Online Sprachen lernenPersönlicher Kontakt auch beim digitalen Sprachtraining möglich

Auch im digitalen Sprachtraining zählt die zwischenmenschliche Kommunikation zu den Erfolgsfaktoren. Einzel-Coaching und virtuelle Klassenverbände sind möglich.

Die Digitalisierung im Sprachtraining ist ein Trend, der sich weiter durchsetzt. Bereits über 50 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen E-Learning-Angebote für ihr Sprachtraining oder haben den Einsatz bereits geplant. Das ergab die Studie „eLearning & Weiterbildung“, die 2018 vom eLearning Journal durchgeführt wurde. Und dennoch: Vielerorts herrscht bei HR-Verantwortlichen immer noch Unsicherheit hinsichtlich einer Digitalisierung des Sprachtrainings. Nicht wenige haben die Befürchtung, der persönliche Kontakt für die Lerner beim E-Learning könne fehlen. Ein weit verbreitetes Vorurteil: E-Learning ist gleich Webinar, stellt Lerninhalte zuweilen unpersönlich und ermüdend vor, die Nähe und Abwechslung gehen verloren. Das zeigt: Die vielseitigen technischen Möglichkeiten sind noch nicht bekannt. Denn der Austausch mit Dozenten und anderen Lernenden ist auch bei digitalen Sprachtrainings möglich.

Live-Tutoring und persönliches Coaching

Ein Szenario: „In vier Wochen schon geht es für mich auf Geschäftsreise nach Kanada. Tagsüber sitze ich am Verhandlungstisch, abends gehe ich mit den Kunden noch ein Bier trinken. Das bedeutet, ich muss verhandlungssicheres Englisch beherrschen, den Akzent verstehen, aber auch Small Talk können. Und dazu muss ich die Sprache noch schnellstmöglich lernen.“ So könnte der Gedankengang eines Mitarbeiters aussehen. Für ihn bleibt keine Zeit, die individuell benötigten Fähigkeiten im wöchentlichen Präsenztraining – mitunter in einer großen Gruppe mit unterschiedlichen Lernniveaus und Lernzielen – aufzubauen.

Dieser Mitarbeiter benötigt ein individuelles Einzeltraining. Am besten in einem Telefoncoaching oder Live-Tutoring via Videokonferenz mit einem Muttersprachler, der ihn bis zu seiner Abreise begleitet. Dabei vereinbaren Tutor und Mitarbeiter einen Termin und schalten sich per Video zu. Dieser direkte Kontakt ermöglicht die freie Konversation – unterstützt von Mimik und Gestik des Gegenübers. Der große Vorteil: Es besteht keine örtliche Präsenzpflicht. Der Trainer kann ein Native Speaker mit Wohnsitz in London oder gar Toronto sein und von dort aus seinen Sprachschüler flexibel unterrichten.

Gleichzeitig steht das Sprachtraining angesichts einer flexiblen Zeiteinteilung auch dem Arbeitsalltag des Mitarbeiters nicht im Weg. Tage und Uhrzeiten können flexibel gestaltet werden – je nach Bedürfnis und Lernziel. Auch zeitlich begrenzte, intensive Einheiten sind kein Problem. Hat der Erwerb der sprachlichen Fähigkeiten vor Antritt der Geschäftsreise Priorität, können tägliche mehrstündige Sessions vereinbart werden. Sprachliche Skills können in persönlichen Coaching-Gesprächen innerhalb kürzester Zeit gefestigt und ausgebaut werden.

Lernen in der Klasse

Aufbauend auf dem Einzel-Coaching oder in Kombination mit begleitenden Online-Kursen ist auch ein Tutoring im Gruppenverband eine gute Lösung für Konversationssicherheit. In virtuellen Klassenzimmern mit mehreren Kollegen können situative Gespräche entstehen oder es kann an konkreten Themen gearbeitet werden. Inspiration und Austausch sind hier unbedingt erwünscht.

Dabei gestaltet sich der Besuch des digitalen Klassenzimmers ganz einfach. Nach der Registrierung wird eine dem Sprachniveau entsprechende und inhaltlich passende Lektion ausgewählt, die gewünschte Zeit festgelegt und ein Platz reserviert. In einer Unterrichtseinheit sitzen bis zu vier Schüler, die mitunter auch aus demselben Unternehmen stammen können, aber an verschiedenen Standorten oder im Homeoffice arbeiten.

Vom Start-Bildschirm kann der Mitarbeiter den Unterricht mit einem Klick beginnen und schon befindet er sich in einem virtuellen Raum mit Tutor und anderen Sprachlernern. Das gewünschte Thema wird hier mit einer intensiven Unterrichtseinheit bestehend aus Fragen des Lehrers und Antworten der Schüler spielerisch vertieft. Anders als in herkömmlichen Sprachkursen, in denen der Tutor die Inhalte meist eigenständig festlegt, ist der Sprachtrainer im Rahmen des digitalen Sprachlernprogramms an inhaltliche Vorgaben gebunden. Ein konstantes Lernen ist somit – auch bei Wechsel des Dozenten – immer gewährleistet.

Fazit

Der zwischenmenschliche Kontakt ist auch im digitalen Spracherwerb eine entscheidende Komponente für den Erfolg und wird – in Zeiten intensiver Vernetzung auf digitalen Kanälen – immer wichtiger. Weltweit können die Lernenden sich in Sprachlernprogrammen bestimmter Anbieter untereinander austauschen oder spielerisch in die Sprache eintauchen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Sprache nicht nur auf die Arbeitswelt begrenzt, sondern Spaß vermittelt und motiviert, auch zuhause sprachliche Skills weiterzuentwickeln.

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