LogistikKrankenhäuser haben enormes Einsparpotenzial

Krankenhäuser sind einem zunehmenden Kostendruck ausgesetzt und müssen deshalb permanent neue Wege suchen, ihre Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. In diesem Zusammenhang wird auch die effiziente Gestaltung der Krankenhauslogistik immer wichtiger. Wie groß die Potenziale dafür sind, zeigt eine aktuelle Studie.

Die Studie "Krankenhauslogistik" der Logistik- und Organisationsberatung LOGO-TEAM deckt auf: Im Bereich der Krankenhauslogistik liegt das Optimierungspotenzial bei bis zu 20 Prozent. Doch viele Krankenhäuser haben dieses Potenzial aber noch nicht erkannt. Das ist eines der entscheidenden Ergebnisse der neuen Studie. LOGO-TEAM befragte deutschlandweit 1.500 Krankenhäuser, um zu erfahren, welche organisatorische Eingliederung die Logistik in den Krankenhäusern hat und welche Rahmenbedingungen zu verändern sind, um vorhandenes Einsparpotenzial im Logistikbereich zu aktivieren.

Dabei zeigt sich, dass die Mehrheit der Krankenhäuser nur die eindeutig zuzuordnenden Funktionsbereiche, wie zum Beispiel Lagerhaltung, Einkauf oder Transport, zur Logistik zählt. Bereiche wie die Wäscherei oder das Dokumentenmanagement nehmen die Studienteilnehmer hingegen nur selten als Logistikfunktionen wahr. Darüber hinaus gibt ein Großteil der Krankenhäuser (79 Prozent) an, über keine integrierte Logistik zu verfügen, sondern diese auf mehrere Funktionsbereiche verteilt zu haben.

Defizite beim Logistik-Know-how

Außerdem untersucht LOGO-TEAM auch die Logistikkosten sowie die Qualifikation der Logistikmitarbeiter. Dabei stellt sich heraus, dass nur 17 Prozent der Studienteilnehmer den Anteil der Logistikkosten an den Gesamtkosten genau klassifizieren kann. Befragt nach der Qualifikation ihrer Mitarbeiter im Logistikbereich geben nur 45 Prozent der Krankenhäuser an, mit dieser zufrieden zu sein. Dies lässt darauf schließen, dass deutliche Defizite im Bereich Logistik-Know-how bestehen.

Trotz der teilweise negativen Eigeneinschätzung in Bezug auf die Logistikorganisation sieht mehr als die Hälfte der Befragten aktuell keinen Handlungsbedarf, die Organisationsstrukturen zu verändern. Martin Stoll, Partner bei LOGO-TEAM, erklärt:

"Die Befragungsergebnisse zeigen deutlich, dass viele Krankenhäuser das Optimierungspotential der eigenen Logistik stark unterschätzen. Eine effektive Neustrukturierung dieses Bereichs bietet aber die Möglichkeit, Kosten zu senken und gleichzeitig die Qualität zu erhöhen."

Verbesserungsmöglichkeiten im Logistikbereich sehen die Studienteilnehmer vor allem in den Bereichen Management, Controlling, Prozesskosten und -kette. Die Einrichtung eines zentralen Funktionsbereichs Logistik schließt aber fast die Hälfte der Befragten aus. Im Rahmen einer integrierten Logistik werden Abläufe zentral von geschulten Mitarbeitern gesteuert und so die Effizienz deutlich erhöht. Damit ist auch eine Bündelung der krankenhausweiten Beschaffungsaktivitäten möglich - dies beinhaltet ebenfalls ein großes Einsparpotential.

Neben der Zusammenlegung der Logistikaktivitäten und der gezielten Schulung der Logistikmitarbeiter birgt auch der Einsatz neuer Technologien, wie zum Beispiel RFID, erhebliches Rationalisierungspotenzial. Auf diese Weise lässt sich eine Vielzahl von Abläufen im Bereich der Dokumentation automatisieren und ärztliches sowie pflegerisches Personal von berufsfremden Tätigkeiten entlasten.

[dw; Quelle: LOGO TEAM; Bild: fotolia]

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