Training und CoachingWie Sie internationale Kunden online coachen und trainieren

Viele Trainings und Coachings finden online statt. Wenn die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen kommen, dann sind einige Besonderheiten zu beachten. Die folgenden Tipps helfen, sich auf diese Situation einzustellen.

Im Bereich des Coachings wurden – gezwungenermaßen – viele Prozesse digitalisiert. Dadurch gibt es aber auch neue Möglichkeiten in der Welt des Coachings. So greifen unter anderem immer mehr internationale Kunden auf deutsche Coaches, Trainerinnen und Trainer zu. Doch wie gelingt der Umgang zwischen verschiedenen Kulturen und Zeitzonen im Coaching und Training?

Zeiten für das Coaching und Training koordinieren

Internationalität bedeutet zwangsläufig eine Differenz der Zeitzonen innerhalb der Trainingsteilnehmenden. Wenn der asiatische, amerikanische und europäische Markt aufeinandertreffen, ist Koordination alles. So müssen nicht nur die Anfangs- und Endzeit des Trainings auf humane Zeiten für alle Teilnehmenden gelegt werden, auch die Pausen müssen passend getaktet sein.

Das Coaching für den asiatischen Kunden kann beispielsweise zwischen 6.00 Uhr und 13.00 Uhr stattfinden und anschließend kann mit den Amerikanern ab 15.00 Uhr bis 22.00 Uhr gearbeitet werden. So vereint man sogar zwei Trainingstage auf einen Arbeitstag.

Mit Rücksicht auf den jeweiligen Tages-Rhythmus und die Pausenkultur sollten kleine Kaffee-Pausen eingebaut sein. Hierfür eignen sich extra Online-Foren. So kann jeder entscheiden, ob er die Pausen allein oder mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor der Kamera verbringt.

Unterschiedliche Voraussetzungen der Teilnehmenden angleichen

Doch nicht nur zeitlich variieren die verschiedenen Länder. Auch hinsichtlich der englischen Sprachkompetenz, dem Zugang zu Highspeed-Anschluss oder der Affinität mit Video-Seminaren gibt es Differenzen zwischen den Ländern und den Teilnehmenden. Daher gilt es, die unterschiedlichen Voraussetzungen durch simple, kleine Lösungsansätze anzupassen.

Bei Sprachunterschieden können zum Beispiel die Inhalte nach jeder Trainingsetappe zusammengefasst und wiederholt werden, sodass noch einmal für Verständnisfragen Raum ist. Außerdem haben Trainings mit zwei Trainerinnen oder Trainern den Vorteil, dass bei zwei verschiedenen englischen Sprechweisen sicher eine gut verstanden wird.

Um starke kulturelle Differenzen bei der Nutzung der Videofunktion zu vermeiden, ist es hilfreich, vor Beginn jedes Trainingstages alle Teilnehmenden darauf aufmerksam zu machen, dass die Kameras während der aktiven Trainingszeit an bleiben sollten. So kann der Coach auch körpersprachliche Signale, die Verständnis oder Unverständnis zeigen, wahrnehmen.

Unterschiede der Kulturen diskutieren

Coachings leben von Beispielen. Jedoch ist es fast unmöglich, bei interkulturellen Trainings Beispiele zu finden, die für alle Teilnehmenden aus den unterschiedlichen Kulturen passen. Denn je nach Land unterscheiden sich beispielsweise Honorierungsmodelle oder Möglichkeiten zur Mitarbeitermotivation.

Doch diese verschiedenen Modelle und Möglichkeiten erleichtern es oft sogar, ein Beispiel anzubringen. Denn: Coaches können mit den verschiedenen Modellen arbeiten und die unterschiedlichen Werte und Gegebenheiten zur Diskussion stellen. So können sich die verschiedenen Länder gegenseitig mit neuen Ideen inspirieren.

Kulturell für das Training und Coaching sensibilisieren

Verschiedene Kulturen bereichern Trainingseinheiten sowie das Wissen der Teilnehmenden. Denn das stundenlange Miteinander kann auch kulturell sensibilisieren. Kleine Stolperfallen, wie Metaphern oder bestimmte Handformen, die in den Ländern verschiedene Bedeutungen haben, sind kein Beinbruch. Sollte eine kulturelle Stolperfalle in einem Training auftauchen, kann man durch die Grundlage eines entspannten Miteinanders solche Fehler besprechen und daraus lernen.

Jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin sind sich bei dieser Art des Trainings der verschiedenen Kulturen bewusst. Trainerinnen und Trainer sollten mit den Unterschieden umgehen, und es ist wichtig, sich mit der Gruppe langsam an die Kulturen heranzutasten. Humor ist dafür das beste Mittel, um das Training generell unterhaltsamer zu gestalten und um kulturelle Stolperfallen anzugehen.

Gemeinsame Basis für ein Online-Training und Coaching schaffen

Natürlich unterscheidet sich das Online-Training immer vom Präsenz-Training. Zu Beginn eine internationalen Online-Trainings stellen sich folgende Fragen:

  • Wie sorge ich über den Computer für die menschliche Komponente eines Trainings?
  • Wie sensibilisiere ich mich für mein Gegenüber?
  • Wie kann ich von Bildschirm zu Bildschirm eine persönliche Beziehung herstellen?

Die Antwort liegt im Lesen des Gegenübers – fast genauso wie bei der Präsenz-Veranstaltung. Denn durch das „Lesen“ des Gegenübers wird eine gemeinsame emotionale Basis geschaffen – und damit steht und fällt das Online- wie das Präsenz-Training.

Deswegen empfiehlt es sich, die Zahl der Teilnehmenden zu minimieren und auf Kleingruppen umzustellen. Außerdem wird so die Qualität des Trainings verbessert und garantiert. Die Kleingruppen werden dann beispielsweise parallel von zwei Trainierenden betreut.

Tools für das Online-Coaching einfach gestalten

Nicht jede Teilnehmerin und nicht jeder Teilnehmer ist mit dem Anwendungssystem des Coachings im Voraus vertraut. Es sollte daher für alle die Möglichkeit geben, das beim Training verwendete Kollaborations- oder Online-Tool vor dem ersten Treffen auszuprobieren.

Digitale Whiteboards wie Mural oder Miro, können eine Bereicherung für das interaktive Coaching darstellen und zu kreativen Ansätzen führen. Bezüglich des Tools liegt im Online-Training der Fokus auf Einfachheit, um nicht durch die Technik abgelenkt zu werden. Ein einfacher Zugang ist also Grundvoraussetzung für das funktionierende Coaching. Außerdem ist es sinnvoll, die Unterlagen nur online und mindestens 24 Stunden vor dem Training zugänglich zu machen.

Dazu im Management-Handbuch

Ähnliche Artikel

Excel-Tipps

Zurück zum Artikel