Internes InteraktionsmanagementWo sich Führungskraft und Mitarbeiter begegnen
Während die digitale Transformation unübersehbar alles verändert, agieren Manager in den Unternehmen oft noch wie früher: Top-down-Organigramme, Silodenken, Abteilungsegoismen, Hierarchiegehabe, Budgetierungsmarathons, Anweisungskultur oder Kennzahlenkult. Doch dieses Prozedere, gepaart mit einem antiquierten Führungsverständnis und kundenfeindlichem Standardisierungswahn, ist ein Bremsklotz auf dem Weg in die neue Arbeitswelt.
Viele Unternehmen sind in ihren eigenen Systemen gefangen und werden nicht am Markt, sondern an ihren Strukturen scheitern. Innovationen sind deshalb zunächst im firmeninternen Zusammenspiel vonnöten. Vernetzung und Kollaboration heißen die zentralen Schlüssel. Hierbei gehört jeder interne Interaktionspunkt zwischen den Mitarbeitern und Führungskräften einer Organisation auf den Prüfstand.
Internes Interaktionsmanagement zur Mitarbeiterbindung
Beim internen Interaktionsmanagement geht es um die Koordination aller Berührungspunkte zwischen Führungskräften und Mitarbeitern einer Organisation. Ziel ist es, die Interaktionsqualität zu verbessern, inspirierende Arbeitsplatzbedingungen zu gestalten und – im Rahmen eines wertschätzenden Klimas – ansprechende Leistungsmöglichkeiten zu schaffen. Jede Interaktion kann als Chance genutzt werden, die Exzellenz der Mitarbeiter zu erhöhen, ihre emotionale Verbundenheit zum Unternehmen zu stärken und wirkungsvolle Mundpropaganda nach innen und außen auszulösen.
Der entscheidende Unterschied zu klassischen Vorgehensweisen: Im internen Interaktionsmanagement ergießen sich die notwendigen und sinnvollen Maßnahmen nicht länger als abzuarbeitende Vorgaben „top down“ über die Mitarbeiter. Vielmehr werden die zu bearbeitenden Punkte mit den Organisationsmitgliedern gemeinsam und auf partnerschaftlicher Basis in Angriff genommen. So werden die Mitarbeiter zu aktiven Beratern des Managements, was teures Consulting von außen oft verzichtbar macht. Denn das meiste Wissen steckt schon in den Unternehmen; es muss nur geweckt werden.
Beleuchtung des Verhaltens der Mitarbeiter
An jedem innerbetrieblichen Kontaktpunkt kann es zu positiven und negativen Erfahrungen kommen, die eine Mitarbeiterbeziehung stärken oder zermürben beziehungsweise Motivation, Loyalität und Engagement wachsen oder bröckeln lassen. Jedes Vorkommnis kann dabei Zünglein an der Waage sein. Deshalb werden im Rahmen des internen Interaktionsmanagements unter anderem auch die verschiedenen Mitarbeitertypologien und das sich daraus ableitende Mitarbeiterverhalten beleuchtet. Ziel: Die jeweils individuellen Arbeitsmotive ermitteln und die spezifischen Talente besser fördern. Hierdurch sollen zwischenmenschliche sowie organisatorische Motivationshemmer erkannt und beseitigt werden, sodass sich die Mitarbeiter auf hohem Niveau voll entfalten können. Am Ende ist es meist eine Summe emotionalisierender Details, die den Ausschlag dafür gibt, ob ein Mitarbeiter eine Durchschnitts- oder Spitzenleistung erbringt, und ob er bleibt oder geht.
Das interne Interaktionsmanagement betrachtet also die „Reise“ eines Mitarbeiters durch das Unternehmen und geht von dessen Standpunkt aus. Hierbei berücksichtigt es die Anforderungen an die neue Arbeitswelt und ordnet deren zunehmende Komplexität in ein Gesamtsystem. Dazu arbeitet die Führungsmannschaft abteilungsübergreifend vernetzt und mit Blick auf den kontinuierlichen Wandel. Alle Mitarbeiter werden auf das Wohlergehen der Kunden ausgerichtet.
Nutzen eines internen Interaktionsmanagements
Die intensive Auseinandersetzung mit jedem Interaktionspunkt erhöht nicht nur die Mitarbeiterperformance, sondern legt auch Effizienzreserven frei. Sie führt intern zu einer Ressourcenoptimierung sowie zu Zeit- und Kosteneinsparungen. Extern führt sie zu einer Stärkung der Arbeitgebermarke, zu einer höheren Kundenloyalität, zur Neukundengewinnung durch Weiterempfehlungen und damit zu gesunden Erträgen.