Mitarbeiterbindung durch Mitarbeiterbefragung

Mitarbeiterbefragungen sind der Schlüssel für nachhaltige Veränderungen. Eine aktuelle Studie zeigt, was die Einbeziehung der Mitarbeiter alles bewirken kann.

Den Mitarbeitern ein offenes Ohr zu schenken, zahlt sich aus. Wie eine aktuelle Studie der Managementberatung Kienbaum zeigt, wurden in fast allen Unternehmen auf Basis von Mitarbeiterbefragungen Veränderungen angestoßen, die von den Mitarbeitern im Nachgang auch überwiegend positiv bewertet wurden. 58 Prozent der Befragten führen Veränderungen bei der Fluktuation auf die aus der Mitarbeiterbefragung abgeleiteten Maßnahmen zurück, bei Arbeitszufriedenheit und Unternehmenskultur sind es jeweils 56 Prozent. Jan-Marek Pfau, Projektleiter der Studie, sagt in einer Pressemitteilung:

„Mitarbeiterbefragungen sind ein wirksames Tool, um organisationale Veränderungen nachhaltiger umzusetzen, denn Veränderungen werden von den Betroffenen relativ häufiger als positiv wahrgenommen, wenn sie sich auf den von der Mitarbeiterschaft artikulierten Wunsch nach Veränderung zurückführen lassen.“

Entscheidender Erfolgsfaktor: Einsatz des Top-Managements

27 Prozent der für die Studie Befragten geben an, dass in ihrem Unternehmen alle zwei Jahre eine Mitarbeiterbefragung stattfindet, bei einem Drittel wird eine solche Befragung jährlich durchgeführt. Studienteilnehmer aus Unternehmen, in denen keine Mitarbeiterumfragen zum Einsatz kommen, benennen als Ursachen neben Ressourcenknappheit (34 Prozent) besonders häufig den fehlenden Einsatz der Geschäftsführung (32 Prozent). Umgekehrt wird in Unternehmen mit einer jährlich durchgeführten Mitarbeiterbefragung der Einsatz der Geschäftsleitung als am stärksten wahrgenommen. Dazu Pfau:

„Die Entscheidung für eine Mitarbeiterbefragung steht und fällt mit der Initiative der Geschäftsführung. Sie ist häufig Initiator, kann aber auch Grund für ein Scheitern sein.“

Das Betriebsklima ist mit 81 Prozent das am häufigsten zugrunde gelegte inhaltliche Konzept bei den durchgeführten Befragungen. Darauf folgt das Commitment (67 Prozent), verstanden als der Grad der Verbundenheit mit dem Unternehmen. Erst an dritter Stelle wird auf das Engagement (44 Prozent) der Mitarbeiter fokussiert. Gemeint ist hiermit, ob die Mitarbeiter positiv über ihr Unternehmen sprechen, dem Unternehmen mittel- und langfristig verbunden bleiben wollen und bereit sind, sich in besonderem Maße dafür einzusetzen.

58 Prozent der Studienteilnehmer geben an, dass die Mitarbeiterbefragung in ihrem Hause mit einem externen Partner umgesetzt wird. Gründe für eine solche Kooperation sind Anonymität (92 Prozent), Methodenkompetenz (84 Prozent) und die Bereitstellung externer Benchmarks (62 Prozent). Für die interne Variante sprechen aus Sicht der Befragten hingegen zwei Punkte:

  • Bessere unternehmensinterne Kommunikation
  • Geringere Kosten

Laut Projektleiter Pfau findet hier ein Abwägen auf zwei Ebenen statt: Erstens stellten sich Unternehmen die Frage, ob auch vor dem Hintergrund des geplanten Ressourceneinsatzes überhaupt ein externer Partner in Frage kommt. Zweitens werde geprüft, welche Leistungen ausschließlich ein externer Partner erbringen kann, so zum Beispiel Neutralität oder das Heranziehen von Vergleichswerten.

Mit Mitarbeiterbefragungen Veränderungen positiv managen

Von den Teilnehmern der Kienbaum-Studie werden mehr als 20 unterschiedliche Veränderungen auf eine regelmäßig durchgeführte Mitarbeiterbefragung zurückgeführt. Positive Veränderungen werden insbesondere bei der Fluktuation (58 Prozent), der Arbeitszufriedenheit (56 Prozent) sowie der Unternehmenskultur (56 Prozent) konstatiert. Hinzu kommt: Je eindeutiger diese Veränderungen auf die Mitarbeiterbefragung zurückgeführt werden, desto positiver fällt auch deren Bewertung aus. Daraus lasse sich eine eindeutige Handlungsempfehlung für das Management ableiten, so Jan-Marke Pfau weiter.

Denn wer Mitarbeiterbefragungen regelmäßig durchführe und sie als Instrument der strategischen Organisationsentwicklung einsetze, sorge für eine positivere Wahrnehmung und in der Folge auch erfolgreichere Umsetzung notwendiger Veränderungen. Faktoren wie Fluktuation, Mobbing, Absentismus und Präsentismus könnten gezielt verbessert werden, was letztlich zur Steigerung der organisatorischen Leistungsfähigkeit führe.

Hinweis

Für die Studie Engagement-Trend 2011 befragte Kienbaum 160 deutsche Personaler. Die Einzelergebnisse der Studie stehen hier zum Download bereit.

Quelle: Kienbaum

Dazu im Management-Handbuch

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