LagerhaltungWie Sie den Warenschwund minimieren

Fast jedes Unternehmen hat damit zu kämpfen: Waren und Materialien verschwinden auf unerklärliche Weise. Finden Sie sich nicht einfach damit ab, sondern bekämpfen Sie die Ursachen.

Bekämpfen Sie Bestellfehler

Wenn Waren oder Betriebsmittel falsch geordert werden, fällt dies in der Praxis oft gar nicht auf: Das Lager stellt ein, die Sachen bleiben liegen, und irgendwann wird alles abgeschrieben. Haken Sie vor allem bei größeren Posten von Langsamdrehern nach: Benötigt die überhaupt jemand? Falls nicht, ist vielleicht zu einem frühen Zeitpunkt noch eine Rückgabe an den Lieferanten möglich. In der Regel werden Sie die von Ihnen verursachten Transportkosten tragen müssen, Gebühren für die Aus- und Einbuchung beim Lieferanten sollten Sie aber nicht widerspruchslos akzeptieren.

Führen Sie Wareneingangskontrollen durch

Eine häufig unterschätzte Ursache für verschwundene Lieferungen ist, dass diese zwar gebucht, aber in Wirklichkeit niemals eingetroffen sind. Ein anderer Fall: Wird auf einen falschen Posten gebucht, landet die Ware nicht selten in informellen Lagerbeständen, während woanders eine Fehlmenge entsteht. Achten Sie deshalb darauf, dass eine sorgfältige Wareneingangskontrolle durchgeführt wird. So sollten Ihre Mitarbeiter die Angaben auf dem Lieferschein niemals ungeprüft übernehmen, sondern den physischen Eingang auf Vollständigkeit hin kontrollieren.

Keine Verluste durch Schlamperei!

Unsachgemäße Lagerung kann ebenfalls zu Warenschwund führen. Achten Sie deshalb darauf, dass alle Vorschriften (beispielsweise hinsichtlich Temperatur, Lage, Dauer der Lagerung) genau eingehalten werden. Um einen sicheren Transport innerhalb Ihres Unternehmens zu gewährleisten, müssen funktionierende Gabelstapler, eine ausreichende Anzahl an Paletten und ähnliche Hilfsmittel zur Verfügung stehen.

Sorgen Sie im Lagerbereich für besondere Anreize, damit Ihre Mitarbeiter möglichst schonend und kostenbewusst mit dem Inventar umgehen, beispielsweise durch eine Prämie beim Unterschreiten eines Inventurfehlbestands.

Vorsicht bei der Rücknahme von Lieferungen

Aspekte der Kundenbindung verlangen, dass Sie Ihren Kunden erlauben, zuviel bestellte Produkte zurück zu nehmen. Damit ist natürlich ein erheblicher Aufwand verbunden, bis die Ware ordnungsgemäß eingelagert und verbucht ist. Organisieren Sie das so, dass diese Rücknahme über den Wareneingang abgewickelt ist. Damit ist gewährleistet, dass auch zurück genommene Produkte einer Qualitätsprüfung unterzogen und bei Beschädigungen oder Verschmutzungen aus dem Verkehr gezogen werden.

Vorsicht Diebstahl

Das Problem besteht häufig nicht in spektakulären Einzeldelikten, sondern im täglichen „Klau“ von Büromaterial, Kleinwerkzeugen, Waren und dergleichen mehr. Schärfen Sie das Unrechtsbewusstsein im Betrieb, in dem Sie durch Aushang offen legen, wie hoch die entstandene Schadenssumme ist.

5 Tipps, wie Sie Mitarbeiter für das Thema Warenschwund sensibilisieren können

  1. Leben Sie den richtigen Umgang mit Produkten und Betriebsmitteln vor, denn ohne gutes Beispiel nützen alle Ermahnungen nichts.
  2. Veröffentlichen Sie die Kosten, die dem Unternehmen jeden Monat durch Schwund entsteht, um die Tragweite des Themas zu beleuchten.
  3. Mitarbeiter sind leichter für das Thema zu begeistern, wenn Sie es unter das Thema „Nachhaltiges Wirtschaften“ stellen.
  4. Wenn das organisatorisch machbar ist, beteiligen Sie Ihre Mitarbeiter an den Einsparungen, die das Unternehmen durch den sorgfältigen Umgang mit den Waren haben kann.
  5. Verstärken Sie die Qualitätskontrollen im Unternehmen. So sollten Waren nicht nur beim Wareneingang, sondern noch einmal beim Warenausgang kontrolliert werden. Auf diese Weise lassen sich Verantwortlichkeiten für Schäden besser zuordnen.

Dazu im Management-Handbuch

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