SchulungsdefizitIneffiziente Arbeit am Computer ist teuer
Jeder kann mit dem Computer umgehen? Ja, aber wie. Immerhin mehr als drei Viertel aller befragten Mitarbeiter (78 Prozent) arbeiten aufgrund ungenügender Kenntnisse in Standard-Programmen wie Word, Excel und Powerpoint höchst ineffizient und mit sehr hohem Zeitaufwand. Das ergab eine Umfrage des Schulungsunternehmens TIP Training Improves Performance unter mehr als 300 Angestellten verschiedenster Branchen.
Die Zahl der Betroffenen ist groß: 79 Prozent der Befragten arbeiten länger als drei Stunden am Tag mit Microsoft-Office-Anwendungen. Davon verbringen sie durchschnittlich eine knappe Viertelstunde (14 Minuten) pro Tag mit der Suche nach verschiedensten Microsoft-Office-Funktionen. Rechnet man dieses Ergebnis hoch, ist der durchschnittliche Benutzer eines Bildschirmarbeitsplatzes fast sieben Arbeitstage im Jahr mit Problemlösungen zu Excel und Co. beschäftigt. Nicole Szálasi von TIP Training Improves Performance schätzt:
„Geht man von durchschnittlichen Personalkosten pro Stunde von über 22 Euro aus, summiert sich die Suche am Computer auf knapp sechs Euro pro einzelnem Mitarbeiter und Tag. Im Jahr sind das dann pro Mitarbeiter mehr als 1.400 Euro an nutzlos ausgegebenen Personalkosten.“
Verschwendung von Arbeitszeit durch vermeintlich kreative Lösungen
Skurriles Vorgehen ist am Computer trotz Hightech nach wie vor an der Tagesordnung. Die Beispiele falschen Arbeitens mit den Programmen sind zahlreich. Ob nummerierte Absätze, Inhaltsverzeichnisse und Serienbriefe in Word oder Wiederholungszeilen in endlosen Excel-Tabellen – die Anwender tippen händisch, anstatt die richtigen Funktionen zu verwenden. Und müssen sie mitten im Dokument etwas ändern, überarbeiten sie überflüssigerweise gleich noch einmal die komplette Nummerierung im gesamten Dokument. Selbstverständlich manuell, eben fast wie zu Zeiten der guten alten Schreibmaschine. Diejenigen, die vorhandene Funktionen zur automatischen Erstellung von Inhaltsverzeichnissen, Nummerierungen und Serienbriefen nutzen, sind in der Minderheit.
„Man muss nicht alles wissen, solange man weiß, wo es steht.“ Das ist eines der beliebtesten Argumente, um den notwendigen Wissenstransfer für neue Softwarelösungen an den Microsoft-Hilfe-Index zu delegieren. Funktioniert auch gut, wenn der Anwender des einschlägigen Hilfe-Index-Vokabulars mächtig ist. Allerdings muss dann auch der Begriff „Desktopbenachrichtigungseinstellungen“ zum Grundwortschatz gehören. Denn, um etwas zu finden, muss man wissen, wonach man sucht. Und das weiß man eben in der Praxis oft nicht.
Mehr Informationen unter: www.ti-performance.de
[jf; Quelle: TIP; Bild: Fotolia.com]