Kapitel 221: Persönlichkeit und ErfolgWas bedeutet persönlicher Erfolg?

Persönlicher Erfolg ist kein zufälliger Glücksfall, sondern basiert auf einem nachhaltigen Prozess. Dabei werden Ziele gesteckt und angestrebt und erreicht. Die Art und Weise, wie und wie gut das gelingt, beschreibt persönlichen Erfolg.

Zufällig Glück gehabt oder nachhaltige Entwicklung?

Erfolg wird häufig mit Zufall und Glück in Verbindung gebracht. Das ist eher eine äußerliche Verbindung. Erfolg ist aber vielmehr eng mit der Persönlichkeit verknüpft. Das ist eine innerliche Verbindung. Es gibt einen inhaltlich sehr sinnvollen Zusammenhang mit Zufall: Wenn mir etwas zu-fällt, wenn es für mich fällig ist. Gläubige Menschen sehen hier einen Wink von oben.

Glück hat insoweit auch mit Erfolg zu tun, als ein sogenannter Flow als Glücksmoment empfunden wird. Dies drückt bereits einen wesentlichen Unterschied aus:

  • Glück ist ein Moment oder ein situatives Ereignis,
  • Erfolg kennzeichnet mehr eine nachhaltig angestrebte Entwicklung.

Erfolgsformel

Auf der Grundlage langjähriger Erfahrungen und empirischer Forschungsergebnisse wurde eine Erfolgsformel entwickelt, die auf der individuellen Persönlichkeitsstruktur aufbaut und „an Erfolg reich“ in der Praxis eingesetzt wird. Die Erfolgsformel lautet:

Erfolg ist die persönliche Zufriedenheit
aufgrund von ART und GRAD sinnbasierter Zielerreichung.

Ausgangspunkt ist die in der Wirtschaft übliche Regel: Erfolg ist der Grad der Zielerreichung. Das knüpft an das Konzept der Zielvereinbarungen mit Führungskräften an, wobei das ursprüngliche „Management by Objectives“ als Führung durch „Ziel-Vorgabe“ abgelöst wurde durch Führung mit „Ziel-Vereinbarung“. Diese Vereinbarung ist dann Ausgangspunkt für die Art der individuellen Zielerreichung durch die Person, die das Ziel erreichen soll und will. Die Herangehensweise und die Art der Zielverfolgung und Zielerreichung kann individuell sehr unterschiedlich sein.

Art und Grad der Zielerreichung

Ziele müssen operational sein. Unter den zahlreichen Operationalitätskriterien sind drei besonders wichtig: Motivierend, realistisch und messbar. Konkret bedeutet das:

  • Motivation wird vorausgesetzt. Denn ein „Das ist nicht mein Bier“, scheidet aus und dürfte eher Anlass für eine Trennung sein. Menschen wollen Sinn in ihrer Arbeit sehen, weshalb Sinn-Orientierung als Stimulanz für Motivation anzusehen ist.
  • Unrealistische Ziele führen zwangsläufig zum Misserfolg.
  • Quantitative Ziele sind in der Regel messbar; ist Messung nicht möglich, kann das Gefühl helfen, dann ist die „innere Zufriedenheit“ mit der Zielerreichung der Maßstab.

Der individuellen Art der Zielerreichung kommt essenzielle Bedeutung zu. Denn zentraler Aspekt ist der Mensch. Beispiel: Wenn jemand wahrnimmt, dass ein Kollege Erfolg hat, könnte er überlegen, ihn als Vorbild zu sehen. Er dürfte mit dem Erfolgsrezept des Kollegen jedoch scheitern, wenn beide unterschiedlich veranlagt sind.

Der Weg der Generierung von Erfolg geht, wie in der Praxis üblich, von der Ist-Analyse über geeignete Maßnahmen zum Ziel, dem geplanten Soll. Falls Sie sich über Ihr IST nicht so recht im Klaren sind, können Sie eine einfache, meist sehr instruktive und auch spannende Analyse durchführen. Gehen Sie dabei so weit in die Vergangenheit zurück, wie Ihr – auch emotionales – Gedächtnis reicht. Überlegen Sie: Wann fühlte ich mich richtig erfolgreich?

Praxis

Das Nachdenken über Ihren bisherigen Erfolg eröffnet Ihnen nicht nur neue Perspektiven für Ihre Zukunft, sondern schafft auch eine wertvolle Grundlage für weitere Erfolge, vor allem für das Vermeiden von Miss-Erfolgen. Überlegen Sie deshalb:

Auf welche Erfolge können Sie bisher in Ihrem Leben zurückblicken?

Lassen Sie Ihr Leben – von heute an rückwärts – vor Ihrem geistigen Auge (quasi als Film) vorüberziehen. Bitte so weit, wie Ihre Erinnerung reicht:

  • Halten Sie diejenigen Erlebnisse fest, bei denen Sie sich besonders glücklich, zufrieden oder erfolgreich gefühlt haben.
  • Versuchen Sie zugleich, die Ursachen und Umstände des Erlebten zu erkennen und (in Stichworten) zu beschreiben.
  • Notieren Sie ferner auch Erlebnisse, bei denen Sie sich eher unzufrieden, erfolglos, vielleicht sogar unglücklich, gefühlt haben, und beschreiben Sie Ursachen und Umstände des Erlebten.
  • Vergleichen Sie die Ursachen Ihrer Erfolge und Ihrer Miss-Erfolge und suchen Sie nach Gemeinsamkeiten.

Halten Sie Ihre Erinnerungen und Eindrücke in der folgenden Vorlage fest.

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