FirmengründungSo gehen Firmengründer strukturiert vor

Die Gründung eines Unternehmens muss gut geplant sein – organisatorisch, finanziell und rechtlich. Wer als Angestellter eine Firma gründet, für den sind andere Aspekte wichtig als für erwerbslose Personen. Was muss beachtet und welche Schritte vorbereitet werden, damit der Start ins Unternehmertum gelingt? Eine Übersicht.

Das gilt für alle Gründer: Steuer, Sozialversicherung, Finanzierung

Einige Regeln gelten für alle Firmengründer, unabhängig von ihrem Erwerbsstatus:

Steuerliche Regelungen für Gründer

Informieren Sie sich über die steuerlichen Pflichten, die mit der Gründung und dem Betrieb eines Unternehmens verbunden sind. Relevant sind mindestens die Regelungen zu:

  • Umsatzsteuer
  • Gewerbesteuer
  • Einkommensteuer

Sie müssen ein Gewerbe anmelden und eine Steuernummer beantragen. Es ist ratsam, einen Steuerberater zu konsultieren, um die steuerlichen Anforderungen zu verstehen und korrekt umzusetzen. Berücksichtigen Sie auch die Regelungen zur Buchführung und Aufbewahrung von Belegen.

Sozialversicherung

Als Unternehmer müssen Sie sich selbstständig in der Sozialversicherung versichern. Das betrifft insbesondere die Krankenversicherung und die Rentenversicherung. Die Arbeitslosenversicherung aus dem Angestelltenverhältnis gibt es in dieser Form nicht mehr.

Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse über die Möglichkeiten der freiwilligen Versicherung als Selbstständiger. Auch bei der gesetzlichen Rentenversicherung können Sie sich freiwillig versichern und dazu beraten lassen.

Die Beiträge zur Sozialversicherung können je nach Einkommen und gewählter Versicherungsart variieren. Beim Sozialversicherungsträger oder einem Versicherungsberater erhalten Sie alle wichtigen Informationen.

Finanzierung

Sie müssen klären, wie viel Geld Sie in der ersten Zeit der Unternehmensgründung benötigen. Dazu erstellen Sie einen Finanzplan mit allen Einzahlungen (durch Kundenaufträge) und Auszahlungen (durch laufende Kosten) – mindestens für die ersten zwölf Monate. Übersteigen die Auszahlungen die Einzahlungen, brauchen Sie eine zusätzliche Finanzierung.

Es gibt verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten für Gründer in Deutschland. Dazu gehören:

  • Eigenkapital
  • Bankkredite
  • Förderprogramme
  • Zuschüsse

Der KfW Gründerkredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist nur ein Beispiel für ein staatliches Förderprogramm für Gründer.

Der Gründungszuschuss und das Einstiegsgeld können finanzielle Unterstützung für Arbeitslose bieten, die sich selbstständig machen möchten.

Informieren Sie sich bei der KfW oder anderen Förderbanken und Institutionen oder bei der Bundesagentur für Arbeit über weitere geeignete Fördermöglichkeiten.

Gründer mit Beschäftigten – Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe

Die folgenden Informations-, Beratungs- und Finanzierungshilfen stehen Firmengründern zur Verfügung, die von Beginn an Mitarbeitende beschäftigen möchten.

Förderprogramme und Zuschüsse

Nutzen Sie staatliche oder regionale Förderprogramme und Zuschüsse speziell für Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen. Infrage kommen:

  • Investitionszuschüsse
  • Zuschüsse für Weiterbildung und Qualifizierung der Mitarbeitenden
  • Lohnkostenzuschüsse
  • Hightech Gründerfonds (nur für Hightech-Branche)
  • EXIST-Gründerstipendium (für promovierte Gründer)
  • INVEST-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (Alles darüber auf der Webseite des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.)

Beratung und Mentoring

Es gibt Organisationen, die kostenlose oder kostengünstige Beratungsdienste und Mentoring-Programme für Unternehmer anbieten.

Diese Dienste können bei der Entwicklung von Geschäftsplänen, der Identifizierung von Finanzierungsmöglichkeiten, der Personalauswahl und Personalentwicklung sowie anderen Aspekten der Unternehmensführung unterstützen.

Arbeitsagenturen und Jobvermittlung

Arbeitsagenturen unterstützen Sie bei der Suche nach geeigneten Arbeitskräften und helfen bei der Vermittlung von Arbeitslosen in offene Stellen.

Ihre zuständige Arbeitsagentur kann auch Informationen über Subventionen, Lohnkostenzuschüsse oder andere Programme zur Beschäftigungsförderung bereitstellen.

Netzwerke und Kooperationspartner

Vernetzen Sie sich mit anderen Unternehmern, Branchenverbänden oder regionalen Wirtschaftsförderungseinrichtungen. Durch den Austausch mit anderen Unternehmern können wertvolle Kontakte geknüpft, Informationen und Ressourcen ausgetauscht und potenzielle Kooperationspartner gefunden werden. Diese Partner helfen (nicht nur) bei der Personalgewinnung.

Pro- und Contra Unternehmensgründung

Ob sich die Gründung lohnt, ist individuell zu bewerten. Die folgenden Pro- und Kontra-Argumente sollten Sie kennen, um fundiert abzuwägen:

Argumente für die Firmengründung

  • Unabhängigkeit und Selbstbestimmung: Als Unternehmer haben Sie die Möglichkeit, Ihre eigene Vision zu verwirklichen und Ihr eigenes Unternehmen aufzubauen.
  • Jobperspektive: Wenn die Arbeitsplatzsuche schwierig ist oder keine passenden Stellenangebote vorhanden sind, kann die Gründung eines eigenen Unternehmens eine Alternative sein, um langfristig eine Beschäftigungsmöglichkeit zu schaffen.
  • Leidenschaft und Interesse: Sofern Sie eine Geschäftsidee haben, die auf Ihren Interessen und Stärken basiert, kann dies eine motivierende und erfüllende Erfahrung sein.
  • Flexibilität: Als Unternehmer haben Sie in der Regel größere Flexibilität bei Arbeitszeiten und Entscheidungen, was Ihnen eine bessere Work-Life-Balance ermöglichen kann.
  • Berufliche Weiterentwicklung: Die Gründung eines Unternehmens eröffnet Ihnen die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen, sich beruflich weiterzuentwickeln und persönlich zu wachsen. Sie können wertvolle Erfahrungen sammeln. Das macht Sie mittel- und langfristig attraktiver für den Arbeitsmarkt.

Argumente gegen die Firmengründung

  • Finanzielles Risiko: Die Gründung eines Unternehmens erfordert oft erhebliche finanzielle Investitionen. Gerade erwerbslose Personen haben möglicherweise begrenzte Ersparnisse oder keinen Zugang zu ausreichenden Finanzierungsmöglichkeiten, was das finanzielle Risiko erhöht.
  • Verlust von sozialer Absicherung: Durch die Gründung eines Unternehmens können Sie den Anspruch auf Arbeitslosengeld oder andere staatliche Unterstützungsleistungen verlieren. Dies führt zu finanzieller Unsicherheit, insbesondere wenn das Unternehmen nicht sofort profitabel ist.
  • Mangelnde Branchenerfahrung: Sie haben möglicherweise nicht die erforderliche Branchenerfahrung oder das spezifische Know-how, um erfolgreich ein Unternehmen zu gründen und zu betreiben. Dies kann zu Herausforderungen bei der Geschäftsführung und der Wettbewerbsfähigkeit führen.
  • Eingeschränkter Zugang zu Ressourcen: Erwerbslose oder junge Arbeitnehmer haben möglicherweise begrenzte Ressourcen; es fehlen häufig professionelle Netzwerke, Kapital oder (private) Unterstützungssysteme. Dies kann den Aufbau und das Wachstum des Unternehmens erschweren.
  • Psychologische Belastung: Die Unsicherheit und der Stress, die mit der Gründung und dem Betrieb eines Unternehmens verbunden sind, können eine Belastung darstellen. Die Verantwortung für den Erfolg des Unternehmens kann zu Druck und Unsicherheit führen.

Es ist wichtig, dass Sie Pro- und Contra-Argumente gegeneinander abwägen und eine umfassende Analyse Ihrer individuellen Situation, Wünsche, Werte, Ressourcen und Fähigkeiten durchführen.

Als Angestellter eine Firma gründen

Nebenberufliche Firmengründung

Wenn Sie Ihre angestellte Tätigkeit weiterhin ausüben möchten, klären Sie zuerst:

  • Wettbewerbsklausel: Gibt es vertragliche Einschränkungen durch die sogenannte Wettbewerbsklausel? Durch diese Klausel im Arbeitsvertrag soll verhindert werden, dass Sie mit Ihrem Arbeitgeber durch ein eigenes Unternehmen direkt konkurrieren.
  • Arbeitszeit reduzieren: Ist der Umstieg auf eine Teilzeitstelle möglich? Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber darüber, ob und wie Sie Wochenstunden dauerhaft reduzieren können, um mehr Zeit in Ihre Selbstständigkeit zu investieren.
  • Verständnis schaffen: Ist Ihr Arbeitgeber damit einverstanden, dass sie ein Unternehmen gründen? Erläutern Sie Ihrem Vorgesetzten plausibel, nachvollziehbar und authentisch, dass Ihre Belastbarkeit, das Engagement und die Motivation am Arbeitsplatz nicht unter der Firmengründung leiden werden.
  • Zustimmung einholen: Holen Sie die schriftliche Zustimmung des Arbeitgebers ein, indem Sie sich eine Nebentätigkeitsgenehmigung ausstellen lassen.

Hauptberufliche Firmengründung

Möchten Sie Ihr Angestelltenverhältnis beenden, um sich vollkommen dem eigenen Unternehmen zu widmen, klären Sie vorher:

  • Welche Kündigungsfristen gelten laut Arbeitsvertrag?
  • Kommt ein Aufhebungsvertrag in Betracht?
  • Müssen Sie für eine eventuelle Übergangszeit finanzielle Hilfen beantragen?
  • Sind Sie durchgehend sozialversichert, weil der Übergang nahtlos vonstattengehen kann?
Tipp

Gründung erst zum Ende der Sperrzeit anmelden

Normalerweise wird eine Sperrzeit verhängt, wenn Sie kündigen oder einen Aufhebungsvertrag abschließen, da Sie aus Sicht der Arbeitsagentur eine nachfolgende Erwerbslosigkeit mitverschuldet haben. Die Sperrzeit dauert drei Monate.

Sie erhalten während der Sperrzeit kein Arbeitslosengeld. Diese Regelung gilt grundsätzlich auch für den Existenzgründungszuschuss und das Überbrückungsgeld. Daher ist es ratsam, Ihre Gründung erst zum Ende der Sperrzeit anzumelden.

Welche finanziellen Hilfen gibt es für erwerbslose Gründer?

Gründungszuschuss

  • Der Gründungszuschuss ist eine finanzielle Unterstützung für Arbeitslose in Deutschland, die sich selbstständig machen wollen.
  • Grundlage: § 93 Sozialgesetzbuch Drittes Buch (SGB III)
  • Der Zuschuss wird von der Agentur für Arbeit gewährt und umfasst eine monatliche Zahlung für einen Zeitraum von bis zu 15 Monaten.
  • Voraussetzungen und Höhe des Zuschusses variieren je nach individueller Situation und regionalen Bestimmungen.

Detaillierte und aktuelle Informationen zum Gründungszuschuss erhalten Sie bei der Agentur für Arbeit.

Einstiegsgeld

  • Das Einstiegsgeld ist eine finanzielle Unterstützung für Arbeitslose in Deutschland, die eine selbstständige Tätigkeit aufnehmen möchten und zusätzlich zum Arbeitslosengeld II (ALG II) berechtigt sind.
  • Grundlage: § 16b Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II).
  • Die Höhe und die Dauer der Unterstützung werden individuell festgelegt; gefördert wird maximal 24 Monate lang.

Unternehmensgründung vorbereiten in 14 Schritten

1. Geschäftsidee entwickeln

Überlegen Sie, welches Produkt oder welche Dienstleistung Sie anbieten möchten. Stützen Sie sich dabei auf bereits erworbene Erfahrungen, Fachwissen oder eigene Interessen. Beispiele: Ein ausgebildeter Fachinformatiker gründet ein Tech-Start-up. Eine erfahrene Hobby-Seglerin gründet einen Online-Shop für Segelbedarf.

Identifizieren Sie Ihre Zielgruppe und analysieren Sie den potenziellen Markt. Setzen Sie sich mit den Merkmalen, Wünschen und Bedürfnissen der Zielgruppe intensiv auseinander.  Wie muss Ihr Produkt oder Ihre Dienstleitung sein, um diesen gerecht zu werden?

Untersuchen Sie die Wettbewerbssituation und finden Sie heraus, wie Sie sich von Unternehmen in derselben Branche abheben können. Stellen Sie fest, dass der Markt bereits gesättigt ist, suchen Sie nach Alternativen oder Nischen.

2. Businessplan erstellen

Erstellen Sie einen detaillierten Businessplan, der folgende Punkte umfasst:

  • Geschäftsidee
  • (messbare) Ziele
  • eine oder mehrere Zielgruppen
  • konkrete Marketingstrategien,
  • realistische, nachvollziehbare Finanzplanung
  • Betriebsstruktur

Berücksichtigen Sie hierbei auch die rechtlichen und steuerlichen Aspekte der Firmengründung.

3. Rechtsform wählen

Entscheiden Sie sich für eine passende Rechtsform. Infrage kommen:

  • Einzelunternehmen: häufigste Rechtsform, persönliche Haftung für Schulden und Verbindlichkeiten, keine Mindestkapitalanforderungen
  • GmbH: Haftung auf Gesellschaftsvermögen beschränkt, Mindeststammkapital von 25.000 EUR, Gesellschaftsvertrag und notarielle Beurkundung notwendig
  • UG: Mindeststammkapital von 1 EUR, 25 % des Jahresüberschusses muss als Rücklagen einbehalten werden, später Umwandlung in GmbH
  • AG: Kapital in Aktien aufgeteilt, Mindestgrundkapital von 50.000 EUR
  • KG: Personengesellschaft, Komplementäre haften persönlich, Kommanditisten haften mit Einlage
  • OHG: Gesellschafter haften persönlich und unbeschränkt, keine Mindestkapitalanforderungen
  • GbR: mindestens zwei Gründer, mündlicher oder schriftlicher Gesellschaftsvertrag, Gesellschafter haften persönlich, unbeschränkt und solidarisch, Gewinn und Verlust wird aufgeteilt

4. Finanzierung sicherstellen

Ermitteln Sie, wie viel Startkapital Sie benötigen, um ein Unternehmen zu gründen und die anfänglichen Ausgaben zu decken.

Überlegen Sie, ob eigenes Kapital eingesetzt werden kann oder ob Sie externe Finanzierungsquellen, wie Bankkredite, Förderprogramme oder Investoren in Betracht ziehen müssen.

5. Gewerbeanmeldung durchführen

Melden Sie Ihr Gewerbe beim zuständigen Gewerbeamt an. Informieren Sie sich über die benötigten Unterlagen und Gebühren, die für die Gewerbeanmeldung erforderlich sind.

Klären Sie eventuell notwendige behördliche Genehmigungen oder spezielle Auflagen für Ihre Branche. Ansprechpartner dafür sind die zuständige Industrie- und Handelskammer (IHK) oder die Handwerkskammer.

6. Geschäftskonto eröffnen

Eröffnen Sie separates Geschäftskonto, um Ihre geschäftlichen Finanzen von Ihren persönlichen Finanzen zu trennen. Klären Sie die Anforderungen der Bank und legen Sie alle erforderlichen Dokumente vor; das sind zumeist der Personalausweis, der Gewerbeschein und gegebenenfalls der Gesellschaftsvertrag.

7. Versicherungen abschließen

Informieren Sie sich, welche Versicherungen für Ihr Unternehmen obligatorisch sind und auf welche Sie eventuell verzichten möchten. Typischerweise schließen Gründer einige der folgenden Versicherungen ab:

  • Haftpflichtversicherung
  • Betriebshaftpflichtversicherung
  • Berufsunfähigkeitsversicherung
  • Cyberversicherung
  • Berufshaftpflichtversicherung
  • Krankentagegeldversicherung
  • private Krankenversicherung

Wählen Sie die Versicherungen aus, die für Sie und Ihr Unternehmen relevant sind, und schließen Sie entsprechende Verträge ab, sofern Sie diese als Privatperson nicht ohnehin schon haben. Prüfen Sie für die bestehende Verträge, ob sie mit Ihrer Selbstständigkeit vereinbar sind.

8. Arbeitsverträge und Personal

Definieren Sie die Aufgabenbereiche und Anforderungen für alle Positionen, die Sie besetzen möchten. Formulieren Sie die Stellenausschreibungen möglichst präzise:

  • Welche Fähigkeiten, wie viel Erfahrung und welches Fachwissen muss die Bewerberin oder der Bewerber unbedingt besitzen?
  • Über welche weiteren Fähigkeiten würden Sie sich freuen?
  • Was bieten Sie?
  • Welche Rahmenbedingungen gelten (Stundenanzahl, Arbeitszeit, Aufgaben, Arbeitsumfeld …)?

Erstellen Sie Arbeitsverträge für Ihre Mitarbeitenden, in denen Gehalt, Arbeitszeit, Urlaubsregelungen und andere relevante Bestimmungen festgehalten werden. Klären Sie außerdem steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Pflichten im Kontext der Beschäftigung von Mitarbeitenden. Beachten Sie die Bestimmungen zum Nachweisgesetz.

9. Immobilien und Räumlichkeiten

  • Wählen Sie einen Standort, der für Ihr Unternehmen geeignet ist und genügend Platz bietet. Berücksichtigen Sie Faktoren wie Zugänglichkeit, Kundenzugang, Parkmöglichkeiten und Anforderungen Ihrer Branche.
  • Suchen Sie nach geeigneten Immobilien. Überprüfen Sie Miet- oder Kaufverträge sorgfältig und beachten Sie Aspekte wie Größe, Ausstattung, Mietkosten, Nebenkosten und langfristige Perspektiven.
  • Prüfen Sie die örtlichen Bauvorschriften, Zonenbestimmungen und behördlichen Genehmigungen, die für Ihr Unternehmen und den gewünschten Standort gelten. Informieren Sie sich über eventuelle Umbau- oder Renovierungsanforderungen.
  • Berücksichtigen Sie die Kosten für Miete, Nebenkosten, Einrichtung, Renovierungen und eventuelle Anpassungen an Ihre Bedürfnisse. Erstellen Sie eine Budgetplanung, um sicherzustellen, dass Sie die finanziellen Anforderungen erfüllen können.
  • Informieren Sie sich über die erforderlichen Versicherungen für das Gebäude. Berücksichtigen Sie Haftpflichtversicherungen, Gebäudeversicherungen, Betriebsunterbrechungsversicherungen usw.
  • Denken Sie an wichtige Infrastruktur wie Stromversorgung, Wasser- und Abwasseranschluss, Internet- und Telekommunikationsdienste, um sicherzustellen, dass Ihr Betrieb reibungslos läuft.
  • Achten Sie auf Sicherheitsaspekte, wie etwa Brandschutzbestimmungen, Arbeitsschutz, Alarmsysteme und Notausgänge, um die Sicherheit von Mitarbeitenden und Kunden zu gewährleisten.
Tipp

Informationsquellen suchen

Informieren Sie sich bei lokalen Behörden, Berufsverbänden oder Branchenexperten, um alle spezifischen Anforderungen hinsichtlich einer Immobilie für Ihr Unternehmen zu denken. Das ist vorrangig für unerfahrene Gründer wichtig.

10. Ausstattung und IT

Beschaffen Sie die benötigte Büroausstattung. Wenn nötig, kaufen oder mieten Sie branchen-, aufgaben- und produktspezifische Ausstattung. Zum Beispiel Küchenmöbel für ein Restaurant, Friseurstühle für einen Friseurladen …

Denken Sie an Anschaffungen für die IT-Infrastruktur, wie Internetanschluss, Computer-Netzwerk und Softwarelizenzen.

11. Marketing- und Vertriebsstrategien entwickeln

Erstellen Sie einen Marketingplan, um Ihre Zielgruppe zu erreichen und potenzielle Kunden auf sich aufmerksam zu machen. Nutzen Sie Online-Marketinginstrumente wie Websites, Social-Media-Kanäle und die Suchmaschinenoptimierung, weil hier deutlich geringere Kosten entstehen und das Marketing nachhaltiger wirkt als bei analoger Werbung.

Entwickeln Sie Vertriebsstrategien, um Ihre Produkte oder Dienstleistungen zu vermarkten und Kunden zu gewinnen.

12. Rechnungslegung und Buchhaltung

Informieren Sie sich über die gesetzlichen Anforderungen an die Rechnungslegung und Buchhaltung für Ihr Unternehmen.

Entscheiden Sie, ob Sie die Buchhaltung selbst übernehmen möchten oder ob Sie einen Steuerberater oder Buchhalter engagieren. In der Regel ist es sinnvoll, zentrale buchhalterische Aufgaben in die Hände von Experten zu legen. So vermeiden Sie Fehler, die hohe Kosten sowie rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Sie können sich auf wichtige operative Aufgaben konzentrieren.

Richten Sie ein Buchhaltungssystem ein und halten Sie alle Geschäftsvorgänge ordnungsgemäß und lückenlos fest.

13. Anmeldung zur gesetzlichen Unfallversicherung

Wer ein Unternehmen gründet, muss dieses innerhalb einer Woche beim zuständigen Unfallversicherungsträger anmelden. Die Anmeldung erfolgt automatisch mit der Gewerbeanmeldung; die Behörde leitet Ihre Anmeldung an die Unfallversicherung weiter.

Nach dem Gesetz sind die gewerblichen Berufsgenossenschaften für alle Betriebe, Einrichtungen und Freiberufler zuständig – mit wenigen Ausnahmen für bestimmte Berufszweige.

Als Unternehmer oder Freiberufler sind Sie nicht automatisch versichert, Sie können sich aber freiwillig gegen die Folgen von Arbeits- und Wegeunfällen bei seiner Berufsgenossenschaft versichern.

Die Unfallversicherung unterstützt Sie auch bei Fragen rund um den Arbeitsschutz und den Brandschutz. Hier finden Sie zahlreiche Informationen, was Sie als kleines Unternehmen in puncto Arbeitsschutz sicherstellen müssen und was für Start-ups zu beachten ist.

14. Weitere rechtliche Aspekte beachten

Setzen Sie sich mit rechtlichen Bestimmungen auseinander, die für Ihr Unternehmen relevant sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Datenschutz
  • Urheberrecht
  • Impressumspflicht
  • Arbeitsrecht
  • Arbeitsschutz
  • Markenrecht
  • allgemeine Haftungsfragen (je nach Rechtsform des Unternehmens)

Konsultieren Sie bei Bedarf einen Rechtsanwalt, um sicherzustellen, dass Sie alle rechtlichen Anforderungen erfüllen. Gerade Unternehmensgründer sind am Anfang überfordert mit den vielen verschiedenen Bestimmungen.

Checkliste für Firmengründer

Mit der folgenden Checkliste prüfen Sie die Qualität und Vollständigkeit Ihrer Vorbereitung auf die Firmengründung. Arbeiten Sie die Liste Punkt für Punkt ab, beantworten Sie alle Fragen, holen Sie offene Aufgaben nach und notieren Sie, was Sie noch erledigen müssen.

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