Warum sind Arbeitstechniken notwendig?

Jeder Handwerker kennt das: Mit einem gut bestückten Werkzeugkasten lassen sich fast alle Aufgaben professionell bewältigen. Wenn das Werkzeug hochwertig ist, benötigt man nur noch die Fachqualifikation, es für die entsprechenden Aufgaben anzuwenden.

Dasselbe gilt für alle Büroarbeiten. Auch hier gibt es eine Reihe von praktischen Werkzeugen, die die Arbeit erleichtern und verbessern. Man muss sie nur kennen und mit ihrem Umgang vertraut sein. Für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche gibt es inzwischen eine Vielzahl von Instrumenten. Wie jeder Handwerker, müssen sich auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Büro ihren Werkzeugkasten so bestücken, dass sie ihre Aufgaben erfolgreich und zufriedenstellend bewältigen.

Wichtig ist, dass die sogenannten Schlüsselqualifikationen entwickelt und trainiert werden. Dazu gehört, hilfreiche Arbeitstechniken zu kennen und anwenden zu können.

Welche Kompetenzen sind im Arbeitsalltag wichtig?

Inzwischen gibt es eine lange Liste von Kompetenz-, Verhaltens- und Wissensmerkmalen, die zusammengefasst als Schlüsselqualifikationen bezeichnet werden. Dazu gehören:

  • Kognitive Kompetenzen umfassen das Denken in Zusammenhängen, die Fähigkeit zu logischem, abstraktem und konzeptuellem Denken, Transferfähigkeit oder Problemlösungsfähigkeit.
  • Kommunikative Kompetenzen sind die schriftliche und mündliche Ausdrucksfähigkeit, Beherrschung von Präsentationstechniken, Diskussionsfähigkeit, partnerorientierte Kommunikation.
  • Soziale Kompetenzen beinhalten Konflikt- und Kritikfähigkeit, Teamfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Durchsetzungsvermögen, Führungsqualitäten oder Kundenorientierung.
  • Selbstkompetenz umfasst Selbständigkeit, Flexibilität, Kreativität, Initiative, geistige Offenheit und Mobilität, Ausdauer, Verantwortungsbereitschaft, Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Umgehen mit Unwägbarkeiten, demokratische Grundhaltung oder ethisches Urteilsvermögen.
  • Allgemeines Basiswissen umfasst eine fundierte Allgemeinbildung, EDV-Kenntnisse, Fremdsprachen, interkulturelles Wissen, wirtschaftliches und juristisches Grundwissen, Arbeitswelterfahrungen sowie Lern- und Arbeitstechniken.
Stichwort

Schlüsselqualifikation (Soft Skill)

Eine Schlüsselqualifikation oder Soft Skill ist eine Kompetenz, die über die fachliche Kompetenz, das Fachwissen, hinausgeht. Sie kann eine Fähigkeit, Fertigkeit, Denkmethode oder ein Wissensbestand sein.

Die Schlüsselqualifikationen werden unterteilt in Methodenkompetenz, Sozialkompetenz, Selbstkompetenz und Handlungskompetenz. Sie helfen bei der Lösung von Problemen und beim Erwerb von Kompetenzen in möglichst vielen Inhaltsbereichen. Vor allem sind sie nützlich im Umgang mit anderen Personen.

Wofür Sie spezielle Arbeitstechniken brauchen

Arbeitstechniken zielen vor allem darauf ab, dass Sie anfallende immer wiederkehrende Aufgaben schneller und einfacher erledigen können. Genauso lassen sich damit unbekannte und komplexe Aufgaben besser verstehen, strukturieren und lösen. Sicherlich nutzen Sie schon heute Ihre individuellen Arbeitstechniken. Sie haben Ihren eigenen Stil, der Ihnen hilft, Ihre täglichen oder auch neue Aufgaben zu erledigen.

Das Ziel beim Einsatz solcher Arbeitstechniken und Methoden ist, dass Sie Stress und Konflikte verringern und gleichzeitig produktiv(er) sind. Das erreichen Sie insbesondere dann, wenn Sie mit den Techniken vertraut sind, wenn Sie diese regelmäßig nutzen und deren Anwendung immer wieder trainieren. So können Sie Ihre Werkzeuge für den Büroalltag zweckmäßig nutzen und den Werkzeugkasten auch nach und nach erweitern.

Welche Aufgaben werden mithilfe von Arbeitstechniken erledigt?

Die Techniken, Werkzeuge und Methoden im Werkzeugkasten oder Methodenkoffer holen Sie heraus, wenn es um Aufgaben geht wie:

  • Informationen recherchieren und schnell verarbeiten
  • viele Informationen und unterschiedliche Sachverhalte strukturieren
  • Ideen generieren und gute Lösungen finden
  • sich mit anderen abstimmen
  • Informationen so dokumentieren und ablegen, dass Sie später schnell darauf zugreifen können

Dafür finden Sie in diesem Handbuch-Kapitel einige, bewährte Arbeitstechniken, mit deren Hilfe Sie:

  • Fachtexte schneller lesen
  • sich wichtige Dinge besser merken
  • komplexe Sachverhalte schnell, einfach und übersichtlich strukturieren
  • schnell und einfach auf neue Ideen kommen
Praxis

Selbstcheck: Welche Arbeitstechniken brauchen Sie?

In welchen Bereichen glauben Sie, dass Sie Ihre persönliche Arbeit schneller, einfacher, besser gestalten können oder sollten? Sammeln Sie Beispiele dafür.

Beschreiben Sie Ihren Arbeitsplatz und Ihre Aufgaben:

  • In welchem Fachbereich sind Sie tätig?
  • Was gehört zu Ihren Aufgaben?
  • Womit verbringen Sie am Arbeitsplatz viel Zeit?
  • Welche Hilfsmittel und Werkzeuge setzen Sie dabei ein?
  • Was funktioniert gut – was nicht?

Machen Sie einen Selbstcheck Ihrer persönlichen Arbeitsorganisation. Die folgende Checkliste hilft zu prüfen, ob und in welchen Bereichen Ihres persönlichen Arbeitsumfelds Arbeitstechniken Sinn ergeben und wo Sie sich verbessern können.

In den folgenden Abschnitten dieses Handbuch-Kapitels sind einige nützliche Arbeitstechniken erläutert, die Sie für Ihren beruflichen Alltag einsetzen können. Sie lernen die Funktionsweise der Techniken kennen. Wichtig ist: Wenden Sie diese so oft wie möglich an, denn „Übung macht den Meister!“

Dazu im Management-Handbuch

Weitere Kapitel zum Thema