FinanzdienstleisterSoftware nach Maß

90 Prozent der Finanzdienstleister in Deutschland setzen auf maßgeschneiderte Software. Der Grund liegt vor allem bei Sicherheitsaspekten, denn jedes zweite Kreditinstitut erleidet direkte Umsatzeinbußen, wenn sein IT-System für mehr als eine Minute ausfällt.

In anderen Branchen reagiert nur jedes dritte Unternehmen derart empfindlich auf Ausfälle. Auch der Schutz sensibler Daten ist für die Anbieter von Finanzdiensten so erfolgskritisch wie in keiner anderen Branche. Deshalb bevorzugen Kreditinstitute in der IT-Entwicklung heimische Anbieter. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "Software - Made in Germany" des IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung im Auftrag des Beratungs- und Softwarehaus PPI AG. 

In keiner anderen Branche wird das Kerngeschäft häufiger über das Internet und die damit verbundene Softwarearchitektur abgewickelt als in der Finanzbranche. Entsprechend viel können Finanzunternehmen sparen, wenn sie mittels speziell optimierter Programme ihre internen Prozesse automatisieren, Transaktionen beschleunigen und den Kundenservice vereinfachen. Rund 60 Prozent der Unternehmen sehen in neuen Softwarelandschaften ein sehr großes Potential zur Prozess- und Serviceoptimierung.

In anderen Dienstleistungsbranchen, in Verbänden und öffentlichen Verwaltungen messen dagegen nicht einmal 40 Prozent aller Entscheider ihrer IT eine derart strategische Bedeutung bei. Zwar kauft auch ein Großteil der Finanzdienstleister marktübliche Standardprogramme, aber die meisten Unternehmen lassen auch diese an ihre speziellen Bedürfnisse anpassen. 

Vorsicht ist oberstes Gebot bei der Softwarewahl

Generell zeigen sich Finanzunternehmen bei der Wahl ihrer Software besonders vorsichtig. So legen die befragten Fach- und Führungskräfte übereinstimmend besonderen Wert auf die Sicherheit der gespeicherten Daten. Auffallend hoch sind die Ansprüche zudem an die Zuverlässigkeit ihrer Softwaresysteme und die Kompatibilität der einzelnen Programme miteinander.

Für gut zwei Drittel sind diese Kriterien zentrale Entscheidungsmerkmale bei der Auswahl ihrer Firmen-IT. Fast ebenso wichtig ist ihnen die stetige Verfügbarkeit möglichst aller Funktionen auf verschiedenen Zugriffswegen. In anderen Branchen legt darauf nur jeder zweite Entscheider besonderen Wert. In der Verwaltung sind es gerade einmal 40 Prozent. 

Die hohen Anforderungen wirken sich auch auf die verstärkte Wahl von spezialisierten IT-Unternehmen aus. Fast 90 Prozent aller Finanzdienstleister beziehen ihre Unternehmenssoftware aus dem Inland. Nur gut ein Drittel wählt Anbieter aus den USA. Software aus anderen EU-Ländern, aus Indien oder China setzt im Durchschnitt nicht einmal jedes zehnte Unternehmen ein. Neben der geografischen Nähe und Verfügbarkeit ansässiger IT-Beratungsfimen ist vor allem das Vertrauen in deren Kompetenz ein entscheidender Standortfaktor.

60 Prozent aller IT-Enscheider bei Finanzdienstleistern haben die Erfahrung gemacht, dass inländische Anbieter ihre IT-Projekte termingerecht umsetzen. Nur sechs Prozent haben mit ansässigen Anbietern größeren Zeitverzug erlitten. Zudem trauen 60 Prozent der Entscheider lokalen Dienstleistern eine besonders große Kompetenz in Sachen IT-Sicherheit und Budgettreue zu.

[dw; Quelle: PPI, Bild: fotolia]

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