Neue ArbeitWie Unternehmen das Konzept New Work umsetzen

Was ist New Work? Wie setzen Sie „Neue Arbeit“ praktisch um? Und welche Vorteile bringt das für Mitarbeitende und Arbeitgeber? Welche Rolle spielen Fokuszeiten und hybrides Arbeiten? Wie Sie Schritt für Schritt Ihre Mitarbeitenden in den Fokus rücken, erläutert der Autor.
Von Michael Hartwig

Was ist New Work im Unternehmen?

Der Begriff New Work steht für eine völlig neue Arbeitsstruktur und mehr Produktivität durch zufriedenere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mehr Flexibilität – etwa durch hybrides Arbeiten und freiere Wahl der Arbeitszeit – ist Wissensarbeitern wichtig.

Ein weiterer Aspekt gewinnt angesichts des drastischen Fachkräftemangels immer mehr an Bedeutung: die empfundene Sinnhaftigkeit der Aufgaben und die Selbstverwirklichung bei der Arbeit.

New Work definiert sich jedoch nicht nur über mobiles Arbeiten, hochwertig eingerichtete Arbeitsplätze und moderne Arbeitsmittel. „Neue Arbeit“ ist eine Philosophie, die an den Grundfesten der gewohnten Arbeitsstrukturen rüttelt. Auf lange Sicht werden Unternehmen ins Hintertreffen geraten, wenn sie den Bedürfnissen der Fachkräfte nicht Rechnung tragen.

Was sind die Vorteile von New Work?

Die wichtigsten Vorteile für Unternehmen und Mitarbeitende sind:

  • Die Produktivität steigt durch eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit.
  • Begehrte Fachkräfte bleiben länger im Betrieb.
  • Unternehmen gewinnen neue Fachkräfte.

Hybrides Arbeiten, also Arbeit im Homeoffice und in einem Büro, sind für Unternehmen gewichtige Argumente bei der Suche nach Fachkräften. Verteilte Business-Center, Arbeitsplätze an verschiedenen Standorten und dezentraler Personaleinsatz erweitern den Radius bei der Personalsuche.

Ging früher ein Jobwechsel mit einem Umzug einher, können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch New Work ein neues Arbeitsverhältnis ohne Ortswechsel eingehen. Sie müssen nicht der Arbeit wegen das Privatleben auf den Kopf stellen. Weder ein Schulwechsel der Kinder, noch die Entwurzelung aus dem sozialen Umfeld sind zwingend Folge eines neuen Arbeitsverhältnisses.

Schließlich tragen smarte Tools und Telefonsekretariate dazu bei, lästige Reibungsverluste bei der Arbeit zu vermeiden. Kollaborationssoftware sorgt dafür, dass Mitarbeitende ihre Kernaufgaben fokussierter erledigen können. Dadurch wird die Beschäftigung als sinnhaft empfunden und die Zufriedenheit steigt.

Wie setzen Unternehmen New Work um?

Unternehmen können viele Maßnahmen zu New Work unmittelbar ergreifen, die noch nicht einmal zwingend mit hohen Mehrkosten einhergehen. Um die Mitarbeiterzufriedenheit in den Fokus zu rücken, müssen Betriebe nicht gleich ihre ganze Struktur auf einmal umkrempeln.

Das Leitbild lautet: Zeitfresser eliminieren, Absprachen treffen und Fokuszeiten etablieren.

Zeitfresser eliminieren und Absprachen treffen

Lähmende Abspracheschleifen mit einer Vielzahl von Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Abteilungen kosten Zeit. Abhilfe schaffen digitale Projektmanagement-Tools und Kollaborations-Werkzeuge, die optimal zur Branche, Arbeitsweise und Größe des Teams passen.

Projekte können mit den entsprechenden Software-Tools fein säuberlich gegliedert und für jedermann einsehbar nachverfolgt sowie abgearbeitet werden. Der Vorteil: Rückfragen zum Projektstatus entfallen und Kompetenzen lassen sich klar zuweisen. Oft ersetzt ein einziger Klick im entsprechenden Projekt eine Vielzahl einzelner E-Mails.

Fokuszeiten etablieren

Nur wer fokussiert arbeiten kann, läuft zu Höchstformen auf und empfindet seine Arbeit als sinnstiftend.

Häufigster Störenfried ist nach wie vor das Telefon: Anrufe reißen einen gedanklich aus der Arbeit und verhindern kreative Lösungen – die eigentliche Hauptaufgabe von gut ausgebildeten Wissensarbeitern. Hier können smarte Telefonsekretariats-Services unterstützen.

Die Bearbeitung von E-Mails wird ebenfalls gebündelt: Mitarbeitende etablieren feste Zeiten, an denen sie ihre E-Mails sichten, beantworten und verfassen. Die Regelmäßigkeit sorgt dafür, dass konzentriertes Arbeiten nicht unterbrochen wird und dennoch genügend Zeit für die Kommunikation bleibt.

Hybrides Arbeiten einführen

Bereits unter dem Aspekt der gesteigerten Flexibilität für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gewinnt hybride Arbeit fernab von Corona an Bedeutung.

Arbeitgeber können den Radius bei der Mitarbeitersuche erheblich erweitern, indem sie hybride Arbeit mithilfe von Coworking-Spaces und Business-Centern fördern. Wer seltener pendelt, verliert weniger kostbare Freizeit und ist damit insgesamt glücklicher – ein Kernziel von New Work.

New Work schrittweise im Unternehmen einführen

Etablieren Sie das Konzept der „Neuen Arbeit“ in Ihrem Unternehmen schrittweise:

  1. Eliminieren Sie Zeitfresser mit Kollaborations-Tools.
  2. Treffen Sie klare Absprachen, indem Sie das Projektmanagement digitalisieren.
  3. Führen Sie Fokuszeiten ein, indem Sie die Bearbeitung von Telefonaten und elektronischem Schriftverkehr bündeln.
  4. Ermöglichen Sie hybrides Arbeiten, um Mitarbeitenden Flexibilität zu gewähren und den Radius bei der Mitarbeitersuche zu vergrößern.

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