IT-InvestitionDer Nutzen der IT liegt heute in der Geschwindigkeit

Geiz ist geil, so lautete bis vor Kurzem ein beliebter Slogan. Aber zahlt es sich für Unternehmen aus, an allen Ecken und Enden zu sparen? Die Investition in die IT sollte nicht darunter leiden.

Der Aspekt der durch IT zu erzielenden Geschwindigkeit im Geschäft spielt dabei eine entscheidende Rolle. Im Tagesgeschäft eines jeden Unternehmens werden Werkzeuge unterschiedlichster Art eingesetzt: Maschinen, Sägen, Messgeräte etc. Niemand käme mehr auf die Idee, etwas manuell zu tun, das eine Maschine – idealerweise automatisiert – schneller erledigen kann als ein Mensch. Und wenn das Geschäft durch die Investition in eine neue Maschine oder ein Werkzeug besser läuft als ohne, dann wird ein erfolgsorientierter Unternehmer diese Investition so schnell tätigen, wie es seine finanziellen Ressourcen zulassen.

Doch was bedeutet besser? Der Einsatz von Maschinen und Werkzeugen hat – und das ist ein wichtiger Aspekt – immer auch etwas mit der Geschwindigkeit zu tun, mit der etwas vollbracht werden kann.

Geschwindigkeit als entscheidender Aspekt

Dieser Aspekt lässt sich auch auf den Einsatz aktueller Informations- und Kommunikationstechnologie übertragen, er war am Anfang mit Sicherheit auch der entscheidende Aspekt für die Entwicklung der ersten  Computer: viele Rechenoperationen in wesentlich kürzerer Zeit erledigen als Menschen das zu leisten imstande sind. An direkte finanzielle Einsparungen – wie heute im Zusammenhang mit IT üblich – hat man weder damals noch später in den 60er-Jahren bei den Großcomputern in Konzernen noch in den 80er-Jahren bei den ersten PCs mit Branchensoftware im Handwerk in erster Linie gedacht. Kein Wunder, wenn man sich an damalige Anschaffungspreise erinnert: Ein Paket aus halbwegs leistungsfähigem, also mit schnellem (!) Prozessor ausgestattetem PC, Monitor, Basissoftware für Adressverarbeitung und Texteingabe und einem „schnellen“ Nadeldrucker kosteten Mitte der 80er noch lockere 30.000 Deutsche Mark, Ende der 80er immer noch rund 10.000 bis 12.000 Mark. Die wollten erst einmal verdient sein!

An erster Stelle stand aber der Gedanke an Geschwindigkeit, sowohl bei den potenziellen Nutzern jener „Höllenmaschinen“ als auch bei den Anbietern. Die wesentlich schnellere Bereitstellung von Dienstleistungen, Produkten und Informationen war das primäre Ziel, das einen zeitlichen Vorsprung im Wettlauf mit dem Wettbewerb versprach.

Sparen durch Geschwindigkeit

Und das ist heute nicht anders. Natürlich sparen moderne Informations- und Kommunikationslösungen letzten Endes Geld ein, aber sie tun das nur, weil sie für Geschwindigkeit sorgen. Das fängt an bei der schnelleren – weil voll- oder teilautomatisierten – Be- und Verarbeitung von Informationen, Dokumenten oder Materialien und endet bei der Idee, dass so das gesamte Business durch IT beschleunigt wird. Mit der Taktrate der Prozessoren hat sich so im Laufe der digitalen Revolution auch die Taktrate der Wirtschaft, also die Geschwindigkeit des Business, laufend erhöht.

Die Devise „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ hat in evolutionären Systemen, und ein solches ist die freie, kapitalistisch orientierte Wirtschaft nun einmal, immer gegolten: Wer dem Kunden zuerst antwortet, wer zuerst ein innovatives Produkt auf den Markt wirft, wer den frühesten beziehungsweise flexibelsten Liefertermin zusagt, wer seine Arbeit am effektivsten, also bei vergleichbarem Ressourceneinsatz am schnellsten und somit zu den günstigsten Konditionen erledigen kann, der gewinnt den Kunden, der bekommt das Stück von der Torte, das alle haben wollen.

Beschleunigung des Geschäfts

Der konsequente Einsatz aktueller Informations- und Kommunikationstechnologie im Unternehmen, und hier betone ich das Wort aktuell ganz bewusst, kann das Business eines Unternehmens wesentlich beschleunigen. Das gilt meines Erachtens ganz besonders in kleinen, mittleren und mittelständischen Unternehmen, die nicht nur durch den chronischen Fachkräftemangel, sondern auch durch den hohen Konkurrenzdruck infolge der Globalisierung vor großen Herausforderungen stehen.

Diese Beschleunigung des Geschäfts wird oft mit einer als Stress empfundenen weiteren Beschleunigung des Arbeitstaktes für die Mitarbeiter verbunden. Das betrifft alle Ebenen des Unternehmens, vom Management bis hin zum Kundendienst. Doch das ist nicht nötig, wenn IT konsequent, durchgängig und intelligent genutzt wird. Dann werden Routinearbeiten weniger, Komplikationen wie beispielsweise Medienbrüche vermieden und Prozesse qualitativ besser und – ganz klar – schneller. Die Folge ist dann nicht zwangsläufig mehr Stress durch Technologie, sondern eine bessere Arbeits- und Lebensqualität in jeder Hinsicht.

Der umfassende Einsatz von IT hat allerdings, und dies gilt gerade in mittelständischen Unternehmen, die schon länger auf Computer & Co. setzen, eine Schattenseite, wenn nicht auf kontinuierliche Modernisierung gesetzt wird: Es entstehen Systemlandschaften, die sowohl im Hardware- als auch im Softwarebereich aus sehr unterschiedlichen Komponenten aufgebaut sind. Solche gewachsenen Strukturen erfordern einen hohen Wartungsaufwand, sind anfällig gegen Störungen und daher durch Ausfälle beziehungsweise häufig nötige manuelle Anpassungsarbeiten eher kontraproduktiv, was die Geschwindigkeit angeht.

Einfachheit sichert Geschwindigkeit

Mit einer konsolidierten, aktuellen IT-Landschaft, die auf Einheitlichkeit und somit Einfachheit setzt, kommt der Geschwindigkeitsvorteil der IT dagegen voll zur Geltung: Diese Systeme automatisieren und beschleunigen durch den Geschäftsbetrieb angestoßene IT-interne Prozesse, genauso wie sie umgekehrt für Zuverlässigkeit und schnelle Abläufe im Tagesgeschäft sorgen. Mit anderen Worten: Die im Unternehmen eingesetzte Informations- und Kommunikationstechnologie muss mit dem Business im Gleichtakt funktionieren können, sie muss sich beispielsweise bei der Umsetzung von Projekten strikt am Business orientieren, und sie muss – last, but not least – wie das am Markt orientierte Business selbst schnell und flexibel sein, um diesem nötige Flexibilität und Schnelligkeit ermöglichen zu können.

Dieser Artikel wurde von der nextbusiness-IT Redaktion erstellt. „nextbusiness-IT – Exzellenz im Mittelstand“ ist eine bundesweite Leitthemenkampagne für den Mittelstand, die unter anderem die „Bibliothek des modernen IT-Wissens“ für den Mittelstand herausgibt. Diese Bibliothek können Sie hier kostenlos anfordern.

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