Speed ReadingSchritte zum Schnellen Lesen

Schnelles Lesen oder Speed Reading verkürzt nicht nur die Lesezeit. Durch die Technik des Schnellen Lesens wird der Inhalt eines Textes auch besser erfasst.

Schnelles Lesen ist nicht oberflächliches Lesen. Bei der Technik des Schnellen Lesens wird das Zusammenspiel zwischen Auge und Gehirn verbessert. Texte lassen sich dadurch nicht nur schneller lesen, sondern auch besser erfassen.

Wissen, warum der Text wichtig ist

Gelesen wird nicht mit dem Auge, sondern mit dem Gehirn. Beim Schnellen Lesen soll das Gehirn Antworten finden. Hat es aber keine Frage, weiß es nicht, worauf es beim Text ankommt. Bevor Sie mit dem Lesen beginnen, sollten Sie sich fragen: Warum will ich den Text lesen? Was soll der Text leisten? Es braucht Motivation für das Schnelle Lesen. Sie müssen wissen, was Sie vom Text erwarten, sonst fehlt Ihnen der Grund, sich zu bemühen.

Alte Lesegewohnheiten ablegen

Viele Lesegewohnheiten verlangsamen den Leseprozess. Beim Lesen springen wir häufig im Text zurück (Regression), wir erfassen einzelne Wörter statt mehrere Wörter auf einmal (Fixation) und sprechen das Gelesene gedanklich mit (Subvokalisation). Diese Gewohnheiten haben sich die meisten Menschen angewöhnt. Sei es aus Furcht, beim Lesen etwas zu übersehen oder falsch zu verstehen oder aus dem Bemühen, sich alles Wichtige aus dem Text zu merken. Diese Gewohnheiten bremsen aber nicht nur die Lesegeschwindigkeit, sondern erschweren auch die Informationsaufnahme beim Lesen. Legen Sie die alten Lesegewohnheiten ab.

Neue Lesetechnik aneignen und üben

Um die Bremsen beim Lesen zu lockern, werden spezielle Lesetechniken eingesetzt. Dazu gehören zum Beispiel die Zick-Zack-Technik, die Wellen-Bewegung, der Zwei-Zeilen-Schwung und die beidseitige Lesehilfe. Mit den Lesetechniken wird die Bewegung des Auges so gesteuert, dass das Gehirn den Inhalt des Textes möglichst schnell erfassen kann. Das Auge muss nicht jedes Wort erfassen. Das Gehirn kennt häufige Formulierungen und kann auch unvollständige Sätze verstehen und lückenhafte Absätze zu kompletten Inhalten zusammensetzen. Die Lesetechniken nutzen diese Fähigkeit des Gehirns aus.

Welche Lesetechnik gute Ergebnisse verspricht, ist allerdings individuell verschieden. Sie sollten mehrere Techniken ausprobieren und gegebenenfalls anpassen. Nach der Entscheidung für eine individuell angepasste Lesetechnik braucht es viel Übung für die Augenbewegungen.

Fortschritt der Lesegeschwindigkeit messen

Fortschritte bei der Lesegeschwindigkeit lassen sich messen. Die Lesegeschwindigkeit wird üblicherweise in „Wörter pro Minute“ (WpM) gemessen. Für die Berechnung der Lesegeschwindigkeit wird einfach die Zeit gestoppt, die zum Lesen eines Textes benötigt wird. Die Anzahl der Wörter des gelesenen Textes wird geteilt durch die benötigte Lesezeit in Minuten. Ein durchschnittlicher Leser liest etwa 200 Wörter pro Minute und behält etwa 55 Prozent der Inhalte. Ein Schneller Leser schafft leicht die doppelte Anzahl an Wörtern. Die Verständnisleistung des Schnellen Lesers steigt dabei auf bis zu 80 Prozent.

Bevor Sie mit dem Messen der Lesegeschwindigkeit beginnen, sollen Sie erst die neue Lesetechnik üben. Sie sollten auch berücksichtigen, dass die Lesegeschwindigkeit von der Art des Textes abhängt. Bei komplizierten Texten oder Texten mit einem unbekannten Themenfeld braucht man länger als bei Texten mit bekannten Themen.

Speed Reading Seminare

In „Speed Reading“ Seminaren wird Schnelles Lesen unter professioneller Anleitung gelernt. In einer dynamischen Arbeitswelt nimmt die Informationsflut zu und „Speed Reading“ steigert die Informationsaufnahme erheblich. In den Seminaren werden Schnell-Lese-Techniken dargestellt und praktisch geübt. Ein weiterer Vorteil ist das Verständnis der eigenen Lesetechnik und wie unser Gehirn Wissen aufnimmt. Die Seminare zum Thema „Speed Reading“ wenden sich an all diejenigen, die in kurzer Zeit schneller lesen lernen möchten.

Zeit lassen zum Nachdenken und Merken

Ziel des Schnellen Lesens ist es, den Inhalt eines Textes schnell zu erfassen. Mit den Inhalten wollen Sie aber in der Regel etwas anfangen. Sie möchten Schlüsse daraus ziehen oder die Informationen im Gedächtnis abspeichern. Das gelingt nicht während des Schnellen Lesens. Mit der folgenden Methode nutzen Sie das Schnelle Lesen zum Erfassen des Textes und haben Zeit für die Verarbeitung:

Unterstreichen Sie beim ersten Schnellen Lesen die wichtigen Textstellen mit einem Textmarker. Lesen Sie den Text dann ein zweites Mal durch und überlegen Sie, wie relevant die Markierung ist. Wenn Sie die markierte Stelle als sehr relevant einstufen, markieren Sie die Textstelle mit der dicken Seite des Textmarkers. Nun endet das Schnelle Lesen und die Verarbeitung beginnt. Sie brauchen nur noch die markierten Stellen lesen und können sich so viel Zeit lassen wie sie benötigen. Durch das mehrfache Lesen erhöht sich außerdem die Wahrscheinlichkeit, dass das Gehirn viele Informationen speichert.

Fazit

Schnelles Lesen ist nicht für alle Textarten geeignet. Schnelles Lesen ist vor allem geeignet, wenn es auf Informationen und Sachverhalte ankommt. Schnelles Lesen eignet sich gut, um sich einen ersten Überblick über Nachrichten und Texte aus dem beruflichen Umfeld zu verschaffen. Wer Schnelles Lesen beherrscht, verbringt weniger Zeit mit Lesen, erfasst Inhalte besser und reduziert die Lesemenge.

Dazu im Management-Handbuch

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