KurzarbeitMotivation von Kurzarbeitern ist geringer
Dies ergab die aktuelle Erhebung des Markt- und Organisationsforschungsinstituts YouGovPsychonomics AG unter rund 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus besonders von Kurzarbeit belasteten Branchen.
Für Unternehmen ist Kurzarbeit derzeit eine probate Methode, kurzfristig Ausgaben zu senken, ohne drastische Einschnitte in die Personalstruktur vornehmen zu müssen – dies wird überwiegend von Beschäftigten auch nicht infrage gestellt, wie die Untersuchung bestätigt. Insbesondere Menschen, die selbst in Kurzarbeit sind, halten das Instrument für geeignet, um Arbeitsplätze zu erhalten. Allerdings ist keine Medizin frei von Nebenwirkungen – so auch nicht die Maßnahme Kurzarbeit.
Es gibt ein zentrales Steuerungspotenzial für Unternehmen, um die kritischen Auswirkungen der Kurzarbeit zu mildern: Eine offene und transparente Kommunikation. Sie ist noch wichtiger als beispielsweise das Angebot von Weiterbildungsmaßnahmen (die ohnehin nur von rund einem Viertel, nämlich 26 Prozent, der Arbeitnehmer in Kurzarbeit genutzt werden).
Die zweite Grafik zeigt sehr deutlich den Unterschied in der Zuversicht, der Loyalität und dem Vertrauen je nach subjektiv wahrgenommener Informationslage. Gut informierte Mitarbeiter vertrauen ihrem Management, stehen hinter ihrem Unternehmen und zeigen eine höhere Zuversicht in die Maßnahme Kurzarbeit als Mitarbeiter, die sich weniger gut informiert sehen.
Hier besteht eine besondere Herausforderung an Personaler und die Kommunikationsabteilung des Unternehmens, ehrliche und transparente Informationen für die Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen.
Auf den Punkt gebracht zeigt diese Erhebung mit Fragen aus dem Benchmark-Instrument für Mitarbeiterbefragungen, dem YouGov PeopleIndex, dass Kurzarbeit in Deutschland auf Akzeptanz stößt. Sie verdeutlicht aber auch, dass Mitarbeiter ihr Vertrauen in der Krise noch stärker vor allem denjenigen Unternehmenslenkern schenken, von denen sie sich ausreichend und ehrlich informiert fühlen. Dr. Frauke Bastians von der YouGovPsychonomics AG, sagt:
„Dies steht in enger Übereinstimmung zu den Erfahrungen, die wir in vielen Unternehmen in schwierigen Situationen gesammelt haben. Hier kommt es für Personalverantwortliche wie HR-Abteilungen darauf an, Kommunikation als vertrauensbildende Maßnahme einzusetzen, um Engagement und Commitment auch der Kurzarbeiter dauerhaft zu erhalten. Die Personalabteilung sollte gemeinsam mit der Unternehmenskommunikation die Kommunikationsbrücke zwischen Management und Belegschaft bauen und so das Instrument Kurzarbeit noch erfolgreicher einsetzbar machen.“
[po; Quelle und Abbildungen: YouGovPsychonomics AG; Bild: mapoli-photo - Fotolia.com]