Schutz vor Tracking im Unternehmen

Geschäftsreisen buchen oder potenzielle Kunden recherchieren – wenn Mitarbeiter im Internet surfen, werden Datensammler aktiv.

Haben Sie sich auch schon gewundert, warum Ihnen beim Surfen im Internet plötzlich auf allen möglichen Seiten Flüge angeboten werden – wo Sie doch tatsächlich gerade dabei sind, den Flug für eine Kundenkonferenz zu buchen? Verantwortlich für diese personalisierte Werbeansprache sind so genannte Tracking-Cookies, auf Deutsch Verfolgungs-Cookies. Diese Textdateien dienen dazu, die Bedürfnisse und Interessen der Besucher einer bestimmten Seite zu erfassen und detaillierte Profile zu erstellen. Einige Datensammler geben diese wertvollen Erkenntnisse anschließend an Dritte weiter, die ihrerseits Profit aus den Informationen zum Surfverhalten schlagen.

Gewisse Formen des Trackings ermöglichen es, gezielte Werbung einzublenden, egal welche Seiten der Nutzer gerade besucht. So kommt es, dass Werbebanner oder Produkteinblendungen auf ein und derselben Webseite je nach Anwender variieren. Auch wenn vielen Nutzern der Einsatz solcher Trackingdienste im Hintergrund gar nicht bewusst ist, werden die Methoden, die es schaffen, ein möglichst scharfes Profil der Internetnutzer zu erstellen, immer ausgefeilter. Es gibt drei prominente Vertreter von Datensammlern im Hintergrund:

Web Analytics

Das sind Services, die Informationen zum Besucherverhalten einer Seite sammeln und auswerten mit dem Ziel, das Web-Angebot zu optimieren. Typische Beispiele sind Google Analytics, Omniture oder Yahoo Analytics. Solche Analyse-Tools untersuchen typischerweise, woher die Besucher kommen oder wie oft und wie lange sie auf welchen Unterseiten verweilen.

Social Buttons

Hierbei handelt es sich um Elemente, die Daten über die Online-Aktivitäten eines Anwenders sammeln, während dieser auf der Social-Media-Seite eingeloggt ist. Ziel ist, das Erlebnis „soziales Netzwerk” zu verbessern. Beispiele für Social Buttons sind Facebook Social Plugins, Twitter Button oder Google+1.

Ad Networks

Das wiederum sind Services, die Daten zu den Online-Aktivitäten eines Anwenders auf sämtlichen Seiten sammeln. Ziel: dem Verbraucher personalisierte anstatt inhaltsbasierte Anzeigen zu präsentieren. Einige Ad Networks werden anhand ihrer Art, wie sie Daten sammeln, speichern und weitergeben, vom System erkannt.

Wie Unternehmen sich schützen können

Für das Sammeln der gewünschten Daten mit Hilfe von Cookies kommen folglich unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Die Mehrzahl speichert Echtzeit-Informationen zu den aufgerufenen Inhalten einer Seite, um während des aktuellen Besuchs das Nutzerverhalten zu analysieren und mittelfristig das Surferlebnis für den Nutzer auf der Seite zu verbessern. Dagegen ist an sich nichts einzuwenden. Einige Webseiten setzen hingegen Services von Drittanbietern ein, um Daten über die Interessen des Anwenders zu sammeln und diese zu speichern. Klickt der Nutzer auf eine andere Seite oder startet eine neue Internet-Session, bestimmen die gesammelten Daten den Inhalt der dargestellten Anzeigen.

Erscheinen also beim Surfen Anzeigen, die in keinem Zusammenhang mit dem Kontext der gerade besuchten Seite stehen, sind die gesammelten Daten aus den letzten Besuchen sehr wahrscheinlich gespeichert oder weitergegeben worden. Art und Anzahl der festgehaltenen Informationen können sehr unterschiedlich sein. Die Bandbreite reicht von so genannten Basic Logs, die lediglich die besuchten Seiten abspeichern, bis zum Tracking sämtlicher Informationen, die der Anwender in ein Formular auf der Webseite eingibt. Schützt sich dieser nicht dagegen, erleichtert er das Anlegen und den potenziellen Missbrauch von umfangreichen Profilen zu seinem Unternehmen.

Unternehmen sind den Datensammlern jedoch nicht schutzlos ausgeliefert. Spezielle Browser und Antiviren-Programme können den unerwünschten Datenfluss im Hintergrund einschränken. Einige Browser bieten die Option, jeder besuchten Webseite einen so genannten DNT-Header (Abkürzung für „do not track“) zu übermitteln. Damit können Unternehmen ankündigen, kein Tracking zu wünschen. Dazu muss der IT-Administrator jedoch die Funktion bei den Sicherheitseinstellungen aktivieren, denn die Standardeinstellung sieht diese Übermittlung nicht vor.

Eine bessere Kontrolle ermöglichen einige Antiviren-Programme. Sie bieten Funktionen an, die Tracking-Tools auf den jeweiligen Seiten identifizieren. Ein Symbol im Browser zeigt beispielsweise standardmäßig an, ob die Seite oder die Anzeigenpartner im Hintergrund Daten zu den Online-Aktivitäten sammeln. Unternehmen können diese Aktivitäten generell blocken oder sie je nach Seite ein- und ausschalten.

Während einige Unternehmen möglichst überhaupt keine Daten preisgeben möchten, erkennen andere durchaus einen Nutzen in personalisierten Werbebotschaften. Umso wichtiger ist es, die Kontrolle zu behalten und selbst zu entscheiden, in welchem Umfang, wie und wann Online-Verhalten festgehalten werden darf.

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