SEOWie Firmenwebseiten bei Google besser gefunden werden

Unternehmen wollen mit ihrer Firmenwebseite im Internet gefunden werden. Das setzt voraus, dass die Webseite für Google und Co. optimiert wird. Die folgenden Maßnahmen sind besonders wichtig für Firmenwebseiten.

Für Firmenwebseiten, die bei Google gut gefunden werden sollen, gibt es über 200 Rankingfaktoren für die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Nicht alle Faktoren kommen für alle Unternehmen in Frage. Je nach Zielgruppe, Intention der Webseite und Umfang der Inhalte (Content) ergeben sich immer wieder neue Herausforderungen. Wie sieht es bei bestehenden Firmenwebseiten oder neuen Seiten aus? Welche SEO-Faktoren beeinflussen das Ranking in besonderem Maß und sollten zur Steigerung des organischen Traffics herangezogen und priorisiert werden?

Die folgenden Maßnahmen richten sich an Unternehmen und ihren Internet-Auftritt – nicht an Betreiber von Webshops oder E-Commerce-Plattformen.

Metadaten optimieren

Zu den Metadaten gehören unter anderem die Titles und die Descriptions. Der Title gehört zu den direkten Rankingfaktoren und hier sollte die Optimierung nicht halbherzig angegangen werden. Wichtige Begriffe, Keyword-Kombinationen und Phrasen in Form von Fragen sollten berücksichtigt werden. Die Meta Description selbst beeinflusst das Ranking nicht direkt, sondern das Klickverhalten der User. Es ist vergleichbar mit einer Markenbotschaft. Kommt sie nicht gut an oder läuft man an ihr achtlos vorbei, verliert man Traffic. Titles und Descriptions sollten einzigartig sein und jede einzelne Seite individuell beschreiben. Das wird nicht nur bei neuen Seiten, sondern auch bei bestehenden Seiten oft falsch gemacht.

Bei Webseiten mit tausenden Einzelseiten können Sie die Daten nachträglich natürlich nicht manuell editieren. Da ist im Zusammenspiel mit der IT eine automatische Befüllung mithilfe einer If-Regel, die bestimmte Begriffe auf der Seite automatisch aufnimmt, von Relevanz.

Einheitliche URL-Struktur festlegen

Egal, ob holistische Inhalte, Pillar Pages oder nur kleine Angebotsseiten erstellt werden, eine einheitliche URL-Struktur ist wichtig für die Auffindbarkeit der Seiten und für ein optimales Crawlverhalten. Zu einer optimalen URL-Struktur gehören sprechende URLs mit klaren Wörtern, der Verzicht auf Sonderzeichen und Großbuchstaben, die Vermeidung von Füllwörtern und die Vermeidung unnötiger Verzeichnisse. Auch gern vernachlässigt: URLs sollten unter einer eindeutigen URL auffindbar sein und nicht unter mehreren Variationen (z.B. http & https, www. & ohne www.).

Webseitenarchitektur optimieren

Auch die Informationsarchitektur ist zu berücksichtigen. Sie ist nicht das Gleiche wie die URL-Struktur, sondern legt ihren Fokus auf die Klicktiefe. Wichtig ist zu klären: Können die Seiten mit einer flachen Webseitenstruktur (möglichst wenige Klicks von der Startseite entfernt) aufgebaut werden oder ist die Webseite so komplex aufgebaut, dass einige Seiten nur über mehrere Klickpfade erreicht werden? So oder so sollte sichergestellt sein, dass wichtige Seiten intern öfters verlinkt werden.

Bei Webseiten mit einem großen Umfang und vielen Einzelseiten, die aufgrund der URL-Struktur oder der Architektur neu angepasst werden müssten, ist eine Technikabteilung für eine schnelle und effiziente Optimierung von großem Vorteil. Wird die Seite neu erstellt und kann der SEO Manager oder die Redaktion die URL-Strukturen beeinflussen, ist vorab ein Plan zur Webseitenstruktur wichtig.

Interne Linkstruktur optimieren

Relevante Seiten sollten intern stärker verlinkt werden. Nach dem Modell des Link Juice, der die Wertigkeit eines Links und somit seine Linkpower bezeichnet, ist eine hohe Anzahl an eingehenden internen Links ein gutes Signal für Google. Die Seiten werden beim Crawlen stärker berücksichtigt. Interne Links lassen sich auf verschiedene Weise herstellen. Typisch sind Links über Menüverzeichnisse und über Breadcrumbs. Auch automatisch erstellte Quicklinks im Text oder an den Seiten als Auflistung sind vorteilhaft. Starkes Gewicht haben auch interne Links aus dem Fließtext heraus. Ein gutes Beispiel ist Wikipedia! Wikipedia verlinkt in seinen Texten auf mehrere themenrelevanten Begriffe und stellt ein Musterbeispiel an optimaler Verlinkungsstruktur dar.

Die interne Linkstruktur kann bei kleinen Seiten manuell angepasst werden. Wenn Sie eine Webseite für Ihr Unternehmen mit einer überschaubaren Anzahl an Seiten erstellen, können durch entsprechende Analysen die besten Seiten in den Fokus gerückt werden und von anderen Seiten zusätzlich intern verlinkt werden. Bei Seiten mit größerer Komplexität und einer viel höheren Anzahl an Seiten ist ein Plan zur internen Verlinkung zu erstellen.

Duplicate Content vermeiden

Einer der häufigsten Fehler, der im Bereich SEO gemacht wird, ist doppelter Content. Das ist sowohl bei kleinen Webseiten als auch bei großen Seiten keine Seltenheit. Oft entstehen doppelte Seiten dadurch, dass sich Seitenstrukturen ständig ändern, unterschiedliche Personen zum selben Thema schreiben, immer wieder neue Seiten erstellt werden und durch IT-Anpassungen Seiten dupliziert werden.

Das Identifizieren von Duplicate Content liegt in der Hand des SEO Managers. Anpassungen, Korrekturen und Verbesserungen im System sind aber ohne IT-Unterstützung kaum möglich, wenn die Webseite von vielen indexierten Einzelseiten geprägt ist.

Heading-Struktur hierarchisch aufbauen

Die Überschriftenstruktur wird oft vergessen oder unterschätzt, ist aber von enormer Bedeutung. In einer sauberen hierarchischen Überschriftenstruktur geht man von einer H1-Überschrift und den nachfolgenden Zwischenüberschriften in H2 aus. Wenn noch mehrere Abschnitte unter dem Bereich mit der H2-Überschrift fallen, sind noch weitere untergeordnete Überschriften in H3 möglich.

Wenn Sie umfangreiche Seiten aufbauen, sollte eine klare Struktur mit kurzen Abschnitten in einfacher Sprache aufgebaut werden. Das ist nicht nur für den Leser beim Lesen vorteilhaft, sondern auch für die Suchmaschine. Google und auch Bing analysieren bestimmte Teilabschnitte im Text und ziehen sie bei hochwertiger Qualität in die Rich Snippets in den organischen Suchergebnisseiten. Aber auch bei den Suchergebnissen sieht man immer wieder die Sprungmarken zu den einzelnen Bereichen einer Einzelseite. Gliedern Sie die Inhalte so, dass sie wie ein Inhaltsverzeichnis logisch aufgebaut sind.

Unternehmensseiten haben in der Regel eine einheitliche Struktur, die durch das System vorgegeben ist. Sind diese Strukturen fehlerhaft, muss der Webdesigner oder die IT-Abteilung die Optimierungen vornehmen.

Local SEO für lokale Geschäfte

Hat das Geschäft eine Besuchsadresse mit Öffnungszeiten, ist Local SEO ein Muss. Mit Local-SEO-Maßnahmen sind innerhalb kürzester Zeit Ihre Standorte für Besucher, zum Beispiel eines Ladens, einer Praxis oder einer Gaststätte, in den organischen Suchergebnissen zu sehen. Darunter fallen Maßnahmen wie die Pflege eines Google My Business Profils mit guter Beschreibung, kompletter Adresse und mit komplett befüllten Daten sowie die Verknüpfung zu anderen Verweisen im Internet wie die sozialen Netzwerke.

Zu Local SEO gehört auch die Eintragung in die einschlägigen Branchenbücher. Es gibt mehrere große Portale, in denen man sich kostenlos eintragen kann. Die Optimierung mit strukturierten Daten auf der Webseite selbst kann ebenfalls einen Vorteil verschaffen. Sind Neuigkeiten auf der Seite oder Events, dann können sie auf Google My Business oder mithilfe von Markups erkennbar gemacht werden.

Local SEO kann vom Suchmaschinenoptimierer eigenständig vorangetrieben werden. Hier muss aber beachtet werden, dass Bilder, Beiträge, Kontaktmailadressen zur Verfügung stehen und freigegeben sind. Local SEO ist besonders bei neuen Geschäften und neuen Internetpräsenzen, die lokal vertreten sind und auf Kundschaft angewiesen sind, eine wirkungsvolle Methode.

Ladezeit der Webseite minimieren

Eine der größten technischen Herausforderungen im Bereich der technischen SEO-Optimierung ist die Verbesserung der Ladezeit. Das ist ein komplexer Themenbereich, der sowohl Kenntnisse der Suchmaschinenoptimierung als auch IT-Kenntnisse voraussetzt. Page Speed Optimierung ist ein kontinuierlicher Optimierungsprozess. Serverseitige Optimierungen sind hier vor allem IT-Angelegenheit. Zwar können einige Bereiche der Serveroptimierung vom SEO Manager auch mithilfe von .htaccess- Dateien wie die gzip-Komprimierung aktiviert werden. Jedoch sind serverseitige Optimierung von der Art des Servers abhängig.

Clientseitige Optimierung erfordern ein Grundverständnis für die Funktionsweise von Browser-Caching oder Quellcode-Optimierung wie die Zusammenlegung von CSS- oder JavaScript-Dateien. Bilder auf der Webseite können auf verschiedene Weise optimiert werden: Mit WordPress können Plugins zur Bildkomprimierung, beim Auslagern von Bildern im Content Delivery Networking oder bei Lazy Loading hilfreich sein. All diese Aspekte sind ein Teil der Page Speed Optimierung; bevor man sich an dieses große Thema heranwagt, sollte eine Bestandsanalyse der Webseiten gemacht werden.

Keywords analysieren für die Content-Planung

In der heutigen Zeit ist die Analyse einzelner Begriffe oder die Fixierung auf 2-Wort oder 3-Wort Kombinationen nicht immer zeitgemäß, da Google aufgrund der laufenden Änderungen seines Algorithmus Zusammenhänge von Wörtern, Synonyme und ihre Relationen zueinander besser versteht. Das betrifft auch die Formulierung von W-Fragen, längere Suchphrasen oder Befehlsaktionen wie „Spiel das Lied x ab“ im Bereich Voice Search.

Man optimiert die jeweiligen Seiten also nicht für eine spezielle Auswahl an Wörtern (Keywords), sondern für eine Vielzahl an Kombinationen und Phrasen. Da aber viele SEO Tools die Menge an Kombinationen nicht alle berücksichtigen können, beschränkt man sich auf den traditionellen Weg, um die Optimierungsarbeit besser messbar zu machen. Deshalb ist die Keywordanalyse am Anfang von hoher Bedeutung.

In der Keywordanalyse betrachtet man verschiedene Metriken wie Suchvolumen, Rankings, Klickrate oder Wettbewerb der Keywords. Außerdem betrachtet man Suchbegriffe, bei denen man im Gegensatz zum direkten Konkurrenten nicht gut positioniert ist. Bei der Analyse ist es empfehlenswert, Kategorien oder übergeordnete Verzeichnisse sowie die Zuordnung zu den URLs aufzulisten. Diese Analyse beeinflusst noch nicht das Ranking, ist aber Grundlage für einen groben Fahrplan, welche Begriffe in den Vordergrund rücken. Die Keywordanalyse ist in der Regel eine Aufgabe der verantwortlichen SEO Manager. Doch auch Feedback und Meinungen der Content Manager und Geschäftsführung sind sehr wichtig.

Backlinks aufbauen

Linkaufbau und Backlinks gehören der großen Teildisziplin der SEO Offpage Optimierung an. Wenn eine Webseite Links von mehreren Domains erhält, die ihrerseits von hoher Qualität sind, dann werden die Rankings für Keywords und Kombinationen von Suchbegriffen in den organischen Ergebnissen positiv beeinflusst. Ein guter Backlink kommt von Webseiten mit hoher Themenrelevanz, weist viele organische Rankings auf, hat bei der Betrachtung hohe Power und Trust Werte und weist deshalb ein hohes Maß an Besucherzahlen auf. Unseriöse Methoden wie Linkkauf, Linktausch oder automatisierte Bots, die Links auf Seiten generieren, verstoßen gegen die Google-Richtlinien. Seiten können dafür abgestraft werden oder die Links werden komplett ignoriert und für die Kosten trägt der SEO Manager die Verantwortung.

Content Audit planen

Mit einem Content Audit wird eine Bereinigung von Webseiten bezeichnet, bei der Seiten ohne Mehrwert und starke Ausprägung in der Performance, also mit hoher Absprungrate, wenigen Klicks, geringer Aktualität, entfernt werden. Das hat den Vorteil, dass der Google Crawler sich auf die Inhalte konzentriert, die für die User von Relevanz sind. Eine Qualitätsanalyse gibt auch Auskunft, was nicht läuft und worauf der Fokus bei künftigen Texterstellungen gelegt werden sollte.

Trends im Auge behalten

Was heute gang und gäbe in der Suchmaschinenoptimierung ist, kann morgen zum alten Eisen gehören. Die grundlegenden Maßnahmen und Aufgaben der Suchmaschinenoptimierung bleiben im Kern aber immer gleich. Google mag technisch einwandfreie Seiten mit nutzerfreundlichen, themenrelevanten Inhalten und Verweise von anderen Webseiten sind vorteilhaft für das Ranking. Es wird durch Updates und Änderungen in den SERP-Anzeigen immer wieder neue Features geben, die in den Fokus rücken. Dementsprechend ist es wichtig, dass Sie sich stetig weiterbilden und die SEO-Szene im Blick behalten.

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