ISO 9001Kleine Änderungen bergen große Chancen für zertifizierte Unternehmen

Normen sind eine unverzichtbare Grundlage für erfolgreiches unternehmerisches Handeln im internationalen Wettbewerb. Sie unterliegen der laufenden Anpassung an veränderte Anforderungen von Managementsystemen. Das gilt auch für die DIN EN ISO 9001. Die Norm für die Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen (QMS) wird derzeit überarbeitet und erscheint im Dezember 2008 neu.

Wolfgang Kaerkes, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ), stellt fest:

"Die Anwender können mit zahlreichen Klarstellungen und Präzisierungen rechnen. Richtig genutzt, können zertifizierte Unternehmen mit den neuen Impulsen die Norm künftig noch gewinnbringender einsetzen.“

Mehr als 50.000 zertifizierte Unternehmen in Deutschland stehen derzeit vor den Fragen, was sich konkret in Sachen DIN EN ISO 9001:2008 ändert, welcher Handlungsbedarf für sie besteht und welche vorbereitenden Maßnahmen sie treffen können. Wichtige Informationen dazu vermittelt eine Gemeinschaftsveranstaltung der DGQ, des DIN Deutsches Institut für Normung und der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen mbH (DQS).

"Darin zeigen die drei richtungsweisenden Gestalter von Qualitätsmanagement in Deutschland - DGQ, DIN und DQS - gemeinsam Wege auf, wie die Unternehmen die Änderungen aktiv zu ihrem Vorteil umsetzen können",

sagt DQS-Geschäftsführer Stefan Heinloth.

Im Grunde genommen gibt es keine gravierenden Veränderungen. Die wichtigste Botschaft lautet: Es wird keine neuen Forderungen geben! Die ISO 9001:2008 wird sich lediglich durch redaktionelle Änderungen von der aktuellen Fassung unterscheiden.

Hierzu ein Beispiel:

ISO 9001:2000 - 7.5.4 Eigentum des Kunden
„Fälle von verloren gegangenem, beschädigtem oder anderweitig für unbrauchbar befundenem Eigentum des Kunden müssen dem Kunden mitgeteilt und Aufzeichnungen darüber geführt werden (siehe 4.2.4).“

ISO 9001:2008 - 7.5.4 Eigentum des Kunden (Draft)
„Fälle von verloren gegangenem, beschädigtem oder anderweitig für unbrauchbar befundenem Eigentum des Kunden muss die Organisation an den Kunden berichten und Aufzeichnungen aufrechterhalten (siehe 4.2.4).“

Bei der Veranstaltung berichtet aus erster Hand Olaf Stuka, Leiter der DGQ-Landesgeschäftsstelle Mitte (Frankfurt am Main) und Delegierter im Normenausschuss Qualitätsmanagement, Statistik und Zertifizierungsgrundlagen (NQSZ) über die wesentlichen Änderungen. Er informiert über die Auswirkungen in der täglichen Praxis und nennt Potentiale für den Unternehmenserfolg.

Frank Graichen, Mitglied der DQS-Geschäftsführung, erläutert die Umsetzung der Forderungen und beschreibt den daraus resultierenden Handlungsbedarf bei der Begutachtung.

Klaus Graebig, DIN-Spezialist für Normungsprojekte im Qualitätsmanagement und in der Statistik, gibt einen Ausblick auf die künftige Entwicklung der QM-bezogenen Normung.

Die besondere Bedeutung des Faktors Mensch ist das Thema von Anja Rentzsch, Projektleiterin bei der DGQ Weiterbildung GmbH und Expertin für Personalentwicklung. Sie erläutert, welche Chancen der von der Norm geforderte Sprung von der reinen Mitarbeiterschulung hin zur Kompetenzentwicklung bedeutet und wie moderne Personalentwicklung hier aussehen kann.

Mit dem aktuellen Info-Angebot sprechen die drei Initiatoren vor allem betroffene Qualitätsmanager, Qualitätsmanagementbeauftragte, interne und externe Auditoren sowie Führungskräfte und Projektleiter an, die für die weitere Entwicklung von QM-Systemen verantwortlich sind.

Weitere Informationen zum Info-Angebot finden Sie unter www.ISO9001Revision.de

[po; Quellen: DQS, DGQ; Bild: Fotolia.com]

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