TeamarbeitTeamcoaching – wie Sie die Leistung des Teams steigern

Wie schaffen Führungskräfte in Zeiten von Homeoffice ein Wir-Gefühl in ihrem Team, damit die Zusammenarbeit gelingt? Was macht ein gutes Teamcoaching aus? Und welche Vorarbeit muss geleistet werden, damit alle profitieren?
Von Tina Deutsch

Erster Schritt des Teamcoachings: Kennenlernen und Rollenverständnis aufbauen

Das gegenseitige Kennenlernen ist im Zuge des Teamcoachings wichtig. Vor allem auf der persönlichen Ebene. Aber noch wichtiger ist das wechselseitige berufliche Rollenverständnis, damit Vertrauen entsteht: Wie tickt jede und jeder Einzelne und wie können sie einander ergänzen?

In jedem Team gibt es die Macherin, die schnell mit Ideen vorprescht. Und es gibt den Kollegen, der selten das Wort an sich reißt. Ein Teamcoaching hilft, die Rolle jedes und jeder Einzelnen auf einer sachlichen Ebene zu begreifen und eigene Verhaltensweisen zu reflektieren.

Das funktioniert beispielsweise über Gruppenaufgaben, wie zum Beispiel mit Musikinstrumenten gemeinsam ein Stück komponieren und zusammenspielen. Häufig wird dann schnell klar, wer die Dirigentenrolle übernommen hat und wie die Kommunikation untereinander läuft.

Teamgedanken und Teamziele entwickeln

Diese Fragen werden im Laufe des Teamcoachings geklärt:

  • Was wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam erreichen?
  • Welches große Ziel steckt hinter den Aufgaben?
  • Und wie möchte das Team nach außen wirken?

Dass Menschen über Ziele produktiver arbeiten, haben die meisten Unternehmen bereits erkannt. Häufig hapert es aber an der Umsetzung. Das gemeinsame „Warum“ wirkt oft austauschbar. Beschäftigte können sich mit den vorgegebenen Zielen nicht identifizieren.

Ein Teamcoaching geht dem gemeinsamen Teamgedanken auf den Grund. Meistens geht es erst einmal darum, persönliche Werte herauszuarbeiten. Beispielsweise spricht jede Person über einen Gegenstand in ihrem Homeoffice, der ihr wichtig ist. Schritt für Schritt nähert sich der Coach oder die Coachin dann über die persönlichen Attribute gemeinsamen Werten an. Daraus ergeben sich am Ende sinnstiftende Ziele, mit denen sich alle Teammitglieder identifizieren können.

Definieren, wann und wie das Team kommuniziert

Das Homeoffice braucht viel mehr Austausch und Anerkennung als die Arbeit im Büro. Ansonsten fühlen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell alleingelassen. Andererseits kostet die Zusammenarbeit über die Web-Cam oft viel Energie. Manchmal wollen Meetings nicht enden. Oder es redet nur eine Person. In neuen Teams müssen sich Abläufe und Kommunikationsrituale erst finden. Hier spielt nicht nur die Frequenz eine entscheidende Rolle, sondern auch die Art und Weise des Austauschs.

Für den digitalen Arbeitsalltag heißt das: Führungskräfte sollten gemeinsam mit ihrer Belegschaft Antworten auf das „Wann“ und „Wie“ ihrer Kommunikation definieren. Zum Beispiel:

  • Für welche Themen plane ich virtuelle Video-Meetings?
  • Welche Kanäle können die Kollegen und Kolleginnen für privaten Austausch nutzen?
  • Welche Werte sind uns im Miteinander wichtig? Stichwort: Fehlerkultur

Die Qualität, nicht Quantität macht das Teamgefühl

Im Teamcoaching können sich Führungskräfte und Beschäftigte klare Regeln für eine zielführende Kommunikation erarbeiten. Unbedingt dazu gehört eine achtsame Sprache. In den richtig gewählten Worten liegt sehr viel Kraft.

Statt also beispielsweise Arbeitsweisen vorschnell zu verurteilen, können Teammitglieder einander über den Bildschirm aktiv zuhören. Statt mit Vorwürfen zu reagieren, können sie ihre Wünsche klar äußern. Das sorgt für ein wertschätzendes Miteinander und ein Klima, in dem Menschen gut arbeiten können.

Regeln für das Miteinander im Teamcoaching erarbeiten

Wenn Menschen sich nicht im Büro gegenübersitzen, geht sehr viel persönliche Nähe verloren. Über den Bildschirm lassen sich Ärger, Enttäuschung oder Launen nur schwer ausmachen. Differenzen brodeln im Remote-Büro oft lange vor sich hin, bevor sie überkochen. Dabei können schon kleine Grabenkämpfe die Arbeit im Team lahmlegen.

Umso wichtiger ist es, frühzeitig vorzubeugen. Wenn Vertrauen und Offenheit gelebt werden, gelingt es auch, Streitereien zu thematisieren und auszuräumen. In einem Teamcoaching können sich Arbeitsgruppen wichtige Grundlagen des Miteinanders erarbeiten.

Ein Teamcoach erkennt die Gruppendynamik

Wird ein ganzes Team gemeinsam gecoacht, kann in der Gruppendynamik viel positive Energie entstehen. Auch das Gegenteil kann der Fall sein. Manchmal weigern sich Menschen, persönliche Fragen zu beantworten, weichen aus oder lassen andere nicht zu Wort kommen.

Ein guter Coach muss darauf gefasst sein. Er oder sie muss situativ und flexibel reagieren können. Dazu braucht es eine fundierte Zusatzqualifikation als Teamcoach. Hinzu kommt Erfahrung mit gruppendynamischen Prozessen. Wer also ein Teamcoaching plant, sollte auf einen guten Auswahlprozess achten. Einige Coaching-Plattformen erleichtern diese Suche.

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