PersonaleinstellungChancen für Mütter verschlechtern sich
Deutschland: Trend noch deutlicher
Die Studie zeigt, dass im Vergleich zu den Beschäftigungserwartungen insgesamt – weltweit planen 45 Prozent der Unternehmen Neueinstellungen für das Jahr 2011 – erheblich weniger Mütter eingestellt werden sollen. In Deutschland ist dieser Trend noch deutlicher erkennbar: Zwar beabsichtigen 49 Prozent der Unternehmen, ihre Belegschaft aufzustocken, doch nur 33 Prozent planen, mehr Mütter einzustellen. Im Vorjahr waren es noch 48 Prozent.
Weniger engagiert und flexibel
Ein Teil der Arbeitgeber hat noch immer Bedenken bei der Einstellung von Müttern. So befürchten 37 Prozent, dass berufstätige Mütter möglicherweise weniger engagiert und nicht so flexibel sind wie andere Mitarbeiter. Ein Drittel der Befragten sorgt sich, dass sie kurze Zeit nach der Einarbeitung das Unternehmen wieder verlassen könnten, um ein weiteres Kind zu bekommen. 24 Prozent befürchten, dass die Fähigkeiten von zurückkehrenden Müttern nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprechen könnten. In Deutschland sorgten sich die Arbeitgeber am meisten wegen der möglicherweise eingeschränkten Flexibilität (33 Prozent) der berufstätigen Mütter und weniger wegen deren Fähigkeiten, die eventuell nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprechen (17 Prozent).
Wertvoller Teil der Belegschaft
Es zeichnet sich jedoch auch ein positiver Trend ab. Ein Großteil der Unternehmen scheint von den Vorteilen einer aus dem Mutterschutz an den Arbeitsplatz zurückkehrenden Mitarbeiterin überzeugt zu sein. So geben 72 Prozent an, dass Frauen, die nach ihrer Mutterschaft als Teilzeitkraft ins Unternehmen zurückkehren, einen wertvollen Teil der gesamten Belegschaft darstellen. Zudem ist über die Hälfte der Unternehmen (56 Prozent) überzeugt, dass berufstätige Mütter über Erfahrung und Fähigkeiten verfügen, die nur schwer auf dem Arbeitsmarkt zu finden sind. 57 Prozent schätzen Mitarbeiterinnen, die nach einer Schwangerschaft ins Berufsleben zurückkehren, da sie keine hohen Gehaltsansprüche stellen. In Deutschland war das Argument der geringeren Gehaltsforderungen im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt von deutlich weniger Bedeutung (40 Prozent).
Michael Barth, Deutschland-Geschäftsführer von Regus, sagt:
„Es ist nicht überraschend, dass Vorurteile und entsprechend voreingenommene Verhaltensweisen mit dem Sparkurs der Wirtschaft Auftrieb erhalten haben. Glücklicherweise werden flexible Arbeitsbedingungen zunehmend zur Norm, und erfolgreiche Unternehmen erkennen, dass sie ein familienfreundlicheres und gleichzeitig produktiveres Arbeitsumfeld schaffen können, wenn sie ihren Mitarbeitern ermöglichen, zu flexibleren Zeiten oder in unmittelbarer Nähe des Wohnortes zu arbeiten.
Wenn Unternehmen erkennen würden, dass die Anforderungen berufstätiger Mütter an ihren Arbeitsplatz nicht außergewöhnlich sind und sich die Arbeitsbedingungen sogar auf die gesamte Belegschaft anwenden lassen, könnten sie ihre Produktivität steigern, Betriebskosten senken und die Mitarbeitermotivation fördern, so Barth weiter.
Zur Studie
Für die Studie wurden über 10.000 leitende Angestellte in 78 Ländern befragt.
Quelle: Regus