TeambuildingTipps für nachhaltige Outdoor-Trainings
Outdoor-Trainings sind geeignet, um das Zusammengehörigkeitsgefühl unter Kollegen zu fördern, die zwischenmenschlichen Abläufe im Team zu harmonisieren und die Arbeitsmotivation der Mitarbeiter zu erhöhen. Je nach Budget und zeitlichem Rahmen können sie relativ kurzfristig angesetzt, aber auch aufwändiger geplant werden. Die folgenden Tipps helfen bei der Planung nachhaltiger Outdoor-Trainings:
Auswahl des geeigneten Trainings
Der Klassiker unter den Outdoor-Trainings ist der Parcours. Die Mitarbeiter fahren gemeinsam für einen vorher festgelegten Zeitraum in einen Hochseilgarten oder eine ähnliche Einrichtung, um die dort wartenden Herausforderungen zu meistern. Im Gegensatz zu Exkursionen oder aufwändigen „Survival Trips“ können Parcours ohne großen Planungsaufwand organisiert werden, da die Durchführung von den Betreibern übernommen wird. Eine einfache Anmeldung genügt. Beim Parcours können die Mitarbeiter unterschiedliche körperliche Voraussetzungen vom Stand ihrer Fitness her mitbringen, ohne dass das Team insgesamt blockiert wird. Niemand wird auf Grund seiner Unsportlichkeit diskriminiert. Die größte Herausforderung beim Überwinden der Hindernisse ist in der Regel der Mut, der dazu aufgebracht wird, weniger die Geschicklichkeit.
Teilnehmer nicht überfordern
Die meisten Mitarbeiter freuen sich zwar über Firmenausflüge und vom Unternehmen organisierte Veranstaltungen, doch sollten diese ihre Freizeit nicht zu sehr in Anspruch nehmen. Ein Outdoor-Training lässt sich leicht unter der Woche an einem halben oder ganzen Tag organisieren und die Teilnehmer müssen nicht ihren gewohnten Tagesrhythmus umstrukturieren beziehungsweise organisatorischen Mehraufwand betreiben. Bedarf es schon im Vorfeld einer umständlichen Vorbereitung, sind sie dem Training gegenüber von vornherein skeptisch eingestellt und lassen sich nicht so bereitwillig auf die Teilnahme ein, als wenn die Veranstaltung während der regulären Arbeitszeit stattfinden würde.
Wer bereits in seiner Freizeit aktiv ist und dort regelmäßigen Verpflichtungen nachgeht, möchte nicht auch noch zum ohnehin schon vereinnahmenden Beruf zusätzliche Zeit für Outdoor-Trainings einplanen müssen. Wichtig ist, dass das Training von vornherein eine positive Rückkopplung bei den Angestellten bewirkt. Dies ist dann der Fall, wenn das Outdoor-Training eine willkommene Abwechslung zum Arbeitsalltag darstellt; jedoch nicht, wenn es als zusätzliche Belastung außerhalb der Arbeitszeiten empfunden wird.
Alternativen einplanen
Outdoor-Trainings hängen naturgemäß stark von der Wetterlage ab. Bei „Survival Trips“ mag ein Wolkenbruch noch eine zusätzliche Herausforderung sein, beim konventionellen Hochseilgarten-Ausflug jedoch sollten Trainer etwa im Falle einer aufziehenden Gewitterfront einen Alternativplan in der Hinterhand haben. Falls das Outdoor-Training Teil einer Tagung oder eines Seminars ist, sollte für gesundheitlich Angeschlagene ein Alternativprogramm zur Verfügung stehen, damit sich die Betroffenen nicht zurückgesetzt fühlen.
Auch das Alternativprogramm sollte unkompliziert gestaltet sein und sich nicht zur Konkurrenzveranstaltung des eigentlichen Trainings auswachsen. Ziel dabei: die verhinderten Kollegen noch sinnvoll in den Tagesablauf integrieren. Dies lässt sich dadurch leisten, dass sie beispielsweise als Schiedsrichter in den Wettbewerb ihrer Kollegen eingebunden werden. Betreiber von Parcours oder Hochseilgärten sind hier möglicherweise der richtige Ansprechpartner, denn sie werden mit solchen Fällen regelmäßig konfrontiert.
Experten mit ins Boot nehmen
Wer Outdoor-Trainings anbietet, sollte, je nach Art des Trainings, auf die Hilfe von entsprechenden Experten setzen. Wenn es sich nicht gerade um einen Parcours handelt, bei dem die Organisation und Durchführung ohnehin schwerpunktmäßig vom Betreiber gewährleistet ist, sollten bei anderen Formaten wie beispielsweise Exkursionen ausgebildete Erlebnispädagogen eingebunden werden, die im besten Fall beim Training dabei sind. Sie können die Kondition der einzelnen Mitarbeiter einschätzen und wissen, wie viel man von einer Gruppe fordern kann.
Vor allem sollte der Verantwortliche ortskundig sein, einen kritischen Blick auf die zeitliche Organisation und die Wetterlage haben. Hilfreich ist es, wenn dieser Experte über eine professionelle Ausbildung verfügt, denn bei Outdoor-Trainings kann es immer zu unvorhergesehenen Situationen oder Verletzungen kommen. Teil des Trainings ist, dass die Gruppe verantwortlich handelt und Entscheidungen gemeinsam trifft. Doch in der Gruppe neigen Menschen dazu, Gefahren zu unterschätzen. Es ist also notwendig, einen unabhängigen Guide dabei zu haben, der im Falle eines zu großen Risikos die letzte Verantwortung übernimmt und gegebenenfalls das Training abbricht oder in die richtige Richtung lenkt.
Nachbereitung und Reflexion
Bei Outdoor-Trainings lernen Mitarbeiter sich selbst und Ihre Kollegen besser kennen. Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Ausdauer oder lösungsorientiertes Denken lassen sich abstrahieren und ins berufliche Umfeld importieren. Der räumliche und gedankliche Abstand zum Arbeitsplatz ordnet Hierarchien neu und fördert vielleicht sogar Potenzial zu Tage, das im Unternehmen genutzt werden kann. Dieser Transfer von Erkenntnissen geschieht aber nicht automatisch, sondern muss bei den Mitarbeitern angeregt werden.
Erst durch eine gezielte Nachbearbeitung des Outdoor-Trainings und entsprechende Reflexion werden die Erkenntnisse transparent und können im Beruf umgesetzt werden. Die einfachste Möglichkeit der Reflexion ist eine abschließende Diskussionsrunde, die im besten Fall gezielt moderiert wird. Alternativ können auch Fragebögen zur Evaluation verteilt werden, mit denen die Mitarbeiter zu ihren Erkenntnissen befragt werden. Durch solche einfachen Mittel können neben der Teamfähigkeit auch abstrakte Fähigkeiten wie Strategien zur Konfliktlösung gewinnbringend ins berufliche Umfeld mitgenommen werden. Im Idealfall steigt somit nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern auch die Produktivität.