SouveränitätWie Redner ihre Zuhörer im Dialog begeistern

Das Geheimnis einer optimalen Präsentation oder Rede: Die Zuhörer in einen Dialog einbinden und sie mit wertvoller Kommunikation begeistern.

Die Lehre von Rhetorik, Körpersprache und Outfit macht eines deutlich: Wir wirken immer, es kommt nur darauf an, wie. Deshalb lernen wir zu reden, mit der Wahl unserer Worte und der Art, wie wir diese vortragen, andere Menschen zu begeistern. Wir feilen an Präsentationen bis ins kleinste Detail und setzen damit unsere Prioritäten falsch: Auf der einen Seite perfektionistisch, vergessen wir auf der anderen die Basis, legen viel zu wenig Augenmerk auf das Fundament, die Interaktion. Anstelle eines Dialogs findet nur ein Monolog statt. Doch Kommunikation ist mehr! Ob Vortrag, Moderation oder einfaches Gespräch – ein Dialog ist es erst dann, wenn Interessen und Werte erkannt und Visionen geteilt werden.

Ein souveräner Dialog entsteht ohne Druck und Zwang

Wer im Dialog mit Anderen ehrliches Interesse zeigt, erlebt, dass sich Andere auch für ihn interessieren. Wir alle kennen aber auch Mitmenschen, die nur vordergründig mit anderen sprechen, dabei jedoch immer nur sich selbst und ihre Interessen in den Mittelpunkt stellen. Ein souveräner Dialog entwickelt sich am besten ohne Druck und Zwang, nie aber ohne Konzept und Plan. Kein Redner, und sei er noch so geübt, würde wohl gänzlich ohne Vorbereitung und Manuskript auf die Bühne gehen. Keine Führungskraft geht ohne Plan in die Mitarbeiterrunde und kein Verkäufer ohne Ziel zum Kunden. Eine gelungene Mischung aus Technik und Haltung macht den Meister im Dialog aus.

Monotonie ist out. Oder gibt es etwas Langweiligeres als Redner, die in immer gleicher Stimmlage unendlich viele Punkte herunterspulen? Menschen lassen sich nicht gerne berieseln, zumindest nicht im Geschäftsleben. Dort gilt es, Ideen möglichst spannend zu verpacken und wie ein Geschenk zu präsentieren. Wer es im Dialog schafft, Erlebnisse zu bieten und Zuhörer zu Beteiligten oder sogar zu Betroffenen zu machen, beherrscht die Materie.

Mut wird belohnt. Gelingt es einem Redner, sein Publikum einzubeziehen, ist der Schritt vom Monolog zum Dialog gelungen. Und dies kann auch bei einem Auditorium von mehreren Hundert Zuhörern funktionieren. Aufgaben stellen, Feedback fordern, Erfahrungsberichte einholen – wer zunächst Blickkontakt herstellt, kann im kleinen wie im großen Kreis Menschen auch direkt ansprechen und ganz gezielt Fragen stellen. Apropos Fragen: Diese sind auch von der Seite der Zuhörer immer eine Chance. Ohne eine Präsentation oder einen Vortrag zerpflücken zu lassen, können an Ort und Stelle Unklarheiten beseitigt werden, Missverständnisse geklärt und Botschaften unterstrichen werden.

Originalität und Authentizität zeichnen einen guten Redner aus

Abwechslung in Stimme, Tonlage, Gestik und Mimik hat noch nie geschadet. Vor allem Pausen lassen sich wirkungsvoll einsetzen, um das Ganze lebendig zu gestalten. Diese geben dem Publikum die Chance, dem Geschehen zu folgen, aber auch dem Redner die Möglichkeit, selbst nachzudenken. Das Empfinden ist hier auf beiden Seiten übrigens meist ein völlig anderes: Für den Redner fühlen sich bei einem „Hänger“ wenige Sekunden an wie endlos lange Minuten, und der Zuhörer merkt oft nicht einmal, dass die Pause nicht gewollt war und freut sich, weil er einen wichtigen Gedanken noch zu Ende notieren kann.

Originalität ist gefragt und Authentizität wohl das Beste, was ein Redner haben kann. Bei aller technischen Raffinesse, wichtigem Üben und intensiver Vorbereitung – wer nur Andere (und meist sehr gute) Redner kopiert, wird keinen souveränen Dialog zustanden bringen. Seien Sie ganz Sie selbst! Dann müssen Sie sich auch nicht auf irgendeine Rolle konzentrieren, sondern können wahrnehmen, was um Sie herum passiert und flexibel auf die Reaktionen im Publikum eingehen.

Werden Sie nicht zum Sklaven Ihrer PowerPoint-Präsentation. Bei allen Vorteilen, die dieses Programm bietet, sollte es immer nur eine Plattform in Ihrem Methoden-Mix sein. Grundsätzlich wirkt der Mensch und nicht die Maschine. Gerade Anfänger halten sich oft regelrecht an einer Präsentation fest und verlieren dabei jede Flexibilität. Verlassen Sie Ihre Komfortzone, und sei es für den Anfang nur, indem Sie im Einstieg variieren und zum Beispiel immer einen anderen zeitgemäßen Bezug – etwa tagesaktuelle Nachrichten, Ort des Geschehens oder Publikum – herstellen.

Die Sprache des Gegenübers sprechen

Der innere Dialog wirkt sich ganz entscheidend auf den äußeren aus. Mit der Einstellung „Freude auf statt Angst vor“ passt der grundsätzliche Tenor. Bringen Sie sich vor dem Auftritt in Stimmung. Lächeln Sie beispielsweise aufmunternd in einen Spiegel oder bewegen Sie sich ausgiebig, um durch körperliche Betätigung den geistigen Stresslevel zu senken.

Egal, was Sie sagen: Wichtig ist, was Ihr Publikum versteht. Sprechen Sie also die Sprache Ihres Gegenübers. Oft sind wir so in unseren Gedankengängen verfangen, dass wir es nicht schaffen, die Brücke zu unseren Zuhörern zu schlagen. Häufig sind wir selbst in unseren Gedankengängen nicht klar, sodass wir diese auch nicht strukturiert weitergeben können. Wie ist das Wissensniveau der Zuhörer? Wo setzen wir an und welche Punkte sind am wichtigsten?

Zum Schluss ist es außerdem entscheidend, wann auch immer irgendwie möglich, konkret in die Aktion zu gehen:

  • Was soll nach dem Vortrag passieren?
  • Was sollen die Zuhörer mit nach Hause nehmen?

Legen Sie konkrete Schritte fest und richten Sie einen Appell an das Auditorium. Ein souveräner Dialog ist immer ein authentischer und aktiver Dialog!

Fazit

Unser Dialog transportiert entweder Unsicherheit oder Sicherheit. Mit einer aktiven Sprache übernehmen wir Verantwortung für das eigene Denken und Handeln und beweisen in jedem Gespräch, bei jeder Präsentation, bei jedem Vortrag die im Geschäftsleben geforderte Professionalität und Souveränität.

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