Smalltalk ist eine Schlüsselkompetenz

Smalltalk ist Bestandteil des Geschäfts. In vielen Ländern ist Smalltalk sogar unverzichtbar, um beispielsweise Verträge abzuschließen. Dann wird beim Geschäftsessen die meiste Zeit über Privates geredet, bevor es am Schluss kurz ums Geschäftliche geht.

Smalltalk kann wertvolle Informationen liefern, die für die eigene Arbeit wichtig sind. Viele, für den Beruf wichtige Informationen erfährt man nebenbei, beim Plaudern in der Kaffeeküche, beim gemeinsamen Mittagessen in der Kantine oder bevor es mit dem Online-Meeting richtig losgeht.

Auch wenn Smalltalk zunächst zweckfrei ist, eignen sich informelle Gespräche oder Anlässe, um Bezug zu seinem Tätigkeitsbereich oder aktuellen Projekten herzustellen. Besondere Leistungen oder neue Ideen lassen sich hier gut einflechten. Sie erzählen quasi nebenbei, was Sie alles vorangebracht, bewerkstelligt, gelöst oder schon fertiggestellt haben.

Und wer Kontakte knüpfen und beruflich nutzen möchte, kommt um Smalltalk nicht herum. Denn Smalltalk ist ein Türöffner. Kollegen, Geschäftspartner oder Kunden gewinnen so einen Eindruck von Ihnen.

Zu den wichtigen Themen übergehen

Der amerikanische Moderator David Letterman muss es wissen: „Smalltalk ist die Kunst, an Wichtiges zu denken, während man Unwichtiges sagt.“

Häufig ist Smalltalk der Auftakt für ein intensiveres Gespräch, in dem es dann um wichtige Informationen oder um die Anbahnung eines Geschäfts geht. Er öffnet die Tür zum nächsten Schritt – beispielsweise zu einer verbindlichen Verabredung mit Kunden. Der Rhetorik- und Verkaufstrainer Ingo Vogel unterscheidet zwei Situationen, damit der Übergang gelingt:

Person und ihre Aufgaben besser kennenlernen

Sie wollen eine Person näher kennenlernen und das Gespräch vertiefen. Dann sollten Sie Ihre Fragen weiter auf die Person zuspitzen, um mehr über sie zu erfahren: Wofür ist sie zuständig? Welche Entscheidungen darf sie treffen? Wen kennt sie? Was kann diese Person für Sie leisten? Wie von selbst gehen Sie vom Smalltalk in den Bigtalk über.

Absicht verfolgen

Sie verfolgen eine konkrete Absicht, zum Beispiel einen Termin für ein Treffen. Dann sollten Sie im Smalltalk eine Zäsur machen und eine Frage zum weiteren Vorgehen stellen. Würdigen Sie zunächst das bisherige Gespräch und stellen Sie dann eine weiterführende Frage.

Beispiele für diesen Übergang vom Smalltalk zum vertiefenden, verbindlichen Gespräch sind:

„Was Sie erzählen, ist spannend. Sollen wir uns nach dem Vortrag verabreden, um das Gespräch zu vertiefen?“

„Ach, es macht Spaß, über Fußball zu reden ... Darüber könnte ich stundenlang sprechen. Aber eines wollte ich gerne noch erfahren ...“

„Es ist wirklich nett, sich mit Ihnen zu unterhalten. Gerade deshalb ...“

„Aus diesem Gespräch nehme ich einige Anregungen mit. Können wir noch ... besprechen?“

„Lieber Herr Müller ... Wir sollten unbedingt noch ... vertiefen.“

Wenige Tage später nachfassen

Möchten Sie ein Fachthema vertiefen oder sollte sich ein geschäftlich interessanter Kontakt ergeben, ist es üblich, wenige Tage nach der zwanglosen Konversation telefonisch oder per E-Mail nachzufassen. Bei einem neuen Termin können in Ruhe mögliche Kooperationen oder andere Themen beredet werden. Beginnen Sie den Anruf oder die E-Mail mit:

„Ich möchte mich noch einmal herzlich für das sehr nette Gespräch am ... bei ... bedanken. Sie waren ein angenehmer Gesprächspartner. Gerne würde ich unser Gespräch fortsetzen und über das Thema ... sprechen. Wann kann ich Sie am besten erreichen?“ oder „Haben Sie gerade Zeit?“

Wie Sie den Smalltalk beenden

Im Normalfall ist Smalltalk ein kurzes Gespräch – und endet nach etwa 10 bis 15 Minuten von selbst. Wer aber seinen Gesprächspartner wechseln will oder an einen unangenehmen Gesprächspartner gerät, versucht den Smalltalk vorher zu beenden.

Halten Sie sich dabei an die Regel: Beenden Sie ein Gespräch stets bedacht und höflich. Abrupt abgebrochene Gespräche irritieren Ihr Gegenüber. Möglich ist:

  • Sie sehen eine Person, die Sie unbedingt grüßen möchten.
  • Sie entschuldigen sich, weil Sie die Toilette aufsuchen müssen.
  • Sie wollen ein neues Getränk oder etwas vom Büfett besorgen.
  • Sie müssen noch einen wichtigen Termin wahrnehmen.

Sagen Sie, was Sie vorhaben

Würdigen Sie das Gespräch und sagen Sie, was Sie vorhaben. Zum Beispiel so:

„Es war spannend, mit Ihnen zu reden. Ich gehe jetzt in den Seminarraum.“

„Sie haben recht: Da kann man leider nichts machen. Ich muss nun wieder ...“

Typische Wendungen für den Abschied

Am Ende des Smalltalks können Sie sich auch mit typischen Wendungen verabschieden. Beispiele:

„Es war schön, Sie mal wieder zu sehen. Dann bis zum nächsten Mal.“

„Ja, das ist ein Thema ... Wann sehen wir uns eigentlich wieder? Also, bis dahin!“

Körpersprache beim Smalltalk

Ein Großteil der Informationen wird über die Körpersprache transportiert. Beachten Sie dazu folgende Regeln:

Lächeln

Mit einem Lächeln strahlen Sie Freundlichkeit und Begeisterung aus. Das wirkt positiv auf andere und Sie selbst.

Gute Laune und offene Haltung

Strahlen Sie gute Laune aus und nehmen Sie eine offene Haltung ein. Das animiert andere, auf Sie zuzugehen.

Positionieren

Positionieren Sie sich günstig. Das sind Positionen, an denen Sie gut wahrgenommen werden, also dort, wo viele Menschen vorbeikommen. Auf Veranstaltungen wäre das zum Beispiel in der Nähe des Büfetts oder entlang der Laufwege.

Blickkontakt

Erwidern Sie den Blickkontakt anderer und wirken Sie nicht beschäftigt. So signalisieren Sie Gesprächsbereitschaft. Wer ständig auf seinem Smartphone herumtippt, wird eher nicht angesprochen.

Abstand zum Gesprächspartner

Halten Sie den richtigen Abstand zu Ihrem Gesprächspartner ein. Treten Sie dem anderen zu nahe, fühlt er sich bedrängt und unwohl. Nordeuropäer halten einen Abstand von mindestens 50 Zentimetern (etwa eine Armlänge) für angemessen.

Zuhören

Hören Sie aktiv zu. Reagieren Sie mit Kopfnicken auf Ihr Gegenüber. Wenden Sie sich Ihrem Gesprächspartner zu und signalisieren Sie Offenheit und Neugier.

Dazu im Management-Handbuch

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