Interim Manager gegen Fachkräftemangel

Interim Manager schließen immer häufiger die Lücken für fehlendes Personal. Auch die Prognosen sehen ein Wachstum der Branche in den kommenden Jahren voraus.

Vier von zehn Projekten, die Interim Manager übernommen haben, sind Vakanzüberbrückungen. Den Grund hierfür sehen die Autoren der Studie im immer länger dauernden Rekrutierungsprozess für die Unternehmen. Da die deutschen Unternehmen überwiegend sehr schlank aufgestellt sind und damit kaum noch über eigene Mitarbeiterreserven verfügen, müssen Interim Manager vielfach die anstehenden Aufgaben während der Vakanz übernehmen. Darüber hinaus ist der Anteil, den Auslandsprojekte ausmachen, auf 20 Prozent gesunken, während dieser Wert im vergangenen Jahr noch neun Prozentpunkte höher lag. Jürgen Becker, Co-Autor der Providerumfrage und Geschäftsführer des auf Interim Management spezialisierten Internet-Marktplatzes Manatnet, sagt in der entsprechenden Presseinformation:

„Die deutsche Wirtschaft hat im Rahmen der Globalisierung jede Menge im Ausland zu tun. Jedoch scheint es so, als würden die Unternehmen es bevorzugen, eigene Mitarbeiter aus dem Mutterunternehmen ins Ausland zu entsenden, weil diese Mitarbeiter über ein eigenes Netzwerk im Unternehmen verfügen und somit auftretende Schwierigkeiten viel schneller lösen können.“

Das habe jedoch das Reißen von Lücken in den „lean“ aufgestellten Mutterunternehmen zur Folge. Hierfür böten sich Interim Manager als Lösung an.

Externes Wissen für strategische Personalarbeit

Erstmals seit fünf Jahren wird Interim Management vor allem wieder in den Königsbranchen Pharma beziehungsweise Chemie, Maschinenbau, Automotive und besonders in der Telekommunikations- und Internet-Branche nachgefragt, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage. Ansonsten hätten sich bei den von Interim Managern wahrgenommen Funktionen keine signifikanten Veränderungen zum Vorjahr abgezeichnet. Lediglich bei Personalern zeige sich eine Art Sonderkonjunktur. So müsse sich im „War for Talents“ nun auch der Mittelstand gegen große Unternehmen behaupten. Dies tue er, indem er externes Expertenwissen von Interim Managern für seine strategische Personalarbeit einkaufe. Der Anteil von Sanierungs- und Restrukturierungsprojekten liegt der Umfrage zufolge bei nur 13 Prozent.

Die Autoren der Studie kommen weiterhin zu dem Ergebnis, dass Interim Management immer bekannter wird und mittlerweile eine gängige Personallösung darstellt. In knapp einem Drittel der Fälle sei nämlich die Personalabteilung des Kunden der Verhandlungspartner für die Provider (Vorjahr: 22 Prozent), während die Geschäftsführung nur noch in 37 Prozent der Fälle am Tisch sitze (Vorjahr: 47 Prozent).

Nach der Krise ist das Cash-Management der Unternehmen weniger stringent und die Entscheidung, einen Interim Manager zu beauftragen, nicht länger Chefsache. Der Interim-Management-Markt ist der Umfrage zufolge im Jahr 2011 um 35 Prozent gewachsen. Thorsten Becker, Geschäftsführer der Management Angels GmbH und Co-Autor der Studie, sagt dazu:

„Dieses Wachstum ist zu einem großen Teil auf eine größere Anzahl von Interim Managern zurückzuführen, die nach Einschätzung der Autoren auf die Poolanalyse aus dem Vorjahr zurückgeht. Die auf 140 Tage gestiegene durchschnittliche Auslastung der Interim Manager (Vorjahr: 120 Tage) sowie der durchschnittliche Tagessatz von 930 Euro (Vorjahr: 887 Euro) haben das Marktwachstum zusätzlich unterstützt.“

Die Schätzungen prognostizieren für die nächsten drei Jahre ein weiteres Wachstum von elf bis zwölf Prozent pro Jahr.

Quelle: PR MarCom

Hinweis

Lesen Sie zum Thema auch unseren Beitrag Chefs auf Zeit: Interim Manager für den Notfall.

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