Kapitel 191: Strategieumsetzung mit Hoshin KanriDie X-Matrix für Hoshin Kanri – Aufbau und Funktion

Aufbau der X-Matrix für Hoshin Kanri

Die X-Matrix ist ein wichtiges Planungswerkzeug für die Hoshin-Kanri-Methode. Sie ist eine Übersicht über die einzelnen Elemente, die im Prozess der Zielfindung, Strategieentwicklung und Maßnahmenplanung erarbeitet werden. Die X-Matrix besteht aus:

  • Vision des Unternehmens
  • langfristige Durchbruchziele
  • Jahresziele
  • Prozesse und Maßnahmen
  • Erfolge
  • Teams, die einzelne Maßnahmen umsetzen sollen

Statt der Jahresziele, Prozesse und Maßnahmen werden in manchen Darstellungen der X-Matrix auch Strategien und Taktiken benannt. Die folgende Abbildung zeigt den üblichen Aufbau der X-Matrix.

X-Matrix nach der Hoshin-Kanri-Methode (mit einem Beispiel)

Elemente und Zusammenhänge der X-Matrix im Einzelnen

Die grundlegende Vision des Unternehmens wird in der X-Matrix in der Mitte angeordnet. Die weiteren Elemente der X-Matrix sind wie in einem Kreis drumherum angeordnet. Dabei gibt es unterschiedliche Sektoren. Jeder Sektor befasst sich mit einer W-Frage.

  • Sektor unten: Was soll erreicht werden? Welche Jahresziele verfolgen wir?
  • Sektor links: Wie weit sollen diese Jahresziele erreicht werden? Woran erkennen wir am Ende des Jahres, dass wir die Ziele erreicht haben? Was sind die Plan- oder Sollvorgaben?
  • Sektor oben: Wie sollen die Jahresziele erreicht werden? Welche Maßnahmen, Projekte, Aktivitäten, Prozessverbesserungen und Taktiken sind geplant, um das jeweilige Jahresziel zu erreichen?
  • Sektor rechts: Wie viel haben wir bereits erreicht? Welche Kennzahl und welches Ergebnis drücken aus, dass die Maßnahme erfolgreich war?

In den vier Ecken wird dann durch Symbole dargestellt, wie die einzelnen Elemente der Sektoren verknüpft sind, wie stark sie zusammenhängen. Die „Ecken“ der X-Matrix zeigen dementsprechend folgende Zusammenhänge:

  • links unten: Welche Jahresziele tragen besonders dazu bei, dass das jeweilige Durchbruchziel erreicht wird?
  • links oben: Welche Maßnahmen, Projekte, Aktivitäten, Prozessverbesserungen und Taktiken sind geplant? Auf welche Durchbruchziele sind diese ausgerichtet?
  • rechts oben: Welche Kennzahl und welches Ergebnis drücken aus, dass die Maßnahme erfolgreich war?
  • rechts unten: Welches Jahresziel profitiert von den Ergebnissen, die bereits erreicht wurden?

Wie die Abbildung (oben) zeigt, kann neben dem rechten Sektor noch dargestellt sein: Wer kümmert sich um die jeweiligen Maßnahmen? Das sind die Teams oder Fachbereiche, die mit der Umsetzung der geplanten Maßnahmen betraut und die außerdem betroffen sind. Auch dieser Zusammenhang kann über die Beziehungsmatrix rechts oben sichtbar gemacht werden.

Hierarchie mehrerer X-Matrizes

Schließlich kann ein System mehrerer X-Matrizes für die einzelnen Unternehmensebenen entstehen – entsprechend der Zielhierarchie und der Kaskadierung der Ziele, Strategien und Maßnahmen. An die Stelle der Durchbruchziele in der X-Matrix auf Unternehmensebene treten dann die Zielvorgaben der jeweils übergeordneten Ebene. Das bedeutet:

  1. Die Jahresziele des Unternehmens werden zu den Durchbruchzielen des Fachbereichs.
  2. Dieser wiederum plant seine Bereichsziele, Maßnahmen und Ergebnisse in seiner X-Matrix.
  3. Die Bereichsziele sind dann auf der dritten Ebene die Durchbruchziele für die Teams.

Diese Verknüpfung von Zielen und Maßnahmen auf den unterschiedlichen Hierarchieebenen soll sicherstellen, dass am Ende alle Aktivitäten im Unternehmen aufeinander abgestimmt sind – und damit zur Strategieumsetzung und Zielerreichung beitragen.

Praxis

Hoshin Kanri X-Matrix erarbeiten

Erarbeiten Sie eine X-Matrix für Ihr Unternehmen und bei Bedarf für die einzelnen Fachbereiche und Teams. Stimmen Sie diese eng aufeinander ab, indem Sie den kaskadierenden Planungsprozess und das Prinzip des Catchballs anwenden. Stellen Sie dann die X-Matrix für jeden Bereich mithilfe einer der folgenden Vorlagen dar.

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