Kunden durch mobiles Marketing gewinnen

Surfen über Smartphones nimmt immer mehr zu. Ein Trend, den Unternehmen fürs mobile Marketing nutzen können. Doch Apps und Co. müssen richtigen Mehrwert bieten.

Über die Hälfte der Deutschen geht morgens nicht mehr ohne Mobiltelefon aus dem Haus. Wir sind immer erreichbar und ständig in der Lage zu kommunizieren. Besonders Smartphones tragen dazu bei, dass Kommunkation heute weit mehr bedeutet als bloß zu telefonieren. Wir können uns informieren, Social Networking betreiben, spielen oder im Internet surfen. Das alles mit dem Handy, das mittlerweile zu unserer zweiten rechten Hand geworden ist – eine multimediale Hand, mit der die ganze Welt greifbar erscheint.

Diese Tatsache kann sich das Marketing zu Nutze machen. Marketing möchte Menschen erreichen, indem eine Botschaft eines Produkts, einer Dienstleistung oder einer Marke verfasst wird, die der Kunde wahrnehmen soll. Doch jeden Tag erhalten wir mehr als doppelt so viele Botschaften, als unser Gehirn überhaupt aufnehmen kann. Warum sollten Unternehmen ihren Kunden also nicht über das Mobiltelefon die Hand reichen und sich bekannt machen? An persönliche Kontakte erinnern wir uns oft am ehesten, und Kommunikation übers Handy funktioniert direkt und auf Augenhöhe, ganz so, wie wir uns eine Bekanntschaft vorstellen.

Webseite fürs mobile Surfen konfigurieren

Technische Innovationen rund um das Smartphone, dessen Markanteil sich laut Prognosen innerhalb des nächsten Jahres noch einmal um 39 Prozent Prozent steigern soll, haben im Bereich des mobilen Marketings viele Möglichkeiten eröffnet. iPhone und Co. sind aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken, und ein Grundstein der Kommunikation. Schon heute ist abzusehen, dass künftig mehr Menschen mit einem Smartphone ins Internet gehen als mit einem Computer. Das heißt: Will ein Unternehmen auf die junge, internetaffine und kaufkräftige Zielgruppe setzen, sollte der Weg an mobilem Marketing nicht vorbeiführen.

Doch Marketing ist von Kundenseite aus stark vom Unternehmen, dessen Produkten und finanziellen Mitteln abhängig. Das trifft besonders beim mobilen Marketing zu. Die Alternativen, die von SMS-Marketing bis hin zur teuren Service-App reichen, variieren stark was Preis, Aufwand und Effekt betrifft. Deshalb ist zu Beginn ein genauer Abgleich mit den eigenen Kommunikationszielen unabdingbar. Die Spielregeln im mobilen Marketing sind denen im Online-Marketing ähnlich: Die Kommunikation muss dem Kunden einen Mehrwert, bestehend aus Dialog, Inhalt, persönlichem Gewinn oder Entertainment bieten. Auf diesen Komponenten sollte die Marketingstrategie aufbauen und durch sie stoßen Unternehmen schlussendlich auch auf den richtigen Kanal oder das richtige Mittel.

65 Prozent aller Smartphone-Nutzer gehen mindestens einmal im Monat mobil ins Internet – Tendenz steigend. Deshalb sollte in einem ersten Schritt die Homepage so konfiguriert werden, dass sie auch von einem mobilen Gerät bedient werden kann. So können Unternehmen zum einen auch von unterwegs erreicht werden, zum anderen wird der Traffic auf der Seite erhöht. Die Einrichtung einer solchen Website ist relativ preisgünstig und die Konfiguration unproblematisch. Zeit und Geld sind in jedem Fall sinnvoll investiert. Denn selbst wenn Unternehmen nicht mit einem großen Budget in mobiles Marketing einsteigen wollen, sollten sie diese Maßnahme in Betracht ziehen, um auf der multimedialen Bildfläche nicht zu verschwinden.

Die Relevanz von mobilem Marketing steigt durch die zunehmende Integration der Smartphones auf dem Markt. Die Marketingaktivitäten einzelner Unternehmen hängen jedoch von deren Produkten, finanziellen Möglichkeiten und der Zielgruppe ab. Smartphones bieten dabei viele Möglichkeiten, mobiles Marketing zu betreiben. Menschen erreicht man über Mehrwert, wie etwa exklusiven Content, direkten Dialog, Service oder Entertainment. Mobiles Marketing offeriert diverse Alternativen, um eine zielgruppenorientierte Kommunikation zu führen. Im Folgenden werden einige Möglichkeiten aufgezeigt, wie Unternehmen mit Kunden in den Dialog treten beziehungsweise Kontakt aufnehmen können.

Location-Based-Marketing und Augmented Reality

Das Handy ist nicht nur Vermittler einer Funktion, sondern bietet auch die Fläche für eine recht traditionelle Art der Werbung. Ähnlich wie im Web kann man auf mobilen Seiten und in Apps Banner integrieren. Dazu bietet zum Beispiel Apple die Plattform „iAd“ an. Über diese Funktion werden Banner oder Anzeigen gegen Gebühr in Apps integriert. Damit kann zum Beispiel eine eigene App vermarktet oder auf ein spezielles Produkt aufmerksam gemacht werden. Zu bedenken ist aber, dass Kunden die Banner in Apps kaum bewusst anklicken werden, wenn sie dafür die App verlassen müssen. Aufgrund der relativ geringen Größe müssen die Banner außerdem einfach und auffällig gestaltet sein.

Location-Based-Marketing lebt von der Mobilität des Handys. Egal wo sich der Smartphone-Besitzer gerade aufhält, kann er über Ortungsfunktionen wie etwa die von Facebook, Google-Places oder Foursquare herausfinden, was um ihn herum geschieht. Diese Möglichkeit können auch Unternehmen nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Wenn sie Rabatte oder besondere Services über solche ortsbezogenen Anwendungen kommunizieren, werden genau die Menschen erreicht, die an solchen Angeboten gerade interessiert sind.

Die neuen Technologien machen das Unmögliche möglich. Ein kleines Zeichen verbirgt über tausend Worte oder sogar ein Video, Bilder in Zeitschriften fangen an zu sprechen. Unternehmen können Kunden diese Form der Unterhaltung über ein Smartphone bieten, indem sie ihnen interessanten Content und Entertainment zur Verfügung stellen. Crossmediale Nutzung kann vor allem der Print- oder Out-of-Home-Werbung entscheidenden Mehrwert bringen, denn diese Medien erscheinen der innovationsverwöhnten Gesellschaft oft unspektakulär oder fallen erst gar nicht auf. Ein weiteres Plus: Durch Mundpropaganda wird der Erfolg der Kommunikation vermehrt. Was einen begeistert, wird mit Freunden geteilt.

Die Spannbreite bei den crossmedialen Funktionen ist groß. Ein „Quick-Response-Code“ (QR-Code) beispielsweise lässt sich ohne großen Aufwand in eine Werbekampagne integrieren – und dem Kunden so exklusiven Content, Bilder oder Videos zugänglich machen. Zum Entschlüsseln eines solchen Codes wird lediglich eine App benötigt, die Barcodes lesen kann. Der neueste und aufwendigste Trend hingegen stellt die „Augmented-Reality-Funktion“ dar, die dem User einen besonders hohen Mehrwert bietet. Ein Beispiel: die App der Deutschen Post. Hier können Kunden einen Menüpunkt anklicken und bekommen sämtliche Briefkästen in der Nähe mit der entsprechenden Entfernung und der jeweiligen Richtung angezeigt.

Für die Programmierung einer solchen App braucht es allerdings viel Know-how, außerdem ist es mit hohen Kosten verbunden. Günstiger wird es, wenn eine „Augmented-Reality-Funktion“ über einen Server läuft. Die Beispiele zeigen: Insbesondere crossmediale Marketingstrategien werden zukünftig erfolgreich sein. In einer multimedialen Welt wird multi- und crossmediale Aktivität gefordert, um die Aufmerksamkeit der Menschen zu erlangen.

Apps müssen echten Mehrwert bieten

Als Antwort auf die gestiegene Bedeutung der Smartphones wird mobiles Marketing mehr und mehr als Alternative wahrgenommen. Doch was können Unternehmen in dieser Richtung unternehmen und wohin führt der Weg des mobilen Marketings? Neben preisgünstigen Alternativen wie QR-Codes kann es für Unternehmen, die eine besonders internetaffine oder innovative Zielgruppe ansprechen wollen, sinnvoll sein, mehr zu investieren. Das Ziel dabei: dem Kunden einen größeren Mehrwert und somit eine größere Produktattraktivität zu vermitteln.

Derzeit gibt es rund 450.000 mobile Applikationen, hinzukommen die Stores von Blackberry, Android und anderen. Wenn Unternehmen auf hochwertige Apps setzen wollen, sollten sie zunächst klären, ob die finanziellen Mittel für eine Programmierung vorhanden sind. Zumal verschiedene Betriebssysteme wie Apple oder Android eine andere Formatierung der Apps verlangen, was wiederum mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.

Ist die finanzielle Abdeckung gewährleistet, sollten Unternehmen als Marke im Kontext ihrer Produkte auch wirklich etwas anbieten können. Eine App wird nur erfolgreich sein, wenn sie Service, relevanten Content, Entertainment oder persönlichen Gewinn bietet. Zumal die meisten Menschen gar nicht bereit sind, viel oder überhaupt in eine App zu investieren. Es sei denn, diese bietet einen außergewöhnlichen Mehrwert. Schließlich sollte auf eine App auch im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit hingewiesen werden, um den Bekanntheitsgrad des eigenen Unternehmens zu steigern.

Der Vorteil von Apps: Als Kommunikationsmittel bleiben sie bei Kunden im Gedächtnis. Da viele Verbraucher Service- oder Spiele-Apps meist täglich nutzen, setzen sie sich auch mit der Marke oder dem Produkt des Unternehmens auseinander. So bauen sie quasi eine persönliche Beziehung auf und wecken positive Emotionen. Genau das ist das Ziel einer guten Marketingstrategie.

Aufgrund des Trends in Richtung crossmedialer Kommunikation führt der Weg an einer Kommunikation via Mobiltelefon künftig nicht mehr vorbei. Nur die Unternehmen werden sich durchsetzen, die innovative Ideen haben und ihren Kunden durch ihre Art der Kommunikation einen Mehrwert bieten können. Doch angesichts des Informationüberflusses muss Kommunikation mittels Entertainment, Dialog oder relevanten Content einen Vorsprung schaffen. Mobiles Marketing zeichnet sich dabei im Vergleich zum Online-Marketing schon aufgrund der Flexibilität und Vielseitigkeit eines Smartphones durch einen höheren Mehrwert aus. Die vielfältigen Eigenschaften eines solchen Geräts und die Rolle des Mobiltelefons in unserer Gesellschaft bilden die Grundlage für eine Kundenkommunikation auf Augenhöhe und für Persönlichkeit, die dem Kunden in Erinnerung bleibt.

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