung bei kleineren Arbeitgebern aufgrund der familiären Atmosphäre im Unternehmen größer ausfallen kann. Ein Outplacement signalisiert: Wir lassen Dich auch jetzt nicht im Stich.
Juristische Auseinandersetzungen lassen sich mittels Outplacement eher vermeiden, da die Kündigungssituation insgesamt entschärft wird. Unternehmen, die ein Outplacementangebot in die Aufhebungsvereinbarung aufnehmen, zeigen ihrem Mitarbeiter einen konstruktiven Weg, aus dem sich eine Win-Win-Situation für beide entwickeln kann. Die Kosten für ein effektives Outplacement sollten überschaubar sein und sich in der Höhe bei einem Teil eines Monatslohns bewegen.
Auch die Stammbelegschaft erlebt den Arbeitgeber positiv, was negative Auswirkungen auf Motivation und Ergebnisse minimiert. Denn: Wie mit einer Reduzierung von Personal im Unternehmen umgegangen wird, ist eines der zentralen Themen auf Seiten der Mitarbeiter. Wertschätzendes Trennungsmanagement stärkt die Unternehmenskultur, minimiert interne Reputationsverluste und Risiken wie zum Beispiel sinkende Arbeitseffizienz bei den verbleibenden Mitarbeitern und schlechteres Arbeitsklima.
Outplacement sorgt für positive Schlagzeilen
Wer sich fair trennt, signalisiert auch den bleibenden Mitarbeitern Wertschätzung. Das fördert die Mitarbeitermotivation und stärkt die Mitarbeiterbindung. Im Gegensatz zur klassischen Kündigung, die sich bei Kunden und Lieferanten durchaus negativ auswirken kann, wenn der Mitarbeiter lange genug bekannt war, wird Outplacement eher für positive Schlagzeilen sorgen. Und vor dem Hintergrund der Entwicklungen am Arbeitsmarkt, den geringer werdenden Potenzialen an Fach- und Führungskräften, ist die Wertigkeit des Rufs als attraktiver Arbeitgeber eine zentrale Überlebensfrage für Unternehmen. Faire Trennungen steigern den Wert der Arbeitgebermarke, denn irgendwann sind Unternehmen auch wieder auf neue Mitarbeiter angewiesen.