LobenSo führen Sie ein Anerkennungsgespräch

Auch loben will gelernt sein: Wenn Sie einem Mitarbeiter für seine Leistung eine Anerkennung aussprechen möchten, sollten Sie darauf achten, dass die motivierende Wirkung auch voll zum Tragen kommt.

Sorgen Sie für die Akzeptanz der Anerkennung

Lob und Anerkennung werden von Mitarbeitern oft zurückhaltend aufgenommen. Grund: Die Mitarbeiter vermuten hinter einer Anerkennung den Einstieg für eine negative Nachricht. Bestenfalls, so glauben viele, dient eine Anerkennung dazu, sie als Mittel zum Zweck zu benutzen, um zum Beispiel die Bereitschaft, unangenehme Aufgaben zu erledigen, zu erhöhen. Sprechen Sie deshalb eine Anerkennung stets völlig isoliert aus und niemals in Verbindung mit einer Kritik oder mit der Bitte, eine Aufgabe zu erledigen.

Loben Sie zeitnah und im Zusammenhang

Ein Anerkennungsgespräch sollte zwar stets eine nachhaltige Leistung oder positive Arbeitseinstellung zum Thema haben. Dennoch sollte ein aktueller Anlass vorliegen, an dem Sie dies festmachen können, sonst leuchtet dem Mitarbeiter nicht ein, warum er gerade jetzt gelobt wird. „Gestern sind Sie wieder sehr früh zur Arbeit erschienen, weil wir aufgrund des Feiertags viel Arbeit hatten.“ Stellen Sie diesen einzelnen Anlass dann in einen Gesamtzusammenhang: „Ich habe das schon früher bemerkt: Sie stellen sich sehr flexibel auf unsere Arbeitsbelastung ein. Das finde ich gut.“

Wählen Sie passende Worte

Grundsätzlich sollten Sie so loben, wie es zu Ihnen als Führungskraft passt und dem Anlass angemessen ist. Wenn Sie also eher wenig loben und ein sachlicher Typ sind, freut sich ein Mitarbeiter vielleicht schon an einem „Das war gut“. Loben Sie eher viel und zeigen sich gerne emotional, kann auch ein Schulterklopfen und „Das ist wirklich Klasse, wie Sie das gemacht haben“ passen. Anerkennung und Anlass müssen aber auf jeden Fall in einem vernünftigen Verhältnis stehen: Wer wegen einer Kleinigkeit ausufernd gelobt wird, ist schnell misstrauisch und vermutet andere (niedrige) Beweggründe hinter Ihren Aussagen.

Nehmen Sie sich Zeit

Lob im Vorbeigehen ist wichtig, aber ein richtiges, nachhaltig wirksames Anerkennungsgespräch benötigt Zeit. Sorgen Sie dafür, dass Sie ungestört bleiben und der Mitarbeiter diesen schönen Moment auch genießen kann. Viele werden verlegen oder unsicher sein – übernehmen Sie deshalb zunächst die Gesprächsführung, damit keine längeren Pausen aufkommen.

Stellen Sie zum Beispiel Fragen: „Wie haben Sie das denn gemacht?“ Oder kommen Sie auf die positiven Auswirkungen des Mitarbeiterverhaltens ausführlich zu sprechen: „Seit Sie die Nachmittagspost erledigen, werden wir hier fast immer pünktlich fertig“. Lassen Sie auch zu, dass in diesem Zusammenhang über technische oder organisatorische Details gesprochen wird, schließen Sie aber auf jeden Fall mit einer Wiederholung: „Noch einmal vielen Dank für Ihre gute Arbeit.“ Nur dann bleibt es auch wirklich haften und wird nicht durch andere Gesprächsbestandteile überdeckt.

Fünf Formulierungen für ein „Lob to go“

Manchmal möchte man einen Mitarbeiter loben, aber kein allzu großes Aufheben davon machen. Hier ein paar Tipps, wie Sie im „Vorbeigehen“ loben können:

  • Äußert sich ein Dritter in einer E-Mail lobend über die Leistung eines Mitarbeiters, leiten Sie es an diesen mit der Bemerkung weiter: „Sie haben wohl einen Fan gewonnen.“
  • Im Schlusswort einer Besprechung loben Sie: „Wir sind dank der guten Vorbereitung von Frau Christiansen pünktlich fertig geworden.“
  • Der Mitarbeiter kommt mit einem Problem zu Ihnen und macht gleich einen Lösungsvorschlag. Sie antworten: „Sehr gute Idee!“
  • Ein Mitarbeiter hat in Ihrer Abwesenheit ein akutes Problem gelöst: „Gut, wenn man sich auf jemanden verlassen kann!“
  • Ein sichtlich gehemmter und unsicherer neuer Mitarbeiter hat die ersten, einfachen Aufgaben gelöst. „Das klappt doch schon sehr gut.“

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