Corporate Social Responsibility Corporate Social Responsibility nach DIN ISO 26000
Ein Unternehmen ist keine Wohlfahrtsorganisation und hat vor allem die Absicht der Gewinnerzielung. Jedoch sollte jedes Unternehmen neben der Verfolgung ökonomischer Ziele seine Verantwortungsbereiche kennen und wahrnehmen, um so mögliche Schwachstellen zu beseitigen, bevor sie sich negativ auf das Unternehmen auswirken. Mit Corporate Social Responsibility (CSR) verfolgen Unternehmen auch soziale und ökologische Ziele, ohne Wettbewerbsvorteile außer Acht zu lassen.
DIN ISO 26000 als Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung von Organisationen
Die Norm DIN ISO 26000 ist ein freiwilliger Standard für Unternehmen ohne Zertifizierungsmöglichkeit. In dieser Norm werden alle Aspekte der Corporate Social Responsibility (CSR) angesprochen, die sich nicht nur an Unternehmen, sondern an alle Arten von Organisationen richten, unabhängig von ihrer Größe und dem Standort. So soll international mehr Verantwortungsbewusstsein für Umwelt, Menschenrechte und ihren Schutz gefördert werden.
DIN ISO 26000
Die DIN ISO 26000 ist eine umfassende internationale Norm, die eine Reihe von Empfehlungen bereitstellt für alle Arten von Organisationen und unterschiedliche Institutionen. Sie ist aber keine technische Norm und auch kein standardisiertes Managementsystem. Sie soll die Organisationen dabei unterstützen, ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen. Zudem soll das Thema der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen – die Corporate Social Responsibility (CSR) – mit der DIN ISO 26000 erstmals standardisiert und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Da die DIN ISO 26000 ein wichtiger Standard für Unternehmen ist, liegt diesem Leitfaden eine kostenfreie gekürzte Fassung bei, die von der deutschen Bundesregierung veröffentlicht wurde. In der Schweiz wurde die Kurzfassung vom Staatssekretariat für Wirtschaft SECO im KMU-Portal veröffentlicht.
Sieben Grundsätze als Voraussetzung für CSR
Der Leitfaden zur DIN ISO 26000 bildet aufgrund der internationalen Ausrichtung vor allem für global agierende Unternehmen die Grundlage für ihr CSR. Aber auch für den Mittelstand liefert der Leitfaden wertvolle Ideen und Konzepte. Die Norm baut vor allem auf sieben allgemeinen Grundsätzen als Grundlage und Voraussetzung für jede CSR auf:
1. Rechenschaftspflicht
Jede Organisation und jedes Unternehmen ist für alle Auswirkungen, die durch ihre Geschäftstätigkeit auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft entstehen, verantwortlich und sollte auch dazu stehen, also Rechenschaft nachweisbar ablegen.
2. Transparenz
Unternehmen sollten transparent arbeiten, wenn ihre Aktivitäten Einfluss auf externe Akteure haben. Nur durch diese Transparenz können Entscheidungen nach außen verständlich gemacht werden. Hierzu gehören eine offene und klare Kommunikation und das Informieren über die Tätigkeiten der Organisation.
3. Ethisches Verhalten
Hierzu hält der Leitfaden fest: „Das Handeln einer Organisation sollte auf den Werten der Ehrlichkeit, der Gerechtigkeit und der Rechtschaffenheit beruhen.“
4. Achtung von Interessen von Anspruchsgruppen
Eine Organisation oder ein Unternehmen sollte die Interessen aller Anspruchsgruppen oder Stakeholder wie zum Beispiel Anwohner, Beschäftigte, Zulieferer oder Kunden kennen und dies bei ihren Maßnahmen respektieren.
5. Achtung der Rechtsstaatlichkeit
Die Einhaltung der Gesetze und Verordnungen sollte die Grundlage jeder CSR sein.
6. Achtung von internationalen Verhaltensstandards
Gerade wer international agiert, sollte internationale Verhaltensstandards wie zum Beispiel die „UN Menschenrechtskonvention“ oder die von Verbänden wie der ILO herausgegebenen Leitfäden achten. Dies sorgt dafür, dass selbst bei unangemessenen Umwelt- und Sozialstandards beispielsweise in dem Land, in dem produziert wird, ein Mindestmaß an Rechtsgrundsätzen gewahrt wird.
7. Achtung der Menschenrechte
Eine Organisation oder ein Unternehmen sollte die Menschenrechte achten und respektieren – unabhängig vom Kontext des Wirtschaftshandelns.
Sieben Kernthemen nach DIN ISO 26000
Wendet man die sieben Grundsätze in den sieben Kernthemen oder Kernbereichen des Unternehmens an, erhält man nicht nur ein CSR-Konzept, sondern verbessert die Struktur und die gesamte Situation des Unternehmens. Die Verantwortung eines Unternehmens wird nach der Norm DIN ISO 26000 in sieben Bereiche oder Kernthemen gesellschaftlicher Verantwortung gegliedert:
- Organisationsführung
- Menschenrechte
- Arbeitspraktiken
- Umwelt
- Faire Betriebs- und Geschäftspraktiken
- Konsumentenanliegen
- Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft
Alle genannten Bereiche hängen inhaltlich miteinander zusammen und ergänzen sich gegenseitig. Dabei ist der Bereich Organisationsführung das zentrale Thema, weil die formelle und informelle Führung einer Organisation die Umsetzung von CSR-Maßnahmen innerhalb der einzelnen Bereiche erst möglich macht und die einzelnen Interessensgruppen und Themen miteinander verbindet.
Merkmale der Corporate Social Responsibility
Überprüfen Sie, inwiefern bei Ihrem Unternehmen die folgenden Merkmale der Corporate Social Responsibility (CSR) erfüllt sind oder inwiefern sie zutreffen.
Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, wie die sieben Kernthemen in der Sustainability Balanced Scorecard (SBSC) aufgeführt werden.