PersonalentwicklungInterne Angebote aktiv vermarkten

Firmeninterne Weiterbildner und Personalentwickler sollten sich am Kampf um die Verteilung der Ressourcen beteiligen und ihre Leistungen aktiv vermarkten.

Jeder Euro, der zum Beispiel für neue Maschinen ausgegeben wird, kann nicht ins Personal investiert werden. Wichtig für interne Personalentwickler ist es deshalb, auf ihr Angebot aufmerksam zu machen und Führungskräften Argumente an die Hand zu geben, Mittel für interne Weiterbildung zur Verfügung zu stellen. Folgende Tipps können dafür hilfreich sein:

Unternehmerisch denken

Unternehmer und Top-Manager entscheiden sich leichter für den Kauf einer Maschine als für Investitionen im Personalbereich. Denn hier wissen sie, was sie für ihr Geld bekommen. Führen Sie deshalb als firmeninterner Weiterbildner und Personalentwickler Ihren Chefs beziehungsweise firmeninternen Kunden außer dem Nutzen Ihrer Arbeit auch deren Rentabilität anhand von Zahlen möglichst plastisch vor Augen.

Selbstbewusstsein zeigen

Scheuen Sie sich nicht und stützen Sie sich beim Dokumentieren des Nutzens geplanter Maßnahmen auf nicht beweisbare Annahmen. Beispiel: „Wenn wir das Entwicklungsprogramm für Schichtleiter durchführen, dann verfügen diese anschließend über dasselbe Methodenrepertoire und sprechen eine gemeinsame Sprache. Dadurch steigt die Effizienz in der Produktion voraussichtlich um drei Prozent. Und unsere Stückkosten sinken um zwei Prozent. Hierdurch erhöht sich unsere Rendite um x Prozent.“ Auch Investitionsentscheidungen für Maschinen und Anlagen beruhen auf Annahmen – zum Beispiel darüber, wie sich der Markt entwickelt.

Kosten-Nutzen-Rechnungen erstellen

Quantifizieren Sie den Nutzen Ihrer Arbeit in Geldbeträgen, denn die Unternehmensleiter steuern die Organisation weitgehend über Zahlen. Liefern Sie Ihnen also die Zahlen, die sie für ihre Entscheidungen gerne haben.

Erfolge dokumentieren

Erstellen Sie eine Leistungsbilanz über Ihre Arbeit und deren Ergebnisse. Beispiel: „Dank unseres Management-Entwicklungsprogramms können wir heute 80 statt 30 Prozent der vakanten Positionen auf den oberen zwei Führungskräfteebenen mit internen Kandidaten besetzen. Das erspart uns pro Jahr Rekrutierungs- und Einarbeitungskosten in Höhe von x Euro.“ Oder: „Dank unseres Gesundheitsförderprogramms sanken die krankheitsbedingten Fehltage um 13 Prozent. Dadurch sanken unsere Personalkosten um y Euro.“

Personalvermögen bilanzieren

Errechnen Sie regelmäßig, wie sich das Personalvermögen und somit der Wert Ihres Unternehmens durch Ihre Arbeit erhöht hat. Das Personalvermögen lässt sich ebenso berechnen und bilanzieren wie zum Beispiel der ideelle Wert einer Marke.

Unternehmerische Sprache sprechen

Verwenden Sie im Kontakt mit Ihren Vorgesetzten keine Personaler-Phrasen, da diese oft Betriebswirte und Juristen sind. Für Sie sollte es selbstverständlich sein, dass sich die Arbeit Ihres Bereichs an den Unternehmenszielen orientiert. Betonen Sie solche Selbstverständlichkeiten also nicht immer wieder, sondern beweisen Sie es durch ein entsprechendes Handeln.

Strategische Allianzen schmieden

Schmieden Sie in Ihrem Unternehmen strategische Allianzen, zum Beispiel durch die Installation von Foren, wo Sie sich regelmäßig mit den Entscheidungsträgern aus der Linie über deren aktuelle Herausforderungen austauschen. Binden Sie diese auch emotional an sich, indem Sie sie zum Beispiel als Referenten in Qualifizierungsmaßnahmen integrieren.

Sich als Dienstleister erweisen

Verbarrikadieren Sie sich nicht in Ihrem Büro und warten Sie darauf, dass Ihre firmeninternen Kunden Sie kontaktieren. Bearbeiten Sie Ihren firmeninternen Markt aktiv, indem Sie zum Beispiel regelmäßig auf die Bereichsleiter zugehen und sie fragen, wo ihnen der Schuh drückt, welche Ziele Sie im nächsten Jahr erreichen möchten und wie Sie sie beim Erreichen ihrer Ziele unterstützen können.

Marketingstrategie entwickeln

Formulieren Sie eine Marketingstrategie für Ihren Bereich. Differenzieren Sie hierbei zwischen folgenden Maßnahmen:

  • Maßnahmen, mit denen die Mitarbeiter etwa für bestimmte Veränderungen gewonnen werden sollen.
  • Maßnahmen, mit denen Sie die Leiter der Unternehmensbereiche als Partner gewinnen möchten.
  • Maßnahmen, mit denen Sie die Unternehmensführung als Förderer beziehungsweise Unterstützer gewinnen möchten.

Rückgrat zeigen

Kämpfen Sie für Ihren Bereich und bedenken Sie: Indem Sie sich als knallharter „Costcutter“ im Personal- und Bildungsbereich profilieren, können Sie zwar leicht die Gunst der Unternehmensführer und Kapitalgeber gewinnen. Ob Sie hiermit aber Ihrem Bereich und der Personalarbeit mittel- und langfristig einen guten Dienst erweisen, ist fraglich. Als Personaler sollten Sie mehr Pfeile als ein „Costcutting“ im Köcher haben.

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