FührungsrolleDeutsche Chefs sind gerne Führungskraft
Bei den Umfragen der Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft zum Thema „Führungsrollen – Beruf und Berufung deutscher Manager“, gab die Hälfte der Befragten an, dass sie in der Übernahme der Führungsaufgabe „eine Berufung“ sieht. Die Studie liefert außerdem über folgende Fragen Ergebnisse:
Ob und warum deutsche Chefs ihren Führungsjob lieben;
Was sie ihrer eigenen Einschätzung nach besonders gut können;
Welche Tätigkeiten den Löwenanteil ihrer Zeit verschlingen;
Wie sie auf ihre Führungsrolle vorbereitet worden sind.
Nur wenige Führungskräfte unzufrieden
31,8 Prozent geben zu Protokoll, dass die Aufgaben einer Führungskraft ein „Job wie jeder andere auch“ seien. Eine Minderheit der Befragten gibt an, in die Führungsrolle eher nolens volens „hineingeschlittert“ zu sein.
Tendenziell fühlen sich männliche Führungskräfte eher berufen als Frauen: Bei den Männern bezeichnen 53,6 Prozent ihre Rolle als Berufung, bei den Frauen sind es mit 42,9 Prozent gut zehn Prozent weniger. Auf die Frage, was ihnen innerhalb ihrer Arbeit als Führungskraft Spaß macht, antworten die meisten: „Menschen anleiten und fördern“ – gefolgt von der „Übernahme von Verantwortung“.
Der Chef spielt eine Rolle. Aber welche?
Fragt man Führungskräfte, wie und womit sie ihre tägliche Arbeitszeit verbringen, tun sie ihren eigenen Angaben zufolge vor allem eins: reden. Gemessen am Zeitbudget aller Führungskräfte nehmen die Gespräche mit Mitarbeitern mit 21,4 Prozent den größten Anteil ein. Weiterhin auf der Top-Liste der Aktivitäten:
Vertrieb,
Planung der Geschäftsprozesse und
Kommunikation mit internen Gremien.
Dabei sind Führungskräfte vor allem Kommunikationstalente: Sie müssen Jahresgespräche, Verhandlungen oder Personalinterviews führen oder Vorträge halten.
Was Chefs können müssen: authentisch sein!
Chefs müssen in den Augen der befragten Führungskräfte vor allem eins können: authentisch sein. Authentizität steht neben Belastbarkeit, Begeisterungsfähigkeit und Einfühlungsvermögen, auf der Liste der Kompetenzen von Führungskräften ganz oben. 59,3 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sie sich im Privatleben nicht anders geben und verhalten, also kein „anderer Mensch“ sind als im Berufsleben.
Führungskraft sein. Wie lernt man das?
Sie gehen davon aus, dass man sich das Rüstzeug, das man benötigt, um der Rolle als Führungskraft gerecht zu werden, auch außerhalb der Büroräume aneignen kann. Knapp die Hälfte, 49,7 Prozent, geben an, dass sie durch Lern- und Lebenserfahrung außerhalb des Unternehmens auf ihre jetzige Führungsrolle vorbereitet worden sind – also in ihren Rollen als Mütter, Väter, Kinder, Vereinspräsidenten, Mannschaftskapitän, Musiker oder Hobbyschauspieler. 68,2 Prozent geben zudem an, durch „Training on the job“, also durch Lernerfahrung auf und in anderen Positionen vorbereitet worden sein. Training und Coaching tun ihr Übriges, um Know-how und Hilfestellungen für den Führungsjob zu vermitteln. Nur 22 Prozent haben das Gefühl, im Studium auf ihre Rolle vorbereitet worden zu sein.
Traurig: 10,4 Prozent geben an, überhaupt nicht auf ihre Führungsposition vorbereitet worden zu sein.
Zur Studie
Die Studie können Sie hier kostenfrei herunterladen:
[Svetlana Miassoedov; Quelle: Die Akademie; Bild: Doris Heinrichs - Fotolia.com]