FührungWie Führungskräfte die Kommunikation im Unternehmen verbessern

Wie lässt sich die Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitern verbessern? Führungskräfte müssen den Herzschlag des Unternehmens spüren.

„Geben Sie mir schnell ein paar einfache Tipps, wie ich besser mit meinen Mitarbeitern kommunizieren kann? Haben Sie noch ein paar Tools zur Hand? Das kann doch nicht so schwer sein, mehr über seine Mitarbeiter zu erfahren und besser informiert zu sein, oder?“

Das passiert mir oft. Ich werde in ein Unternehmen geholt und soll den Führungskräften ganz konkrete Anweisungen geben, die im Handumdrehen die Kommunikation verbessern. Und dann?

Voila, das Universaltool für Kommunikationsperformance

Klar, dann zaubere ich das Universaltool aus der Handtasche … Mache eine bezaubernde bunte Powerpoint-Präsentation über die Allheilmittel-Methode für Führungskräfte, die besser informiert sein wollen. Für diejenigen, denen die halbjährlichen Performance-Talks, Jour fixes und dergleichen nicht reichen.

Nein, das mache ich natürlich nicht.

Und solche Anweisungen kann ich Ihnen hier auch nicht bieten. Denn eine Universal-Methode gibt es nicht, weil jedes Unternehmen seinen ganz eigenen Herzschlag hat. Die Vielfalt an Menschen, die ein Unternehmen ausmacht, die Vielfalt an Prozessen und Wechselwirkungen auf allen Ebenen, macht es unmöglich, Unternehmen über einen Kamm zu scheren.

Aber das ist gut für Sie. Denn ich habe etwas viel Besseres. Sie müssen dafür keine Kurse belegen, keine Workshops absolvieren, und Sie müssen auch nicht mich in Ihr Unternehmen holen. Es liegt in Ihren eigenen Händen, mehr über Ihre Mitarbeiter und Kollegen zu erfahren. Ich möchte Ihnen hierzu gerne einige Impulse geben.

Sie haben es selbst in der Hand

Wer sind Sie? Das ist der Punkt, an dem Sie beginnen können. Nein, das ist kein Egoismus, wenn Sie sich mit sich selbst beschäftigen. Selbsterkenntnis ist vielmehr die Voraussetzung, andere Menschen verstehen zu können. Ohne den Dialog mit sich selbst ist kein Dialog mit anderen Menschen möglich. Denn indem Sie in sich hineinhorchen, lernen Sie, zuzuhören.

Nur ein Beispiel: Gehen auch Sie, wie viele Führungskräfte das tun, nach intensiven Situationen in die Introvertiertheit? Geht Ihr Blick nach Innen? Das ist wichtig für Sie zu wissen, denn erst wenn Sie eine Idee davon bekommen, wie Sie selbst „ticken“, können Sie ein Gespür dafür entwickeln, wie sich das auf die Mitarbeiter auswirkt.

Sie werden bemerken, wie sich die Stimmung auf den Gängen Ihres Unternehmens verändert, wenn Sie auf diese Art und Weise aus einem anstrengenden Meeting herauskommen. Ihre Mitarbeiter werden durch Sie verunsichert, und das läuft auf der unbewussten Ebene ab. Weil sie aufgrund Ihres Verhalten spüren, dass etwas im Gange ist. Weil sie nicht informiert sind, fangen sie an, zu interpretieren und machen sich Sorgen.

Jetzt müssen Sie natürlich nicht alle über alles informieren. Das ist nicht sinnvoll. Aber was Sie in einer solchen Situation tun können, ist, sich eine wichtige Frage zu stellen: Wie wichtig ist Transparenz?

Wie wichtig ist Transparenz?

Gibt es ein Problem, das Sie sofort angehen müssen? Machen sich die Mitarbeiter ernsthafte Sorgen, so dass es schwächend für das Unternehmen wäre, hier abzuwarten? Müssen Sie einschreiten, den Interpretationen ein Ende bereiten, indem Sie für Transparenz sorgen? Oder können Sie die Füße stillhalten?

Dies einzuschätzen ist nur möglich, wenn Sie den Herzschlag Ihres Unternehmens spüren, wie auch Ihren eigenen. Und dafür brauchen Sie Achtsamkeit und ein Geschick für Ihren ganz persönlichen Weg der positiven Irritation.

Ihr persönlicher Weg der positiven Irritation

Sie finden Ihren Weg, wenn Sie sich über Ihre Gewohnheiten klarwerden. Welche Wege gehen Sie in der Firma? Zu welchen Zeiten sind Sie wo? Wo parken Sie und welche Tür nehmen Sie?

Diese Gewohnheiten ergeben Ihren persönlichen Zyklus. Und dann beginnen Sie, sich antizyklisch im Unternehmen zu bewegen. Dadurch irritieren Sie das System – und weil Sie dies mit einer entsprechenden Haltung tun, irritieren Sie auf eine positive Art und Weise.

Die Haltung, mit der Sie agieren sollten, ist das ehrliche Interesse an einem Dialog mit den Menschen. Nur mit einer wertschätzenden Intension wird eine Handlung, in diesem Fall Ihr proaktiver Dialog mit Ihren Mitarbeitern, zu einem stärkenden Element für das ganze Unternehmen.

Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Sie brauchen Fingerspitzengefühl und das richtige Timing, damit kein Misstrauen entsteht. Aber wenn Sie es schaffen, mit Achtsamkeit zu agieren, spüren Ihre Kollegen und Mitarbeiter nicht nur, dass etwas anders ist, sondern sie spüren unbewusst, dass die Veränderung Türen öffnet.

Wenn Sie dann beim nächsten Kaffee in der Küche den anwesenden Mitarbeiter nach der Familie fragen oder was es so Neues gibt, dann sorgt die positive Irritation dafür, dass er erzählt. Die Summe dieser Dialoge ergibt schließlich den Herzschlag Ihres Unternehmens.

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