Neuer JobIn der Probezeit punkten

Bei einem neuen Job kommt es auf den Verlauf der ersten Monate an. Mitarbeiter sollten wissen, worauf sie besonders achten müssen.

Stellen Sie sich vor, Sie haben die ersten Hürden zu Ihrem neuen Job überwunden: Bewerbungsschreiben, Einladung und schließlich die Unterzeichnung des Arbeitsvertrags. Doch noch wissen Sie nur wenig über den allgemeinen Ablauf und die Kultur im neuen Unternehmen. Jetzt haben Sie wahrscheinlich viele Ideen, wie Sie Ihre Erfahrung ein- und umsetzen wollen. Lassen Sie sich damit aber ein wenig Zeit.

Sich als Teamplayer zeigen

Neben den fachlichen Fähigkeiten, die Sie an Hand Ihrer Zeugnisse belegt haben, sollten Sie in der Probezeit auch Ihre Teamfähigkeit und Ihr zwischenmenschliches Geschick unter Beweis stellen. Oft ist es wichtig, sich nicht durch einzelkämpferische Leistungen hervorzuheben, sondern ein gutes Verhältnis zu Vorgesetzten und Kollegen zu demonstrieren. Hier sind Ihre Soft Skills und Empathie gefragt. Können Sie sich in die Lage Anderer versetzen und dem Kollegen das eine oder andere Mal einen Gefallen tun?

Zuhören und diplomatisch sein

Die Kunst des Zuhörens kennen Sie vom Smalltalk. Nehmen Sie sich am Anfang Ihrer neuen Tätigkeit etwas zurück und hören Sie zu, was die Erfahrenen im Unternehmen erzählen. So lernen Sie mehr über das Unternehmen kennen und darüber hinaus, wie vertrauenswürdig bestimmte Kollegen sind.

Gehen Sie mit den Kollegen in die Mittagspause, aber halten Sie sich vor allem bei möglichen Lästereien oder bei zu offenen Gesprächen zurück. Wenn Mitarbeiter nach Ihrer Meinung oder Ihrem ersten Eindruck fragen, bleiben Sie diplomatisch.

Erzählen Sie aber auch etwas von sich. Gestalten Sie Ihr eigenes Image, sonst tun es die Anderen für Sie. Bringen Sie also ein wenig Licht ins Dunkel Ihrer Persönlichkeit und berichten Sie von privaten Erlebnissen; das schafft Nähe und die Kollegen können Sie besser einschätzen.

Bei Unklarheiten um Hilfe bitten

Am Anfang ist vieles neu. Selbst die interne Sprache mit Abkürzungen und Projektnamen sind für Sie noch unbekannt. Notieren Sie sich, was Sie in Besprechungen nicht verstehen und recherchieren Sie dazu im Intranet. Oder Sie stellen Fragen und lassen Sie sich von Kollegen helfen. Keiner erwartet, dass Sie die Abläufe von selbst kennen.

Sollten Sie keine Einweisung für Ihr Arbeitsfeld bekommen und einfach ins kalte Wasser geschmissen werden, lassen Sie sich eine Person von Ihrem Vorgesetzten nennen oder bitten Sie ihn selbst darum, ihn um Rat fragen zu dürfen. Je besser die Einarbeitung, desto reibungsloser und schneller können Sie effektiv arbeiten.

Nicht alles auf einmal ändern wollen

Sie mögen viel Erfahrung haben und auch gleich erkennen, wo bestimmte Abläufe optimiert oder neue Prozesse eingeführt werden sollten. Externe oder neue Mitarbeiter haben dafür meist einen besseren Blick. Sollte Ihnen Entsprechendes auffallen oder möchten Sie bereits erprobte Abläufe einführen, treten Sie nicht übermütig auf und versuchen Sie, nicht gleich das ganze Unternehmen umkrempeln zu wollen.

Machen Sie die Kollegen behutsam auf Ihren Vorschlag aufmerksam. Prozesse, die Sie vorher erklärt und eventuell gemeinsam entwickelt haben, werden viel erfolgreicher als die, die Sie vorschreiben. Auf diese Weise ziehen Sie die Kollegen auch auf Ihre Seite, denn sie haben das Gefühl, diesen Prozess mitentwickelt zu haben. Nehmen Sie die Kollegen, die mit Neuerungen am meisten zu tun haben, frühzeitig an Bord. Sie vermeiden so unnötige Zeitverzögerungen.

Durch den Austausch mit den Kollegen werden Prozesse und Neuerungen oft noch verbessert oder auf die Situation im Unternehmen angepasst. Hören Sie also aufmerksam zu, wenn diese Anmerkungen zu Ihrem Vorschlag haben.

Respekt und Höflichkeit zeigen

Seien Sie auf jeden Fall pünktlich, nicht nur am ersten Tag. Auch unter Kollegen sollten ein höflicher Umgang und Rücksichtnahme selbstverständlich sein. Bei  Meinungsverschiedenheiten treten Sie behutsam auf. Pochen Sie nicht auf Ihr Recht, sondern hören Sie sich die Gegenargumente an. Zeigen Sie Interesse und Respekt. Eine Ellbogenmentalität ist vor allem in der Probezeit nicht von Vorteil.

Aufs Feedbackgespräch vorbereiten

Sollte nach einiger Zeit ein Feedbackgespräch mit dem Personalchef oder Ihrem Vorgesetzten anstehen, äußern Sie auch Ihre Beobachtungen und Gefühle. Bereiten Sie sich auf dieses Gespräch vor, denn es geht um Ihre Zukunft und darum, Unklarheiten auszuräumen.

Beim Abschied guten Eindruck hinterlassen

Ob in der Probezeit oder danach: Sollten Sie planen, das Unternehmen zu verlassen, gehen Sie im Guten. Hinterlassen Sie einen guten bleibenden Eindruck, denn: Vielleicht benötigen Sie an anderer Stelle einmal eine Referenz? Dann ist es hilfreich, den einen oder anderen Fürsprecher beim ehemaligen Arbeitgeber zu haben.

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