Notizen machenSechs Methoden für effizientes Notieren

Was unterscheidet eine hilfreiche Notiz von einer weniger hilfreichen Notiz? Gibt es Schreibregeln für Notizen? Oder eine besonders zeitsparende Vorgehensweise? Der Autor stellt sechs verschiedene Methoden vor, die Ihnen beim Notieren helfen – ob im beruflichen oder im privaten Kontext.
Von Rainer Bloedhorn-Dausner

Notizen machen – eine Aufgabe, die viele Menschen jeden Tag nebenbei erledigen. Sind die Notizen verständlich, prägnant und übersichtlich, profitieren Sie langfristig davon. Aber was muss man beim Notieren beachten, damit das Geschriebene bei weiteren Arbeitsschritten hilft und als Gedankenstütze dienen kann?

Der Nutzen einer Notiz hängt im Wesentlichen davon ab, wie man diese formuliert und gestaltet. Dafür haben sich verschiedene Praktiken und Methoden bewährt, die im Folgenden vorgestellt werden.

Was sind Notizen?

Mit Notizen halten Sie Gedanken, Erfahrungen, Eindrücke oder Wahrnehmungen fest. Die häufigsten Formen sind Niederschriften über Gehörtes, Gesehenes oder Gefühltes. Sie notieren handschriftlich oder digital.

  • Digitale Notizen bleiben änderungsfähig und kompakt an einer Stelle speicherbar. Das Verteilen an Dritte funktioniert blitzschnell.
  • Handschriftliche Notizen prägen sich schneller ein, denn das menschliche Gehirn codiert handschriftliche Notizen besser.

Notizen schreiben – prägnant und übersichtlich

Die Aufzeichnungen sollten übersichtlich gestaltet werden. Dazu gehört das Nummerieren von Seiten, Datumsangaben und Überschriften sowie farbliche Markierungen wichtiger Informationen.

Weitere Tipps zum Notieren:

  • Inhalte von Notizen sind auf das Wesentliche zu reduzieren.
  • Schlagworte sind besser als ganze Sätze.
  • Verwenden Sie gleichbedeutende Kürzel, Symbole oder Farben.

Folgende sechs Methoden sollten Sie ausprobieren, wenn Sie zukünftig noch effizienter Notizen machen möchten.

1. Die Sätze-Methode

Diese Methode ist die einfachste Form des Notizenschreibens. Notizen werden in erzählender Form niedergeschrieben – in Sätzen oder Listen. Wichtige Begriffe heben Sie durch Unterstreichen, Fettschrift oder farblich mit einem Textmarker hervor.

Die Informationsdichte ist im Verhältnis zu der Anzahl geschriebener Wörter niedrig. Die ausformulierten Sätze enthalten viele Füll- und Verbindungswörter ohne Wissensinhalt.

Der Aufwand für das Erstellen dieser Notizen ist hoch. Die Sätze-Methode bietet sich trotzdem an, wenn Sie die Notiz als Bericht oder Protokoll an Dritte weitergeben möchten. Der Lesefluss und das Verständnis sind bei dieser Technik für Dritte am höchsten. Der Übertrag in eine digitale Form ist durch einfaches Abtippen unkompliziert möglich.

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Abbildung 1: Notizen machen mit der Sätze-Methode

2. Die Outline-Methode

Die Outline- oder Gliederungsmethode wird oft intuitiv angewendet und ist daher sehr gebräuchlich. Bei dieser Technik werden Ihre Notizen und Gedanken in einer strukturierten und logischen Weise organisiert. Der Zeitbedarf für das Erstellen, Bearbeiten und Überprüfen der Notiz ist gering.

Die Outline-Methode ist eine verbreitete Standardtechnik für persönliche Notizen bei Besprechungen. Kennzeichnend sind folgende Merkmale:

  • fortlaufende numerische oder alphabetische Gliederung
  • viele Aufzählungszeichen
  • Einrückungen
  • einzelne Überschriften für Hauptthemen

Unterthemen und ergänzende Informationen, Anmerkungen oder Details zu Hauptthemen werden eingerückt notiert. Mit verschiedenfarbigen Stiften, Groß- und Kleinschreibung oder Textmarkern für Überschriften und wichtige Punkte können Sie die Gliederung noch anschaulicher gestalten. Die Notizen erhalten so eine geordnete, übersichtliche Struktur.

Die Methode eignet sich für reine Textnotizen. Sie können zum Inhalt gehörende Grafikelemente neben der Auflistung oder auf einer zweiten Seite ergänzen.

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Abbildung 2: Notizen machen mit der Outline-Methode

3. Die Cornell-Methode

Das Kernstück der Technik ist der definierte Aufbau des Notizblattes in vier Zonen. Eine Seite wird in Kopfzone und Fußzone sowie in der Mitte in zwei Spaltenzonen geteilt. In die Kopfzone tragen Sie die Überschrift und andere formale Daten (Datum, Ort, Personen) ein.

In der linken Spalte notieren Sie wichtige Gliederungspunkte wie Tagesordnungspunkte, Stichworte, Ideen oder Fragen. Zu diesen Gliederungspunkten werden die Notizen in die rechte Spalte geschrieben. In der Fußzone können Sie Ergebnisse zusammenfassen oder Aufgabenhinweise ergänzen.

Diese Form des Notierens hilft ihnen, während der Aufnahme von Informationen fokussierter zu selektieren, um Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Die Notizen sind auch nach längerer Zeit noch verständlich und nachvollziehbar.

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Abbildung 3: Notizen machen mit der Cornell-Methode

4. Die Charting-Methode

Die Informationen werden bei der Charting-Methode als Tabelle erfasst. In einer Matrixstruktur werden Hauptpunkte, Fragen und wichtige Details systematisch dokumentiert.

Die Charting-Methode ist ideal, wenn Sie viele Informationen in Form von Zahlen, Fakten und Statistiken übersichtlich erfassen und vergleichen möchten. Diese Art der Übersicht eignet sich auch als Anlage oder Ergänzung zu anderen Methoden.

Informationen werden in mehreren Spalten und Zeilen organisiert. Jede Spalte stellt eine eindeutige Kategorie dar, jede Zeile ein eigenes Kriterium. Im Schnittpunkt der Beziehung zwischen Kategorie und Kriterium stehen die dazugehörigen Daten.

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Abbildung 4: Notizen machen mit der Charting-Methode

5. Mindmap-Methode

Bei der Mindmap-Methode werden bildliche und fantasievolle Elemente zum Darstellen von Informationen, Ideen oder Konzepten verwendet. Mindmaps helfen beim Darstellen und Bearbeiten von komplexen Themen, Problemlösungen oder Planungen.

Eine Mindmap ist ein visuelles Denkinstrument. Informationen werden radial strukturiert und mit bildhaften Erkennungsmarken ergänzt. Diese Kombinationen helfen Ihnen dabei, die Inhalte zu analysieren, zu verstehen und neue Ideen zu generieren.

Eine Mindmap für Notizen erstellen

Gehen Sie Schritt für Schritt vor:

  1. Beginnen Sie in der Mitte eines leeren Blattes und halten Sie dort das zentrale Thema der Notiz fest – als Wort oder Bild.
  2. Notieren Sie zugehörige Überbegriffe und Schlüsselwörter auf Linien, die von der Mitte der Mindmap ausgehen.
  3. Ergänzen und verbinden Sie weitere Informationen, Gedanken oder Details zu den Schlüsselwörtern in gleicher Weise.
  4. Ergänzen Sie visuelle Hinweise durch erklärende Symbolen, um wichtige Punkte hervorzuheben.

Notieren Sie keine kompletten Sätze. Je nach Bedarf variieren Sie Textgröße, Farbe, Ausrichtung und unterschiedliche Linienstärken und -längen. Am Ende entsteht eine eindrucksvolle Darstellung ihrer Notizen – eine Art Landkarte, die sich einprägt.

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Abbildung 5: Notizen machen mit der Mindmap-Methode

6. Sketchnoting

Mit Sketchnotes gestalten Sie Informationen wie bei der Mindmap-Methode visuell. Wort-Bild-Kombinationen in Form von Skizzen stehen im Vordergrund. Die Inhalte wirken dadurch lebendig und anschaulich. Die Bildsprache der Sketchnotes hilft, Notizen eindrucksvoll aufzubereiten. Zusätzlich fördern sie die Kreativität des Erstellers.

Ein Bleistift oder Kugelschreiber reicht aus, um Ideen zu Papier zu bringen. Um Akzente zu setzen, und für Überschriften eignen sich Farbstifte aller Art, klassische Textmarker, Filzstifte oder Brushpens.

Als Grundbausteine können sie Linien und geometrische Formen verwenden. Diese kombinieren Sie mit folgenden Elementen:

  • Pfeile
  • Kästen
  • Fahnen
  • Figuren (Strichmännchen)
  • Gesichter (stellvertretend für Emotionen)
  • Sprechblasen
  • Sonderzeichen
  • kolorierte Flächen

Das Ergebnis: Notizen, die sich einprägen und zum kreativen Denken anregen.

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Abbildung 6: Notizen machen mit der Sketchnotes-Methode

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