GeschäftsprozesseOptimierungsbedarf bei Qualität und Kosten

Unternehmen verfügen oft nicht über stringente und einheitliche Prozesse. Die Gefahr: eine dauerhaft begrenzte Performance.

Die Nutzenpotenziale der Geschäftsprozesse in den Unternehmen sind längst noch nicht ausgeschöpft. Besonders bei der Prozessqualität und den Prozesskosten sehen Business-Manager einen deutlichen Optimierungsbedarf. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der MID GmbH, einem Anbieter für die Modellierung von Geschäftsprozessen, Software und Datenbanken. Um den weiteren Nutzen zu steigern, müssten Schwächen in der Prozessmentalität beseitigt und die oft heterogenen Tools der Firmen miteinander verknüpft werden.

Prozessoptimierung hat hohe strategische Bedeutung

Das Prozessmanagement der Unternehmen befindet sich laut der Process-Benefit-Studie in einem Spannungsfeld zwischen erkannten Notwendigkeiten und erheblichen Bremsfaktoren. So gibt einerseits mehr als die Hälfte der über 300 befragten Fachbereichsverantwortlichen an, dass sie der Prozessoptimierung in der nahen Zukunft eine hohe strategische Bedeutung beimessen. Für ein Viertel stellt sie sogar das wichtigste Thema dar. Lediglich 18 Prozent weisen ihr in ihren strategischen Prioritäten nur eine sekundäre Bedeutung zu.

Andererseits geben die Business-Manager zu Protokoll, dass sie sich bei der beabsichtigten Weiterentwicklung des Prozessmanagements vor erhebliche Hürden gestellt sehen. Dazu zählen:

  • Unzureichendes Prozessverständnis bei den Mitarbeitern in den Fachbereichen und in der IT
  • Geringe Veränderungsbereitschaft
  • Investitionsbeschränkungen

Prozesse sind oft unterschiedlich organisiert

Zudem fehle es bei vielen an einer Gesamtstrategie für das Unternehmen. Die Business-Bereiche verfolgten mitunter eine gegensätzliche Prozesspolitik statt den Schulterschluss zu suchen. Selbst in der Geschäftsleitung finde sich oft keine ausreichende aktive Unterstützung. Gleiches gelte für die interne IT. Dabei sei die Prozessorientierung alles andere als ein Selbstzweck. Als treibende Faktoren werden in der Studie Notwendigkeiten zur Kosten- und Produktivitätssteigerung sowie Marktanforderungen genannt.

Vielen Unternehmen sei es noch nicht gelungen, eine ausreichende Balance zwischen den Erfordernissen und dem tatsächlichen Handeln zu schaffen, meint MID-Geschäftsführer Bertram Geck in einer Presseinformation: „Obwohl dem Prozessthema in genereller Hinsicht eine strategisch hohe Bedeutung beigemessen wird, um etwa die wirtschaftliche Effizienz und Marktflexibilität zu verbessern, verhindern oft große Verharrungskräfte eine Prozessorientierung konsequent zu realisieren.“ Diese Diskrepanz sei nur durch pragmatische Ansätze zu lösen, damit sie sich nicht in einer dauerhaft begrenzten Performance der Prozesse niederschlage und damit die betriebliche Leistungsfähigkeit beeinträchtige.

Nutzen von Geschäftsprozessen wird kritisch gesehen

Dass ein konkreter Handlungsbedarf besteht, zeigt das kritische Urteil der Business-Manager zum gegenwärtigen Nutzen der Geschäftsprozesse ihres Verantwortungsbereichs. Fast zwei Drittel sehen in qualitativer Hinsicht erhebliche Optimierungsmöglichkeiten. Auch in Sachen prozessualer Produktivität und Transparenz sowie bei der Prozessmodellierung ist dies der Fall. Noch schlechter schneiden die Themen Compliance sowie Prozessintegration ab, die von vielen Managern als nicht ausreichend abgebildet gesehen werden.

Den schwarzen Peter dafür schieben sie einer inadäquaten Tool-Unterstützung zu. Entweder verfügen Unternehmen über keine adäquaten Werkzeuge oder haben unterschiedliche Produkte im Einsatz. Daher streben viele bei Neuinvestitionen eine Vereinheitlichung an. Erwartete Nutzeneffekte:

  • Zugewinn an Prozessqualität
  • Kostenvorteile
  • Begünstigung der Prozessintegration
  • Nivellierung der verschiedenen Tool-orientierten Methoden
  • Agilere Prozessbedingungen

Problem heterogener Tools

„Das Ziel einer durchgängigen Prozessausrichtung wird im Regelfall zwangsläufig an einer heterogen Tool-Situation scheitern“, resümiert Geck. Dann könnten keine Prozessverhältnisse aus einem Guss entstehen und Effizienzpotenziale nicht ausreichend aktiviert werden. Eine Verknüpfung der bestehenden Tools gehöre deshalb für die Unternehmen zum Pflichtprogramm der Zukunft, soll sich der Prozessnutzen vollständig entfalten können.

Quelle: denkfabrik groupcom GmbH

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